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Interview mit Nick Laviers

EA hat großartige Musik für CnC4 ausgewählt. Wie schwierig war es für dich die Musik für eine so berühmte franchise zu komponieren?

Es war auf jeden Fall eine Herausforderung. Wir hatten die Messlatte mit der Musik zu AR3 schon sehr hoch gelegt, das schwierige war es nun etwas noch besseres zu schaffen. Wir haben uns weder Tim Wynn und Hames Hannigan ins Team geholt, mit denen wir schon die Musik für AR3 gemacht hatten, zusätzlich unterstütze uns aber auch noch Dead Space Komponist Jason Graves die GDI Hymnen zu schreiben. Wir wollten etwas „ernsteres“ komponieren als in AR3. Wir haben versucht unterschiedliche Sounds für die GDI und die Nod zu kreieren, im Gegensatz zu AR3 wo immer eine ähnliche Musik gespielt wurde, egal welche Fraktion man spielte. Wir setzten wieder auf ähnliche interaktive Musiktechniken, die wir schon im AR3 Expansion Pack benutzt hatten. Die Musik wechselte je nach Aktion auf der Map oder nach der Bedrohung. Das schwierigste war es für die Nod ein Thema zu finden. Das Theme der GDI war fast klar: dunkle, orchestrale Musik. Wir brauchten viele Versuche für die Nod. Die Idee war elektronische Musik, die aus zuvor aufgenommenen akustischen Instrumenten gewonnen wurde, zu verwenden. Das schien uns aber ein bisschen zu „limitiert“. Am Ende entschlossen wir uns mit einem kleinen Orchester barockähnliche Musik für die triuphierende Musik aufzunehmen.

Gab es Probleme bei der Produktion der Musik oder verlief alles nach Plan?

Nichts großes ging schief, soweit ich mich erinnre. Es war ein bisschen schwierig einen überzeugenden und einzigartigen Stil für die Nod zu finden, die auch eine Auswahl an Emotionen liefert. Das andere Problem war es alle Lieder in unserem Budget von 100 Minuten zu halten. Insgesamt kamen wir auf 120 Minuen, also konnten wir es doch nicht einhalten, aber wir schafften es im finanziellen Budget zu bleiben, weil wir sehr aufpassten was wir live aufnahmen und was nicht.

Wie seid ihr auf die Idee für die Soundtracks gekommen? Eine Eingebung im Traum oder steckt tagelange, harte Arbeit dahinter?

Meine Rolle ist es den Komponisten einige inspierierende Ideen zu geben, wenn sie eine Richtung brauchen. Du musst dich selbst in ein Umfeld begeben wo die Ideen fließen können. Jason Graves ging immer spazieren. Ein anderer Komponist hatte seine Eingebungen unter der Dusche. Ich gehe jeden Morgen joggen um so relaxt an die Arbeit gehen zu können. Ich rede die Dinge auch gerne mit den Leuten durch (nicht nur mit den Komponisten) und höre mit dann ihre Ideen an. In letzter Zeit bin ich auch auf Programme wie LastFM gekommen. Man kann sie nutzen um „zufällig“ an Musik zu kommen, die man vorher noch nicht gehört hatte, die man dann wiederum als Referenz Material für die Komponisten nutzen kann.

Wie fühlt sich die Zusammenarbeit mit EA für dich an?

Ich hatte schon seit 14 Jahren für EA gearbeitet, also fühlt sich alles vertraut und gemütlich an!

Hast du auch einmal CnC4 gespielt? Wie fühlt es sich für dich an?

Ja, ich habe das Spiel durchgespielt. Ich habe es sehr genossen. Das Spiel hat einige hervorragende Momente, für die es ein Spaß war die Musik zu schreiben, ich mag den Moment wenn die TKN Hubs aktiviert wurden und die Schockwelle sich ausbreitet. Ich mag den Gedanken, dass wir die Musik genutzt haben um diesen Moment episch zu machen. Die Musik für Kane und seinen Aufstieg sind besonders schön und „episch“.

Es ist sehr schwer in die Musikindustrie einzusteigen, was ist dein Tipp als Profi?

Musik für die Entertainmentindustrie zu schreiben wird immer sehr herausfordernd und schwer sein. Millionen von Menschen lieben die Musik und wollen Teil der Szene sein. Ich mag das! Mein Rat ist es sich eine eigene musikalische Identität zu kreieren, und auch dabei zu bleiben, komme was da wolle. Dann denke ich, dass du an deine Musik glauben musst und man muss sehr bestimmt sein, akzeptiere kein „nein“ als Antwort, und entwickle die Fähigkeit dich selbst zu vermarkten. Oder man sucht sich einfach einen guten Agenten der all das in die Hand nimmt.

Hast du Kontakt zu den Fans? Wie denkst du über die Zusammenarbeit mit der Community oder eher mit ihrem Feedback?

Ich denke, dass der Kontakt mit der Community spezill bei CnC sehr wichtig ist! Immerhin sind das die Menschen für die du das Spiel machst! Die Interaktion mit der Community ist ein großer Teil von dem, was das Entwickeln dieser Spiele zu einzigartig und cool macht. Bei anderen Spielen denkst du, du arbeitest in einem Vacuum. Du fragst dich ob es irgendjemanden da draußen gibt, der auf das Spiel wartet und sich darauf freut. Ich mag es zu wissen, was die Menschen über das denken was ich tue, ich fühle mich herausgefordert und so ist jedes Feedback willkommen. Während ich an CnC4 gearbeitet habe, habe ich getwittert, geblogged und PN’s geschrieben. Vieles davon ist immer noch online! Die Menschen fragen mich nach Musik sodass ihr Orchester den Soviet March spielen kann und ich finde das für sie. Es ist ein Vergnügen Musik zu produzieren, de die Community liebt, ihnen zu sagen wie wir das gemacht haben und zu helfen, dass diese Musik auch ein Leben ausserhalb des Spieles hat, in Konzert Programmen, Dance Remixes etc.

Was machst du in deiner Freizeit? Hast du Hobbies?

Ich bin Vater, also hält mich meine Familie auf Trab, aber wenn ich gerade nichts zu tun habe schreibe und mache ich Musik. Ich schreibe auch gerne Comics und Drehbücher. Ich mache auch gerne Sport, zum Beispiel jogge ich gerne, gehe spazieren, Radfahren und Reiten. Ich bin vor kurzem nach Montreal gezogen, also ist das Französischlernen mein neuestes Hobby.

Gibt es noch etwas was du der CnC Community sagen willst?

Es war ein Vergnügen für die CnC Community zu arbeiten, und zu versuchen Musik bereitzustelle, die etwas zum Gameplay hinzufügt und trotzdem auch in Erinnerung bleibt. Ich weiß wie ambitioniert ihr alle seid. Das Wissen, dass die großartige CNC Community etwas von uns erwartet ist genau das was uns dazu bringt das Beste zu geben! Danke euch allen!

Beste Grüße,
Nick

Hinweis: Das Interview wurde gemacht als CnCSaga.de und CnCHQ.de/HQBoard.net getrennte Seiten mit jeweils eigene Foren waren. Geführt hat das Interview damals CnCSaga.de.