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C&C Fan Fiction – Die Zukunft Beginnt

Kapitel 2

Logbucheintrag 2156 – Slavik, Anton – Commander
Tag der Eintragung: 16. Oktober 2041
Zeit: 19:45
Zugriffsebene: Gold-7-Epsilon-Gamma-62866

Zum Teufel mit ihnen! Nun, da Kane seit mehr als zehn Jahren von uns gegangen ist und dieser GDI-Abschaum immer mehr die Kontrolle über diesen Planeten erringt, haben wir nun auch noch das außerirdische Artefakt in Somalia verloren! Und wir wissen nicht einmal wer oder was es war. War es eine Spezialeinheit der GDI? Eine weitere Splittergruppe unserer einst so mächtigen Bruderschaft? Oder waren es gar diese nichtsnützigen Mutanten, von denen sich immer mehr mit unserem Todfeind verbünden?

Auch wenn Lieutenant Papow bei dieser Mission von Grund auf versagte, so spricht doch die von ihm überführte Leiche aus Somalia kaum für einen uns bekannten Feind. Unsere Wissenschaftler sind noch bei der Untersuchung, doch bereits der erste Bericht wirft Fragen über Fragen auf. Der Soldat starb durch eine uns unbekannte Technologie. Vermutlich wurde er durch eine Art Plasmakugel, versetzt mit angereichertem Tiberium und weiteren uns unbekannten Stoffen, aus kurzer Entfernung getroffen. Das Plasma durchschlug die Rüstung ohne großflächigen Schaden zu verursachen und das Tiberium reagierte augenblicklich mit den Chemikalien, welche innerhalb von Sekunden das zentrale Nervensystem des Opfers zerstörten…

Ich kenne niemanden, der in der Lage wäre eine solch tödliche und wirkungsvolle Waffe zu entwickeln, nicht einmal die GDI mit der Hilfe des Tacitus. Könnten unsere Wissenschaftler diese Technologie kopieren, so könnten wir endlich wieder aus dem Chaos schreiten und uns im Namen von Kane unserem Feind stellen und diesen ein und für alle mal in seine Schranken weisen. Wir wären stärker denn je – ich wäre stärker denn je! Doch es liegt noch ein weiter Weg vor uns…

17. Oktober 2041 – Weißrussland: Unterirdische Basis der Bruderschaft

Papow öffnete langsam seine Augen. Sein Kopf schmerzte noch immer. Mit langsamen Blicken versuchte er sich zu orientieren. „Wo… Wo bin ich?“, fragte er, während er langsam zu sich kam und sich aufrichtete. Ein junger Mann in weißem Kittel stand vor ihm: „Da haben Sie aber nochmal Glück gehabt, Lieutenant. Wäre sie näher an der Bombe gewesen, wäre Sie wohl nicht…“ – „Bombe? Was für eine Bombe?“, unterbrach Papow den jungen Arzt. „Nun, die Bombe die vermutlich in Ebene U2 der Basis in Somalia explodierte und den ganzen Komplex zum Einsturz brachte… Können Sie sich an etwas erinnern?“, erwiderte er. „Ich war… in der Artefaktkammer… ich kann mich kaum daran erinnern… das Artefakt war verschwunden… meine Männer waren tot… plötzlich war da dieses rote Licht und dann… dann wurde mir plötzlich schwarz vor Augen…“, versuchte Papow seine letzten Erinnerungen an seine Mission zu beschreiben. „Sonst noch etwas? Irgendetwas?“

Papows Verstummen reichte dem jungen Arzt als Antwort. „Ihr Gedächtnisschwund scheint von der Tiberiumvergiftung zu stammen, die Sie…“ – „Tiberiumvergiftung?“, unterbrach Papow erneut. „Diese Bombe in der Basis… es war eine schmutzige Bombe. Sie war mit Tiberium angereichert, welches Sie durch die Atemwege aufgenommen haben und von dort gelangte es in Ihren Blutkreislauf.“ Papow verstummte wieder. Tiberiumvergiftung? Was würden das für Ihn bedeuten? Würde seine DNS mutieren und ihn langsam dem Tod näher bringen? Oder würde die Bruderschaft ihn von seinen kommenden Qualen mit einer Kugel erlösen? Seine Augen wanderten durch den Raum und wieder zurück zu dem jungen Arzt. Dort stand er in seinem weißen Kittel und notierte sich jedes noch so unwichtige Wort. Vor seiner linken Brust hing ein großes Namensschild: „Dr. med. Y. Sanowich“. An seinem Oberarm trug er eine schwarze Armbinde mit dem Zeichen der Bruderschaft in der Mitte.

„Ist alles in Ordnung?“, wurde Papow aus seinen Gedanken gerissen, „Haben Sie noch Fragen?“ Dr. Sanowich stand mit wartendem Blick neben Papows vermutlich improvisierten Krankenbett. „Meine… Meine Tiberiumvergiftung? Wie schlimm ist es? Was wird mit mir passieren? Werde ich…“, immer hektischer stellte Papow seinen Fragen, bis ihn der Doktor unterbrach: „Ihre Vergiftung unterscheidet sich von denen uns bekannten Arten in bestimmten Bereichen. Das Tiberium hat sich bereits an ihre DNS angehäftet, doch es scheint in einer Art Tiefschlaf zu sein… Wir konnten bisher keine Mutationen entdecken, doch ich kann für nichts garantieren. Von einem solchen Krankheitsbild nach einer Vergiftung habe ich noch nie gehört. Sie sind ein medizinisches Wunder! Übrigens, ich habe Ihnen während Sie bewusstlos waren eine Reihe Blutproben für weitere Untersuchungen entnommen. Wenn Sie also keine weiteren Beschwerden oder Fragen haben, dann sind Sie hiermit vorerst entlassen, Lieutenant.“

„Nein, Dr. Sanowich…“ Mit diesen Worten setzte sich Papow an den Rand des Bettes und stand noch etwas benommen von der Offenbarung auf. Langsam ging er in Richtung Tür, als plötzlich ein Soldat in voller Uniform in die Krankenstation stürzte. „Doktor. Lieutenant.“, begrüßte er die beiden Männer, „Commander Slavik schickt mich. Ich soll den Lieutenant sofort zu ihm geleiten. Er will mit ihm unter vier Augen sprechen.“

17. Oktober 2041 – Unterirdische Basis: Commander Slaviks Befehlsstand

Slavik wartete bereits allein in seinem Befehlsstand. Er hatte am Kopf des großen Tisches in der Mitte des Raums platzgenommen. Auf der Oberfläche des Tisches war eine Karte zu sehen, die die aktuellen Frontverläufe in Südasien und dem Indischen Ozean zeigte. Es stand schlecht für Slaviks Truppen. Zwei Splittergruppen der Bruderschaft hatten sich gegen ihn verbündet und griffen nun seine Stützpunkte am indischen Ozean aus zwei Richtungen an. Aus dem Süden drängten erste Spähschiffe der 3. globalen GDI-Flotte in Richtung Küste…

Slavik schaute angestrengt und in Gedanken verloren auf die ständig aktuellen Informationen zum Schlachtverlauf, als sich ihm gegenüber langsam die Tür öffnete. „Commander? Lieutenant Papow ist hier. Sie wollten mit ihm sprechen.“, versuchte der eintretende Soldat vorsichtig Slavik auf ihn aufmerksam zu machen. Dieser richtete langsam seinen Blick zu Papow, der in der Tür stand. Eine Handbewegung genügte und der Soldat trat zwei Schritte zurück, um die Tür von aussen zu schließen.

„Ich hatte großes Vertrauen in Euch, Lieutenant.“, unterbrach Slavik die drückende Stille und ging mit ernstem Gesicht den Tisch entlang, „Doch ich habe mich wohl geirrt. Wie schon so oft in letzter Zeit…“ Slavik stand nun direkt vor Papow und schaute diesem tief in die Augen: „Wie wollen Sie mir das erklären? Ich entbehrte für Sie in diesen chaotischen Zeiten 200 Männer für diese Mission, mehr als genug, sollte man denken… Und was wollte ich dafür? Nur dieses außerirdische Artefakt! Und was bekomme ich? Nichts! Überhaupt nichts! Dazu kam dieser Angriff angeblich so überraschend, dass nur 34 meiner Soldaten dieses Massaker überlebt haben! Wie… Ich frage Sie… Wie wollen Sie mir das erklären? Wäre Kane noch unter uns, dann… aber die Bruderschaft ist schwach geworden, der innere Zirkel existiert nicht mehr… Vor zehn Jahren hätte ich Sie augenblicklich exekutieren lassen!“

Papow wurde sichtlich nervöser, doch Slavik ließ ihn kaum zu Wort kommen: „Sehen Sie das?“, er zeigte auf die Karte auf dem Tisch, „diese Generäle handeln angeblich im Namen von Kane, doch in Wirklichkeit herrscht Bürgerkrieg in der Bruderschaft. Die ehemaligen Mitglieder des inneren Zirkels bekämpfen sich seit Jahren in blutigen Machtkämpfen… doch ich werde nicht zulassen, dass Kanes Werk zerstört wird! Unsere Tiberiumraffinerien an der Küste des Indischen Ozeans stehen unter Beschuss und müssen um jeden Preis gehalten werden! Im Namen von Kane!“

Papow versuchte seine Gedanken zu ordnen und blickte auf die Karte mit den Frontlinien. Kleinere Truppenverbände näherten sich mit Artillerieunterstützung einer Basis aus allen Himmelsrichtungen. Sein Blick schweifte ab. „Data903-Cabal2-tr56-nod“, stand über der Basis. “Cabal 2? Ich dachte die neue KI ware noch in der Probephase?”, wandte sich Papow fragend an Slavik. „Das ist die Propephase!“, erwiderte Slavik, „und mit der Hilfe Cabals werden Sie diesen Abschaum in Asien bis zum letzten Mann vernichten! Truppenverbände sammeln sich bereits in Hangar 3-b und warten auf die Verladung in die Transportschiffe. Um 0900 werden Sie mit ihnen starten. Enttäuschen Sie mich nicht wieder, Lieutenant! Ich weiß nicht, ob ich noch einmal so gnädig zu Ihnen sein kann…“