Man merkte es sofort. Sie hatte die Herzen der Zuhörer gewonnen. Baker schien nun den Rückzug anzutreten und überließ ihr abermals das Wort, anstatt eine triftige Antwort ihr entgegenzuhetzen.
-„Die GDI steht für Grundprinzipien. Sie steht für Freiheit, sie steht für freie Meinungsäußerung und sie steht für Menschlichkeit. Das sind die Ziele die auch ich mir…“
Mehrere GDI-Soldaten mit Schusswaffen in der Hand schienen auf die Bühne zu laufen und hatten anscheinend vor, Rios und Baker in Gewahrsam zu nehmen. Doch auf einmal fiel ein Schuss. Innerhalb weniger Millisekunden durchbohrte eine Kugel Rios Stirn. Die Kugel trat hinten wieder aus und riss die hintere Schädelpartie mit sich. Blut spritzte an die Leinwand. Der GDI-Adler war mit Blut befleckt. Mehrere weitere Sicherheitsbeamte eilten zu der nun zusammensinkenden Rios. Ihr gesamter Körper schien nun von Blut besudelt zu sein. Baker schien verängstigt die Bühne zu verlassen.
Er hörte die Schritte immer näher kommen. Schnell schloss er das Aktenverzeichnis und schaute auf seinen Datentransfer. Er war vollendet. Er nahm seinen Datenträger wieder ab, schnappte sich seinen Uniformhut. und verließ das Terminal. Als er um die Ecke bog kamen auch die Schritte wieder näher. Er verschnellerte seinen Gang. Als er am Ende des Ganges ankam, sah er wer es war. Eine Putzfrau wischte gerade anscheinend den Rest einer vom Sicherheitsdienst angerichteten Kaffeepfütze auf. Die Dame schaute ihn mürrisch an. Mit den Spannungsnerven am Ende ignorierte Steve die Putzfrau und ging schnellen Schrittes zu dem Portal. Sein Sicherheitspass schnell in den Kartenleser gesteckt, betrat er wieder den endloslangen Gang mit den wenigen Seitentüren. Er ging an den ersten vier Überwachungsposten vorbei. Die Männer salutierten ihm, da er einen höheren Rang bekleidete als sie. Doch als er fast draußen war, sprach ihm der diensthabende Cornell an.
-„Na. Haben Sie alles gefunden Corporal?“
Kurz sammelte er sich und salutierte ebenfalls, wie die Sicherheitsleute vor ihm: „Ja Sir. Habe ich. Danke für die Gastfreundlichkeit.“
-„War auch alles Ihren und des Ministeriums Wünschen entsprechend?“ Er kniff langsam das rechte Auge etwas zu. Steve wurde nervös: „Sehr wohl Cornell Sir. Es war alles vorbildlich.“
-„Das ist gut. Wir hatten eigentlich erst morgen mit Ihnen gerechnet. Das Ministerium wollte morgen einen Mr. Bred Harmington vorbeischicken. Aber da sie heute schon gekommen sind geht denke ich mal alles trotzdem in Ordnung. Lieber früher als später. Sonst gibt es haue von oben.“ Der Cornell begann zu lachen.
Steve wollte dieses Gespräch überhaupt nicht. Es sollte kein Smalltalk werden. So würde er sich am schnellsten verraten. Er versuchte das Gespräch zu beenden und versuchte ein Lachen aufzusetzen: „Nunja Sir. Wie Sie sagten. Wenn ich nicht bald wieder im Ministerium erscheine, dann gibt es Haue. Ich wünsch Ihnen noch einen angenehmen Tag Sir!“ Steve salutierte abermals, drehte sich um und ging gleichmäßigen Schrittes durch die Promenadenfront, der Bundes Geheim Archivs 12. Kaum war er draußen, suchte er seinen extra gemieteten Hummer MK6, welcher momentan mit einer Militärzulassung zugelassen war, und fuhr los. Während er fuhr holte er sein Mobiluplink heraus und versuchte seine Kontaktperson zu erreichen:
-„Hey, hier ist Steve. Ich bin grade raus. Ich hab aber einige Bedenken. Morgen soll angeblich ein Typ kommen, der genau die selbe ID hat wie Sie sie mir ausgehändigt haben. Ich hoffe Sie haben weiterhin alles im Griff.“
Am anderen Ende des Uplinks warf eine Gestalt einen riesigen Menschlichen Schatten auf eine eher gräuliche Wand. Eine raue Stimme erklärte: „Glauben Sie mir, Sie werden der einzige Bred Harmington sein, der dort herein und herausmarschiert sein wird.“ Ein hohles Lachen erklang durch das Mobil-Uplink von Steve.
.-„Hoffentlich. Wenn nicht, dann verfahren wir wie geplant. Wir haben uns nie kennengelernt und wir wissen von nichts!“
Der Mann am anderen Ende beschwichtigte ihn: „Glauben Sie mir Steve. Es wird alles laufen wie geplant.“ Und mit diesem Satz legte der Mann am anderen Ende auf. Vor ihm begann eine leichte Blutspur, die sich immer weiter über den Betonboden zog. Die Spur wurde immer breiter bis sie in einer Blutlache endete. Eine Hand lag in ihr, und wenn man weiter sah, erkannte man den Rest eines Mannes. Dort lag er, ausgekleidet bis auf die Unterwäsche. An der linken Hand Spuren von mehreren Elektroschocks. In seiner rechten Schläfe seines Kopfes klaffte ein Loch. Das Blut daran war bereits geronnen.
Während dessen fuhr Steve am Militärflughafen Britttney´s vorbei. Drei Orcas flogen über seinem Kopf hinweg. Nach wenigen Kilometern hatte er Los Angelos erreicht. Er ließ sein Auto samt E-Schlüssel auf einem Einkaufsparkplatz offen stehen, mischte sich unter die Leute und schmiss den vorher sorgfältig von Fingerabdrücken gesäuberten Sicherheitspass in eine ihm nächstgelegene Mülltonne, als die Menschenmasse ihm daran vorbeitrieb.
-Fortsetzung folgt-