
Bezeichnung: Schweres Bombardmentschiff
Hersteller: Schiffswerft des Volkes
Ursprung: U.S.S.R.
Produziert in: Sowjetische Marinewerft
Wichtige Kenndaten:
» V4 „Molot“ Cruise-Missile-Abschussvorrichtung
» Notfall-Überladung des Feuermechanismus
» Mannschaftsbibliothek mit inspirierender Literatur
» Desinfizierte Dreifach-Kojen
» Öffentliches elektronisches Adressverzeichnis
Als die ersten Molot V4 Raketen kreischend den grauen, sibirischen Himmel durchzogen und ihr Ziel ausradierten — eine plumpe Sperrholz-Attrappe eines mittelgroßen Patrouillenbootes, unpassenderweise Hunderte von Meilen vom nächsten Ozean entfernt zusammengesetzt — bestaunten die vor Ort versammelten militärischen Führer die brennenden Holzsplitter mit dem Stolz von Eltern, deren geliebtes Kind gerade einen Schachwettbewerb gewinnt. Unter all den strahlenden Gesichtern aber verdunkelte sich eines mit jedem weiteren durchgeführten Test. Für den Meister-Schiffsbauer Sergei Kondakov bedeutete der grenzenlose Erfolg der V4, dass die oberste militärische Führung bald an seine Tür klopfen und den nächsten Entwicklungsschritt der Waffe fordern würde – und er wusste bereits, wonach sie fragen würden. Die Waffe von einem stabilen Felsen aus auf ein unbewegliches Ziel abzufeuern war die eine Sache. Ihren Rückstoß auf einer instabilen und der Gnade des tobenden Ozeans ausgelieferten Plattform auszugleichen würde, wie er bereits in diesem Moment wusste, die größte technische Herausforderung seiner Karriere werden. In diesem Moment wurde der moderne Dreadnought geboren.

Das Sowjetische Kriegsministerium würde sich wünschen, dass die ganze Welt sich den Feierlichkeiten für den Dreadnought anschließt, unzweifelhaft eines der mächtigsten Gefährte, die je die Meere befahren haben.
Der Dreadnought, ein in jeder Hinsicht beeindruckender Gigant der Meere, erwarb sich in zahlreichen Gefechten einen Namen, in dem er sich im Vergleich mit anderen Schiffen als praktisch unsinkbar erwies. In Verbindung mit den tödlichen sowjetischen U-Booten der Akula-Klasse, die vor Angriffen über die Flanken schützen, bestätigt sich der Ruf der Dreadnoughts als eine der bemerkenswertesten Kräfte auf dem Wasser. Obwohl sie im Seekampf schon immer vernichtend waren, erinnern sich einige noch immer an jene Tage, als ihnen die Fähigkeit fehlte, landeinwärts gelegene Ziele zu bekämpfen. Die Zeiten, in denen Dreadnoughts mit ihren Kanonen längsseits gehen mussten, sind dank der Arbeit Kondakovs lange vorbei.
Die größte herkömmliche Schiffschasis der Sowjetischen Marine auszuwählen war eine der leichtesten Entscheidungen, die Kondakov während des Entwicklungsprozesses zu treffen hatte. Kein anderes Gefährt war in der Lage, die Masse einer Molot V4 zu bändigen, von großen Anzahl gar nicht zu sprechen. Dennoch war es eine herkulische Aufgabe, den Abschussmechanismus in das Schiff einzupassen. Unter Berücksichtigung der Versorgungslinie der unter dem Mechanismus gelagerten Raketen mussten Kondakov und sein Team jedes Deck komplett neu konfigurieren. Am Ende gelang es ihnen, das unmögliche wahr werden zu lassen. Die Opfer die sie dafür zu erbringen hatten, etwa die Reduzierung der Crew-Quartiere und der Verzicht auf eine Hilfslatrine, brachten der Dreadnought einige wenig charmante Spitznamen unter den Mannschaftsdienstgraden ein. Dessen ungeachtet sind Dreadnought-Offiziere bekannt für ihren extremen Stolz über den Dienst an der Sowjetunion.

Wieder und wieder haben die Sowjets bewiesen, dass nichts einem direkten Angriff durch die ballistischen Raketen eines Dreadnoughts widerstehen kann.
Trotz der Erfolge des sowjetischen Entwicklerteams betrachtete Kondakov den Dreadnought nur als Teilerfolg. Der gewaltige Rückschlag der furchterregenden Molot V4 machte jede Form von Genauigkeit selbst bei gemäßigten Geschwindigkeiten unerreichbar. Daher musste der Dreadnought vollständig zum Stillstand kommen, bevor er eine Salve abfeuern konnte, ein Manöver, das sowohl Schiff als auch Besatzung während eines Gefechts einem nicht unerheblichen Risiko aussetzen konnte. Der mögliche Verlust einer derart teuren Belagerungsplattform und zu einem geringeren Grad auch der Männer an Bord trieb Kondakov dazu an, die Grenzen Sowjetischen Einfallsreichtums weiter auszudehnen. Mit der Verwendung der Jetantriebsmechanik aus den sowjetischen MiG-Jägern, überarbeitet um einen dampfbasierten Schubmechanismus, entwickelte Kondakovs Team ein System fein abgestimmter Stossdämpfung, das dem Rückschlag der Molot V4 entgegenwirkte.
Mit schnell wachsenden Budgetsorgen und dem Atem der militärischen Führung im Nacken zeigte Kondakov der Welt den Dreadnought in einer spektakulären Vorführung mutwilliger Zerstörung. Noch ehe die verkohlten Überreste eines verlassenen Küstenaußenpostens ins Meer gespült werden konnten, hatte der Dreadnought bereits Legendenstatus erreicht. Plötzlich konnte dieses neue Model des Dreadnoughts buchstäblich Kreise um Küstenverteidigungen schwimmen, während es mit ballistischen Raketen auf sie einhämmerte.
Die Legende sollte mit den im Kampf erbrachten Leistungen des mit der Molot V4 ausgestatteten Dreadnought nur noch weiter wachsen. Die Kapitäne dieser Fahrzeuge verdienten sich schnell einen guten Ruf für ihren Patriotismus und ihren Mut, während der Feuerregen der Dreadnoughts die Feinde der Sowjets rund um den Erdball zerschmetterte. Der beeindruckende Rumpf des Schiffs konnte beim Suchen des Horizonts auf dem Ozean kaum übersehen werden, so dass bald eine weitere Waffe das ohnehin schon sehr beeindruckende Arsenal ergänzte: Furcht. In den folgenden Jahren wurde es ein gewöhnlicher Anblick, ganze Flotten vor dem Schatten eines herannahenden Dreadnoughts fliehen zu sehen. Die mächtige Molot V4 aber stellte sicher, dass einige Ziele nie die Chancen haben würden zu fliehen. Infanteriekasernen, Kraftwerke, Raffinerien, befestigte Mauern — alles, was sich nicht erheben und bewegen kann ist der Gnade der Dreadnought-Kapitäne ausgeliefert.
Mitteilungen vom Schlachtfeld:
• Feuer vom Himmel — Mit ihren drei Abschussvorrichtungen für ballistische Langstreckenraketen müssen Dreadnoughts nicht in großer Zahl in den Kampf ziehen um beinahe alles zu Wasser oder zu Land zu verwüsten. Die Raketenwerfer reichen weit ins Land hinein, können aber keine eng zusammenstehenden Einheiten erfassen.
• Der Zorn des Captains — Dreadnought-Kapitäne sind bekannt dafür, in ihrer Begeisterung die Abschussmechanismen der Molot V4 zu überladen, während sie die Feinde der Sowjetunion mit Zerstörung eindecken. Indem sie das tun, erhöhen sie die Feuerrate des Dreadnoughts, auch wenn der Abschussmechanismus dabei Schaden an Elektronik und Mechanik erleidet. Zu diesem Zeitpunkt ist üblicherweise allerdings schon kein Feind mehr übrig, um zurückzuschlagen. Solch „edle Missachtung“ für „weltliche Dinge“ von Seiten der Kapitäne hat nur zum Ruf der Dreadnoughts beigetragen.
• Beständig, Kamerad! — Eine Reihe gyroskopischer Geräte, massiver stoßdämpfender Schubeinheiten und pneumatischer Antriebseinheiten gleichen den Rückstoß der mächtigen Molot V4er aus und ermöglichen den Raketen, ihre Ziele mit beeindruckender Genauigkeit und zerstörerischer Einschlagdichte zu erreichen, selbst wenn das Schiff unter Volldampf fährt. Die Raketen fliegen so schnell, dass sie während des Flugs nicht von Flugabwehrwaffen erfasst werden können.
• Ein schwerfälliges Biest — Der Dreadnought ist nicht das schnellste oder manövrierfähigste Fahrzeug auf dem Ozean. Aufgrund seiner gewaltigen Größe braucht er im Vergleich mit vielen leichteren, flinkeren Schiffen länger um Fahrt aufzunehmen, zu wenden oder zu bremsen. Aus diesem Grund ist er beim Frontlinieneinsatz trotz seiner Robustheit verwundbar und sollte, wann immer möglich, mit einer U-Boot-Eskorte losgeschickt werden.