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CnCSaga-Interview mit: Frank Klepacki

Hallo Frank! Schön, dass du dir für den Geburtstag von Command & Conquer etwas Zeit nimmst und ein paar Fragen zu beantworten. Erzähle uns doch erstmals etwas über dich selbst!

Ich war 12 Jahre lang Komponist der Westwood Studios, die Meisten kennen mich durch meine Arbeit an der Dune und an der Command & Conquer Serie. Seit 6 Jahren bin ich Audiodirektor und Komponist bei Petroglyph und habe an Star Wars Empire At War und Universe At War gearbeitet. Zurzeit arbeite ich am MMORTS End of Nations.

Du hast unter anderem Hell March für alle Alarmstufe Rot Titel komponiert: Wie bist du auf die Idee für diesen Titel gekommen?

Das originale Hell March wurde an einem halbem Tag geschrieben. Ich war gerade auf dem Weg zur Arbeit und dachte mir, dass das Geräusch von marschierenden Soldaten ein cooler Beat für einen Song wäre. Als ich im Büro ankam habe ich mir meine Gitarre gegriffen und den bekannten Riff direkt gespielt. Da hab ich gemerkt, dass das was wird. Eigentlich sollte es ein NOD-Soundtrack sein, doch dann erfuhr ich, dass Alarmstufe Rot eine andere Story hat. Als der Präsident der Firma jedoch das Lied gehört hatte, sagte er sofort, dass es das Titellied des Spiels wird.

Was inspiriert dich beim Komponieren deiner Lieder? Fiel dir das immer sehr leicht oder hattest du auch mal größere Schwierigkeiten mit einem Track?

Meistens war es leicht –  Zurzeit der ersten C&C Spiele durfte ich noch experimentieren so viel ich wollte, und die meisten Lieder die ich schrieb schafften es dann auch in die Spiele. Die Arbeit an Tiberian Sun war allerdings ziemlich schwer. Ich war an verschiedenen Projekten beteilig, wir hinkten dem Zeitplan hinterher, es war einfach ziemlich stressig damals.

Würdest du sagen das Command & Conquer eine ganz eigene Musik besitzt die nirgendwo anders anzutreffen ist?

Ja das würde ich. Ich kann nicht behaupten irgendein Spiel gespielt zu haben bei dem der Soundtrack ebenfalls so eine Persönlichkeit hatte, außer Universe at War für welches ich bei Petroglyph den Soundtrack komponierte.

Du hast ja auch viele andere Spiele mit Musik versorgt: Wo genau liegt hierbei der Unterschied zur Marke Command & Conquer? Was ist im Vergleich deiner Meinung nach besser oder schlechter?

Eigentlich mag ich alles an dem ich gearbeitet habe. Alle Projekte haben ihre speziellen Erinnerungen für mich.

War es für dich eine harte Aufgabe mit Hell March 3 wieder ein Comeback in der Community zu starten? Die Fans waren ja sehr gespannt auf Hell March und du musstest sehr große Erwartungen übertreffen.

Nein es war nicht schwer – es fühlte sich sehr natürlich an. Der einzige Unterschied war diesmal, dass ich nah an Hell March 2 geblieben bin, anstatt wieder eine neue Richtung einzuschlagen wie damals von HM1 zu HM2, was ich eigentlich sonst schon getan hätte. So habe ich gemacht was der Kunde verlangt hatte statt der kreativen Freiheit die ich sonst gewohnt war. Aber das ist okay. Ich finde allerdings, dass die beste Version von HM3 die ist, welche ich beim Games in Concert 3 spielte. Live hat es einfach mehr Wumm!

Hat sich die Community bzw. die Marke Command & Conquer stark verändert in den letzten 15 Jahren? Was denkst du dazu?

Die Community hat sich soweit ich mich erinnern kann fast gar nicht geändert. Immer noch dieselbe Leidenschaft und der Spaß am eigenen Denken. Ich finde es toll, dass die Community nach so vielen Jahren immer noch so stark ist. Zur Marke C&C…. dass ist eher Subjektiv. Ich denke zwar das C&C3 und AR3 immer noch dem Ruf der Vergangenheit folgten, aber C&C4 wurde doch sehr stark verfremdet.

Mit welchen Leuten hast du zusammengearbeitet bzw. wie hast du dein Team motiviert dir bei der Arbeit zu helfen? Wie würdest du dein eigenes Team bezeichnen bzw. beschreiben?

Bei den C&C-Spielen habe ich mit der Audioabteilung, den Produzenten und den Designern zusammengearbeitet. Ab und zu auch direkt mit dem Präsidenten. Die größte Motivation kam aus dem Spaß am Spielen und erschaffen des Spiels. Wir haben uns immer gegenseitig unterstützt und waren stolz auf unsere Werke.

Rückblickend auf 15 Jahre Command & Conquer: Was waren deine Highlights und worauf hast du dich gefreut bzw. freust du dich immer noch?

Highlights waren ganz klar die ersten Titel und die große Freiheit die ich hatte. Nach dem Verkaufsstart von Alarmstufe Rot war ich über die gewaltige Menge von Fans erstaunt die meine Musik liebten und Hell March zu einem Riesenhit machten. Damals habe ich bei der PC Gamer den Preis für den besten Soundtrack gewonnen, ich stand vor Quake, dessen Soundtrack von Trent Reznor komponiert wurde, was ziemlich verrückt war. Reznor war damals mein größter Einfluss. Die Musik für die Szenen mit James Earl Jones in Tiberian Sun zu schreiben war super, da er doch die Stimme von Darth Vader ist, und ich sowieso ein riesen Star Wars Fan bin. Meine Lieder für Alarmstufe Rot 3 bei der Skywalker Ranch mit dem Orchester aufzunehmen war auch ein tolles Erlebnis. Und dazu kommt noch dass ich meine Lieder dann auch noch alle live mit dem Orchester bei Veranstaltungen wie Video Games Live und Games in Concert spielen durfte, das war einfach das Größte!

Was hast du neben deiner Leidenschaft für Musik noch für Hobbys?

Das meiste was ich tue hat eigentlich mit Musik und Audio zu tun. Wenn ich nicht arbeite nehme ich Bands auf und produziere etwas für sie, arbeite gerade an meinen Solo-Alben, toure mit den Family Stones als Drummer. Wenn ich mal frei habe, nehme ich gerne meinen Soundrekorder mit und nehme alle Arten von Geräuschen auf die ich so höre, damit wir sie in unseren Spielen benutzen können. Ich liebe außerdem Ultimate Fighting Championship da meine Musik immer bei ihren Events benutzt wird.  Ich bin ein großer Star Wars und Transformers (G1) Fan, und habe ein Nebenprojekt am Laufen, und zwar The Bitters. Ich performe mit ihnen und schreibe für sie, ein Power Trio welches schwere Progressive-Musik spielt.

Möchtest du der Community abschließend noch etwas sagen?

Ein großes Danke an euch alle für eure andauernde Begeisterung für meine Arbeit an C&C. Macht weiter so!

Schließt du es aus jemals wieder für Command & Conquer zu komponieren?

Nein. Diese Möglichkeit werde ich immer in Betracht ziehen.

An was arbeitest du gerade?

End of Nations! Ich bin sehr überzeugt davon, dass die C&C Fans dieses Spiel mögen werden. Viele Ex-Westwood Mitarbeiter hier bei Petroglyph die an den alten C&C-Spielen beteiligt waren, arbeiten an dem Spiel. Es fühlt sich einfach wie der nächste große Hit im RTS Genre an.

Was für Spiele spielst du, vorausgesetzt du bist ein Zocker?

Ich spiele gerne Konsolenspiele. Vor kurzem erst bin ich mit Red Dead Redemption fertig geworden, was mir  sehr gefallen hat. Batman Arkham Asylum, Unreal Tournament, Infamous, zurzeit bin ich an Transformers: War for Cybertron. Ich muss zugeben, dass ich auch einige unserer Spiele von Petroglyph sehr gerne mag. Ich sehe immer wie diese Spiele sich entwickeln und immer besser werden.

Hinweis: Das Interview wurde gemacht als CnCSaga.de und CnCHQ.de/HQBoard.net getrennte Seiten mit jeweils eigene Foren waren. Geführt hat das Interview damals CnCSaga.de.