Verfasst von: Robin Haseler www.haseler.de
„Der rote Schein“ erzählt die Geschichte von Yeremi. Er lebt abgeschieden in einem kleinen Tal in Deutschland. Bis hierher ist das Tiberium noch nicht vorgedrungen und so geht es den Bewohnern des Tales realtiv gut. Doch die Situation ändert sich als merkwürdige Dinge geschehen und plötzlich ohne eine Erklärung Tiberium auftaucht. Schnell wird klar, jemand muß das Tiberium ausgesetzt haben.
Inhaltsverzeichnis
- Kapitel
- Kapitel
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- Kapitel
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1. Kapitel
Frühling 2029
Ächzend krümmte sich Yeremi unter der Last, die er zu tragen hatte. Sein Vater war schon immer streng gewesen und seitdem sie die Farm umbauten, war es noch schlimmer. Yeremi trug einen Teil des Motorblocks, den sein Vater heute noch in die Bewässerungsanlage einbauen wollte. Auf die „neue“ Farm hatten sie Jahre lang gespart. Neue Bewässerungsanlagen und Treibhäuser sowie eine neue Gemüsearten sollten den Ertrag um das 100fache steigern. Nun hatten sie begonnen die Farm zu erneuern und Yeremi konnte sich gar nicht dafür begeistern. Sein Vater trieb ihn immer weiter an.
„Los Sohn, wenn wir heute hier im Tal fertig werden, dann können wir morgen das erste Treibhaus aufstellen! Und tu nicht so als ob du schwer zu tragen hättest. Damals hatten wir schwerer Ausrüstung zu tragen als wir ….“ Yeremi schaltete sofort auf Durchzug, als sein Vater vom Tiberiumkrieg zu erzählen begann. All die Geschichten hatte er schon tausendmal gehört. Die Rekrutierungsprüfungen um in die GDI aufgenommen zu werden. Die ersten Einsätze gegen NOD Terroristen in Berlin.
Ja sein Vater selbst erwischte den Anführer der NOD-Zelle Berlin – Mitte. Alles Geschichte… Als es dann richtig los ging, NOD sich in Afrika festsetzte und nach Europa griff, wurde er dann Kommandeur bei der GDI. Es war ein Krieg geworden, was als Kämpfe gegen terroristen begonnen hatte. Yeremi hörte gerade wie sein Vater wieder um die Schlacht um den Tempel von NOD schwadronierte als er ächzend den Block in die Anlage hievte. „ …. er war groß und monumental… ich hab ihn durch ein Fernglas gesehen bevor die ersten Raketen unserer Truppen einschlugen. Ich sage dir, da ist keiner mehr raus gekommen. Zum Glück hmm ja ja… dieser Kane hat es verdient wenn du mich fragst….“. Ein Staubwolke kam aus dem Gehäuse und sein Vater hustete.
„Aber sie haben seine Leiche nie gefunden oder?“ fragte Yeremi. Sein Vater lachte laut. „Natürlich nicht, ich bin mit meinem Jeep vorbei gefahren, als sie gesucht haben. Die Raketen haben alles einstürzen lassen. Sie haben dann Jahre gebraucht um zum Kommandoraum vorzudringen ohne alles zum Einsturz zu bringen.“
Yeremi horchte auf, eine neue Geschichte, davon hatte er noch nie erzählt. „Sie suchen immer noch?“ Die Miene seines Vaters verzog sich, während er eine Schläuche befestigte. „Nein, nicht nach Kane. Sie suchen nach Berichten, Aufzeichnungen der Sekte. Sie wollen immer noch wissen was die Schweinehunde damals alles vor hatten.“ Yeremi stand auf und schnaufte: „Fertig!“
„Gut, dann fahren wir jetzt nach Hause. Ich denke das Essen ist auch längst fertig.“ Seine Mutter hatte tatsächlich das Essen schon auf den Tisch gestellt. Der Fernseher quäkte im Hintergrund etwas von der fortschreitenden Tiberiumverseuchung Deutschlands. Schon seit Jahren bestand die Standartnahrung aus Sojaprodukten. Yeremi hatte Glück. Seine Familie produzierte normales Gemüse auf der Farm. So kam bei ihnen auch wenig Soja auf den Tisch. Das hatte wirklich einige Vorteile und es ging ihnen wirklich nicht schlecht. Vaters Rente hatte ihnen diese Farm ermöglicht. Sie lebten abgelegen in einem kleinen Tal im Nirgendwo. Selbst im großen Tiberiumkrieg soll es hier absolut ruhig geblieben sein. Alle Großstädte waren mindstens 100 Kilometer entfernt und so hatte sich nie ein Kommandeur für diese Region interessiert.
Die folgende Woche verging schnell und am Sonntag stand auch das letzte der Treibhäuser im Tal. So konnte Yeremi einen freien Tag genießen. Er musste noch ein Kapitel Geschichte für die Schule lernen. Ja tatsächlich, er ging noch auf die Schule. In diesen wirren Zeiten ein Privileg, aber sein Vater hielt gute Schulbildung für sehr wichtig. Und da in dieser Gegend kein GDI-Bildungszentrum gebaut worden war, hatte das Dorf weiter unten im Tal einen Lehrer angeworben. Er war kein guter Lehrer, aber immerhin lernten so alle Kinder des Dorfes genügend um sich durch zu schlagen. Längst waren jegliche Bildungssysteme zusammengebrochen. Deutschland als Staat gab es im Grunde nur noch auf den Papier. Einzig die GDI gab den Ton an, wenn überhaupt. Zumeist kümmerte sich die GDI um die Eindämmung der Tiberiumseuche und überlies viele Regionen sich selbst. So war es auch hier. Es gab Gemeindeverwaltungen und eine Regionalverwaltung, aber dort endete es. Soweit Yeremi das mitbekam, hatten die Länder- und Bundesbehörden alle Befugnisse an die GDI abgegeben und waren aufgelöst worden. Nur hatte die GDI nicht wirklich für vollen Ersatz gesorgt.
Nur mit diesem läppischen Kapitel als Aufgabe für den ganzen Tag, machte sie Yeremi auf in den Wald um dort seine Lieblingslichtung zu besuchen und Geschichte zu lernen. Dort angekommen setzte er sich ins Gras. Die Sonne schien matt am Himmel. Einige der Wolken schienen leicht grünlich zu schimmern. Aber Yeremi bemerkte dies nicht und schlug das Buch auf.
Yeremi begann mit dem Abschnitt: Terroristen 1995. Diesen Abschnitt konnte er im Grunde fast überspringen. Er kannte alle Details. Sein Vater hatte 1995 kurz vor dem richtigen Ausbruch des Krieges diese Terroristen gejagt. Seine Anti-Terroreinheit hatte die meisten der erwähnten Terrorzellen ausgehoben. Auch wenn sie nicht alle Anschläge verhindern konnten. Der beinahe Einsturz der Reichtagskuppel des Bundestages durch den Beschuß mit zwei Stingerraketen war als bekanntestes Beispiel genannt.
Nach einer Stunde lesen wurde es düsterer und als Yeremi aufblickte leuchtete der Himmel matt gelb. Dicke Wolken waren über den Bergen aufgezogen und wirkten zusammen mit dem gelben leuchten sehr bedrohlich. Yeremi konnte sich darauf keinen Reim machen, hatte aber genügend Geschichten gehört, das so etwas gefährlich sein konnte. Also lief er schnell nach Hause.