Bezeichnung: Infanterie-Bekämpfungseinheit
Ausbildungszentrum: Kreml, Premier-Rekrutierungszentrum
Produziert in: Kaserne
Überzeugung: „Unser Mutterland wird unseren Leichnam beschützen!“
Wichtige Kenndaten:
» 7,62 mm ADK-45 Sturmgewehr (gebraucht)
» Soldatenmantel mit Dienstbereich-Plakette (gebraucht)
» Synthetische XL Tragetasche mit 20 l Fassungsvermögen (neu)
» Feldbinden zum besseren Schutz der Füße (neu)
» Modische Fellmütze (gebraucht)
In der Sowjetunion wird der Militärdienst als ein Initiationsritus für Jungen und Mädchen in ein patriotisches Erwachsenendasein verstanden. Und, wie das Fortschreiten des Alterns, ist dieser Ritus nichts, über das man selbst entscheiden kann. Möglichkeiten sind reichlich vorhanden und auf Grundlage der schulischen Leistungen und des Elternhauses eines Kindes, kann er oder sie hinter einem Schreibtisch oder aber einer Maschinenpistole enden und für Russland oder eine Schwesterrepublik kämpfen. In der Gesamtheit der sowjetischen Jugend, die der Armee beitritt, gibt es einen großen Prozentsatz von Jungen mit unbeachtlicher Stärke, Intellekt oder Herkunft. Diese Jungen sind, nachdem sie entsprechend geschult und ausgerüstet worden sind, keine Jungs mehr. Sie sind Rekruten.
Millionenfach eingezogen, werden Rekruten bereits ab einem sehr jungen Alter darauf konditioniert – genauer gesagt, lange vor ihrer Rekrutierung – an den unvermeidlichen Sieg und den höheren Ruhm des sowjetischen Kampfes gegen hinterhältige Feinde zu glauben. Den Rekruten werden zudem stattliche Belohnungen für erfüllte Einsätze versprochen, welche als wahrer Grund dafür angesehen werden können, dass sie bei etwas, das sich als ein quasi selbstmörderisches Unterfangen herausstellt, mit einem fast schon aberwitzigen Elan zur Sache gehen. Obwohl sie nur sehr schlecht ausgebildet werden, sind sie mit großkalibrigen Sturmgewehren, sowie Taschen, ausgestattet, die mit einer sehr flüchtigen, einfach zu produzierenden Verbindung gefüllt sind, die sich leicht als Sprengsatz zum Werfen verwenden lässt. Berichte von Rekruten, die diese Substanz zum Vergnügen getrunken haben und in Folge dessen erkrankt oder gestorben sind, werden von den sowjetischen Medien als offensichtlich falsch dargestellt.
Rekruten sind die Fußsoldaten der Sowjetunion. Hier sehen wir ein Propagandaplakat mit einem untypisch tapferen, entschlossenen, selbstsicheren und kompetent aussehenden Beispiel.
Die Sowjetunion ist bekanntermaßen stolz auf ihr „hocheffizientes“ Trainingsprogramm für Rekruten, welches zum größten Teil aus einer Vielzahl von Videos besteht, in denen Rekruten darin unterwiesen werden, eine Waffe abzufeuern, vor hochrangigen Amtspersonen zu salutieren, autorisierte sowjetische Kampfrufe auszustoßen und mehr (Hierbei sei angemerkt, dass Rekruten nie das Schwimmen erlernen, angeblich aufgrund des hohen Risikos, dass sie desertieren). Abschließende Umfragen ergeben, dass die meisten Rekruten diese Videovorführungen mit echter Inspiration und Enthusiasmus für den Kampf verlassen und die wenigen, die unzufrieden sind, werden in der Regel gleich in ein Besserungsarbeitslager geschickt. Rekruten zeigen sich zudem besonders erkenntlich dafür, dass sie sehr früh im Training das berüchtigte ADK-45 Sturmgewehr schwingen dürfen. Neben einer Zielübung lernen sie auch, wie man einen Molotow-Cocktail, benannt nach dem sowjetischen Barkeeper, der dieses Gebräu erfand, als seine Gäste seinen Laden nicht verlassen wollten, richtig mischt und wirft. Im Großen und Ganzen sind Rekruten mit diesen Wurfwaffen, die beträchtlichen Schaden an Gebäuden und Zielen, die zu langsam zum Ausweichen sind, sehr zielsicher.
Mangelnde Fähigkeiten und Ausbildungen machen Rekruten (bis zu einem gewissen Maße) mit respektabler Feuerkraft wett.
Es muss wiederholt darauf hingewiesen werden, dass Rekruten die kürzeste Lebenserwartung von fast allen sowjetischen Streitkräften haben und selten älter als 26,6 Jahre sind, bevor sie entweder getötet oder befördert werden. Die Union hängt von ihren vielen Millionen desinformierten Bürgern ab, um diese Ränge auszufüllen und dann, in der Praxis, direkt ins offene Messer laufen zu lassen. Einige Kritiker haben die Theorie aufgestellt, dass die Union vorsätzlich eine hohe Verlustzahl herbeiführt, um zu bewirken, dass weniger Veteranen in die Heimat zurückkehren und den extrem positiven Karriereaussichten, in den im Training gezeigten Videos, zu widersprechen. Russland hat viele dieser Kritiker eingesperrt, wenn sie sie für Rufmord, Verleumdung oder Verrat in die Finger kriegen konnten.
Mitteilungen vom Schlachtfeld:
• Bewaffnet bis an die Zähne— Die Sturmgewehre der Rekruten sind gegen feindliche Infanterie sehr angemessen, besonders dann, wenn die Rekruten ihren Feinden zahlenmäßig überlegen sind. Und ihre Molotow-Cocktails sind eine nützliche Alternative für Gebäude und langsame Ziele.
• Billige Ausbildung — Die wohl beste Eigenschaft der Rekruten ist, dass es der Sowjetunion gelungen ist, ihre Ausbildung so zu systematisieren, dass sie sehr kostengünstig auf dem Schlachtfeld einsetzbar sind. Das macht ihren Wert aber begrenzt. Sie können weder schwimmen, noch auf Lufteinheiten schießen.
• Schlecht geschützt — Bedenkt man, dass Rekruten nicht einmal ein vernünftiges Paar Socken zur Verfügung gestellt bekommen, kann man sich wohl leicht vorstellen, was moderne Waffen mit ihnen anstellen. Auf dem Feld sind sie klein genug, um schwere Schäden durch Fahrzeugabwehrwaffen zu vermeiden, kleinen Waffen können sie aber nicht standhalten.
• Die bösen Buben ausräuchern — Durch ihre Molotow-Cocktails sind Rekruten erstaunlich effektiv im Kampf gegen in Gebäuden verschanzte Gegner. Ein paar Cocktails, die in ein Fenster geschleudert werden, sind in der Lage, alle Insassen zu vernichten, ohne das ganze Gebäude dem Erdboden gleich zu machen.