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C&C Fan Fiction – Der rote Schein | NOD

9. Kapitel

Es war inzwischen Abend geworden und im Tal war immer noch hektisches Treiben. Eine weitere Familie ließ sich aus dem Tal bringen, nachdem ihre Kuhherde im Stall von einem mutierten Wesen angriffen wurden. Einer der GDI Soldaten nannte das Wesen einen „Visceroiden“ und bezeichnete es als äußerst aggressiv. Yeremi war zusammen mit Sam an die Stelle gefahren an der das Tiberiumfeld wuchern sollte, aber sie wurden schon hunderte Meter vorher gestoppt. Einige GDI Soldaten verlegten gerade ihren Beobachtungsposten nach hinten. Das Feld musste enorm gewachsen sein, denn sogar von hier aus sah man blaue Kristalle in der Abendsonne glänzen. Der gesamte Hang schien inzwischen von den Kristallen überwuchert und das Feld hatte den Waldrand erreicht. Sam hörte man nur laut fluchen, dann drehte er den Wagen und fuhr ins Dorf zurück. Dort geschah etwas seltsames. Noch mehr GDI Truppen waren eingetroffen, aber es kreisten auch zwei Jagd-Orcas über dem Tal. Zwei Truppentransporter neue Bauweise rauschten durch das Dorf in Richtung Kasians Haus. Als Sam das sah, gab er Gas und hängte sich an die Fahrzeuge. Die Straßensperre konnte ihn nicht aufhalten. „Sieh dir das an Yeremi. Die Wappen da auf den BMTs. Die Hell Fist. Meine alte Einheit“ rief Sam über den Motorenlärm. „Was wollen die denn hier? Das ist doch eine Spezialeinheiten“ rief Yeremi. „Was glaubst du, warum ich hinter her fahre. Ich will wissen was die bei Kasian wollen. Vielleicht hattest du doch recht mit deinem Misstrauen, Yeremi.“ Yeremi schaute nachdenklich. Im Grunde war er nicht Misstrauisch gewesen. Er hatte nur dieses komische Treffen im Garten von Kasian beobachtet und hatte dies erzählt. Sollte er Misstrauisch sein? Er wusste es nicht, aber das laute Rumpeln der BMTs riss in schnell wieder aus seinen Gedanken. Sie waren bereits vor dem weißen Haus angekommen und die BMTs stoppten abrupt. Eine Sekunde später flogen die Türen der BMTs auf und jeweils 30 Soldaten stürmten heraus. Einer der Soldaten sprang mit gehobenen M16 Mk II Impulsgewehr auf den Jeep zu, der den BMTs gefolgt war. Die anderen Soldaten begannen wie in einem eingespielten Tanz in Richtung des Hauses vor zu rücken. Einen Moment später lag das Tor hinter ihnen. Sie waren bereits nach 30 Sekunden auf dem Gelände. Dann begannen Schüsse zu fallen. Das Fensterglas des Arbeitszimmers splitterte und jemand entließ einen Feuerstoß nach unten in den Garten. Von unten antworteten einzelne Salven und hämmerten in das Fenster hinein. Während ein Teil der Soldaten vorrückten, gaben ihnen andere Feuerschutz. Die Statuen im Garten dienten dabei als Deckung. Irgendwann verstummte das Maschinengewehrfeuer aus dem Fenster. Einer der Soldaten warf eine Handgranate nach oben. Die aerodynamischen Handgranaten flog in einer sanften Kurve in das Fenster und detonierte dann. Eine schwarze Rauchwolke quoll aus dem Fenster und ein Regen aus rauchenden Splittern bedeckte den Garten.

Der Soldat, der Sam und Yeremi in Schach gehalten hatte, wurde von einem Trupp nachrückender Kameraden abgelöst, die als Verstärkung den Rücken sichern sollten. Der Jeep versperrte natürlich den Weg für einen eventuellen Rückzug. Sie holten Sam und Yeremi aus dem Wagen und warfen sie auf den Boden, nur um sie gleich wieder auf die Beine zu holen und zu einem der BMTs zu schleifen. Yeremi fand das gar nicht so schlecht. Von dort aus konnte er die Soldaten wieder sehen. Sie brachten gerade eine C4 Ladung an der Türe an. Mit einem lauten Krachen explodierte die Türe dann und brach nach innen aus dem Rahmen. Wieder hämmerten Schüsse. Sie kamen aus der Eingangshalle. Dann hörte man jemanden Schreien und die Soldaten rückten in das Haus vor und damit aus dem Blickfeld von Yeremi. Sie waren Gefangene. Sam und Yeremi waren als Verdächtige in ein Gefängnis gekommen. Sie waren allerdings nicht getrennt worden. Sie waren noch nicht lange in der dunklen Zelle, da öffnete sich die Tür. Ein Lieutnant kam herein. „Es tut mir furchtbar leid. Wir haben erst jetzt erfahren wer Sie sind. Mister Cooper, es ist mir eine Ehre Sie kennen zu lernen. Auch wenn es sehr widrige Umstände sind.“

Mit diesen Worten kam er auf Sam zu und schüttelte ihm die Hand. „In unserer Einheit sind Sie eine Legende.“ sagte er strahlend. Sam brummte nur etwas vor sich hin, was wie eine Begrüßung klang. Es dauerte nicht lange, da fuhren sie wieder zurück in das Tal. Nicht ohne von dem eifrigen Lieutnant so ziemlich alles erzählt bekommen zu haben, was bei diesem Einsatz geschehen war. Die Hell Fist Einheit hatte das Haus nach Plan gestürmt. Es sollte sich nur ein NOD Anhänger im Haus aufhalten. Also keine große Gefahr. Aber es kam schon im Garten zum Feuergefecht. Der Schütze aus dem oberen Fenster hatte sich in das Treppenhaus zurück gezogen und war so der Granate entgangen. Er hatte versucht in der Eingangshalle die Truppe zu erwischen, aber die Hell Fist zielten besser. Nach der Beschreibung des Mannes handelte es sich um den Butler von Kasian. Ansonsten war angeblich keiner im Haus. Der Gesuchte, Kasian, war scheinbar schon geflohen. Sie hatten das gesamte Haus abgesucht, aber keinerlei Material gefunden, das auf NOD schließen lies. Erst ein Taschencomputer im Arbeitszimmer verriet mehr. Darin war eine Statistik über blaues Tiberium aufgeführt. Wachstum, Ausbreitung und Mutationsgrad. Das Dokument trug eine digitale Signatur, die auf eine NOD nahe Terrorgruppe hin wies, die in Deutschland aktiv war. Yeremi schien wie gelähmt. Kasian war laut dem Lieutnant ein NOD Anhänger gewesen. Der Lieutnant hatte erzählt wie sie die Informationen erhalten hatten. Es wäre ein Tipp aus Sarajevo gekommen. Sam und Yeremi wussten sofort wer diesen Tipp gegeben hatte. Sie wussten nur nicht wie Yeremis Vater darauf kam, dass Kasian ein NOD Anhänger war. Das hatte ihnen der Lieutnant nicht verraten wollen.

Sie machten die Nacht über in einer Kaserne Rast. Die Fahrt zurück dauerte länger als erwartet. Eine Herde Tiberium Teufel versperrte eine Straße. Sie sahen das Gebiet offensichtlich als ihr Revier an und dies hatten einige Autos zu spüren bekommen. Bis das Militär das Gebiet frei geräumt hatte, war die Straße gesperrt. Sie waren daher zu einem Aufenthalt gezwungen. Yeremi rief seine Mutter an um ihr zu erzählen was passiert war und um sie zu beruhigen. Sie hatte sie große Sorgen gemacht, das wusste Yeremi. Von seiner Mutter hörte er dann auch Neues aus dem Tal. Das Tiberium hatte inzwischen einen großen Teil des Berges überwuchert. Es wuchs noch schneller, da einige Bäume im Wald mutiert waren und nun Tiberiumsporen ausspieen. Viele Tiere im Wald waren mutiert und selbst die GDI hatte sich ins Dorf zurück gezogen. Sie hatten zwei Soldaten zum Schutz der Farm abgestellt, da Yeremis Mutter nicht die Farm verlassen wollte.

Sie brachen gleich am nächsten Morgen auf. Als sie die Straße entlang fuhren, die gestern gesperrt gewesen war, sahen sie an beiden Straßenrändern Autowracks. Eine ganze Anzahl dieser Autos musste von gestern stammen. Viele von ihnen waren ausgebrannt oder mit Tiberiumkristallen gespickt, die von den Tiberium Teufeln verschossen worden waren. Das ganze Gebiet um die Straße war verseucht von Tiberiumfeldern. In der Morgensonnen sahen sie viele mutierte Bäume die Tiberiumsporen in die Luft spieen. Diese kleinen Wolken ließen die Straße wie einen grünen Tunnel erscheinen. Das Licht brach sich in den kleinen Kristallen in der Luft und lies die Luft leicht flirren. Yeremi schaute in das Feld und sah einen einsamen Tiberiumteufel hinter einem Stein weg tauchen. Gestern musste eine ganze Herde hier gewesen sein. Die GDI war mit Titanen angerückt um sie zu vertreiben, aber es sah so aus, als wäre der Erfolg nur von kurzer Dauer. Nach einer Stunde fuhren sie an der größeren Stadt nahe dem Tal vorbei. Auch hier schien Aufbruchstimmung zu herrschen. Transporthelikopter hoben ab und brachten Flüchtlinge in nördliche Regionen. Für Yeremi schien eine Welt zusammen zu brechen. Die Region war so friedlich gewesen und nun schien die Apokalypse ausgebrochen zu sein. Überall flohen die Menschen vor dem Tiberium und niemand konnte etwas tun. Yeremi fühlte sich schlecht und in diesem Moment vermisste er seinen Vater sehr.

„Commander Cavallo!“ rief jemand vom zerfallenen Eingangstor des Tempels und Nick drehte sich in diese Richtung. Grehn stand neben der Person die ihn gerufen hatte, aber Nick kannte sie nicht. Grehn winkte ihm und bedeutete ihm zu ihnen zu kommen. Inzwischen hatten sie die Tafel komplett zusammen gesetzt. Das Mosaik stellte eine biblische Szene dar. Jedenfalls behauptete Grehn das. Carter hielt es für eine Vor-Christliche Darstellung, wobei das Mosaik natürlich eine Nachbildung war.

Bei der Schrifttafel mit den Symbolen und Runen dagegen kamen die Weißkittel überhaupt nicht weiter. Sie fanden keinerlei Verwandtschaft mit anderen Schriften. In keiner Epoche hatte es solche Zeichen gegeben. Carter mutmaßte schließlich es handle sich um einen Code. Einen computergenerierten Code. Grehn dagegen blieb auch hier bei seiner Ansicht es handle sich um etwas Biblisches.

Nick schlenderte also zum Tor des Tempels und schaute den beiden zu. Sie machten sich gerade bereit für einen Gang in die Tunnels unter dem Tempel. „Ich habe gehört, Sie möchten mitkommen. Carter sprach davon. Ich denke jetzt haben Sie Ihre Chance.“ Sagte der Unbekannte. „Nun äh ja ich reise heute morgen Abend wieder ab, so wie es aussieht. Das wäre sicherlich ein Erlebnis“ antwortete Nick. „Mein Name ist Sekura. Vladimir Sekura. Ich bin für die Tunnelsicherheit zuständig“ stellte sich der Unbekannte vor. „Freut mich“ sagte Nick und schüttelte seine Hand.

Nach einigen Minuten hatte Sekura einen Overall für Nick organisiert und ihn auch sonst mit allem ausgerüstet, was er im Tempel brauchte. Eine Handtaschenlampe plus eine Lampe auf dem Schutzhelm. Dicke Handschuhe, die vor den vielen Splittern schützen sollten, die es angeblich dort unten geben sollte. Laut Sekura waren die Gänge unter dem Tempel mit viel rotem Glas ausgeschmückt gewesen. Nach weiteren zehn Minuten traten sie in den Tempel in gingen nach rechts. Da das Dach fehlte ragten die Säulen im inneren des Tempels ins Leere, trotzdem wirkte der Bau sehr monumental. Sekura steuerte auf eines der Seitenschiffe zu und stoppte vor einem Schacht. Eine dünne Leiter aus Stahl führte viele Meter nach unten in die Schwärze. Sekura drückte einen Knopf an der Wand und im Tunnel weiter unten flammten Neonröhren auf. „Dieser Eingang ist nicht original. Wir haben ihn in den Boden gegraben, nachdem wir mit Sensoren die Hohlräume da unten entdeckt hatten. Den Zugang haben wir noch nicht gefunden. Es ist eine Menge verschüttet worden.“ erklärte Sekura. Nick blickte sich um und erst jetzt sah er im Tempel viele Mulden im Boden die auf Einstürze hin deuteten. Während dessen war Sekura bereits in den Schacht abgestiegen. Nick folgte ihm. Die Führung war langweilig. Sie krochen durch ein paar Gänge und kamen durch Schächte, aber es gab nicht viel zu sehen. Ab und zu ein Nod Symbol auf einer Wand. Viele zerbrochene Glasverzierungen. Doch die Geheimnisse der Bruderschaft waren hier nicht zu sehen. Sekura berichtete, dass er und sein Team die wichtigen Anlagen noch viel tiefer vermuteten. Doch es würde noch einige Jahre dauern bis sie in diese Regionen vorstoßen konnten.