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C&C Fan Fiction – Die Erben der Bruderschaft

3. Kapitel

Die Digitaluhr an der Wand besagte, dass der Abend begonnen hatte. Die Vier entspannten sich langsam und gesellten sich in einer lockeren Runde. Gregor wusste worauf es hinaus lief. Er mochte dieses „Und wer bist du?“- Spielchen nicht, aber er war dennoch interessiert wer alles von nun an in seiner Gruppe war.

Es war noch nicht spät, aber alle waren sich sicher, den Rest des Abends frei zu haben. Die Vermutung traf zu und dies überraschte Gregor sehr. Er hatte am ersten Tag so etwas wie eine Sonderübung erwartet. Vielleicht war dieser Ausbilder doch nicht so schlimm wie es den Anschein hatte. Zumindest waren die ersten Gespräche sehr interessant. Es stellte sich sehr schnell heraus, dass alle Rekruten schon einmal in einer Militärschule gewesen waren. Gregor hatte die kürzeste Zeit dort abgesessen, andere waren ihr halbes Leben in solchen Schulen gewesen. Die Gruppe war gut ausgewählt worden. Alle hatten ähnliche Vorgeschichten was ihre Ausbildung betraf.. Sie zählten wohl schon zu den eher fortgeschrittenen Rekruten. Nach dieses ersten Aufwärmgesprächen wurde es schließlich etwas detaillierter.

Gregor schaute in die Runde und begann die Anderen zu mustern. Alle waren etwa im selben Alter. Zwischen 17 und 18 Jahren. Er schaute zu dem großen Kerl der sich auf einem der Feldbetten lümmelte und seine Geschichte erzählte. Seine Haare waren dunkel blond und er war sehr schlank. Er war gleich sehr offen gewesen und hatte die erste Runde „Wer bin ich?“ eröffnet. Sein Name war Phillip Eichor. Er stammte aus Österreich. Allein diese Bemerkung veranlasste ihn zu einem noch breiteren Grinsen, als ein Raunen durch die Runde ging. Schnell war geklärt, dass seine Familie zu Kasian übergelaufen war. Die Österreicher Bruderschaft hatte offensichtlich mehr den Kult um ihren Anführer Wulf im Kopf, als die Lehren Kanes zu erfüllen. Dies war den Eltern von Phillip wohl bitter aufgestoßen und sie kamen nach Deutschland. Diese Erklärung schien die restlichen Rekruten etwas zu beruhigen. Phillip schaute plötzlich in die Runde und deutete auf einen der Anderen. „Was ist mit dir? Woher kommst du!?“

Der Rekrut schaute auf und streckte sich etwas. Gregor schaute ihm direkt in die braunen Augen. Sein Haar war rabenschwarz. Er stand auf und seine Miene blieb dabei ausdruckslos. „Ich bin Samuel Urbas. Ich habe in Berlin gewohnt. Wir haben dort GDI Transporter überfallen und ihre Logistik gestört.“ antwortete er. Phillip setzte sich aufrecht auf das Bett. „Und deine Eltern?“ „Ich habe keine mehr. Die GDI hat sie bei einem Angriff getötet.“ Es wurde stumm in der Baracke und die dicke Luft schien schwerer auf ihnen zu lasten. Samuel stand noch immer und schaute in die Runde, dann deutete auf den Rekrut, welcher sich auf einen Hocker gesetzt hatte. „Du bist dran“ durchbrach Samuel die Stille. Der schmächtige Rekrut schien verlegen und blieb stumm. Nach einiger Zeit begann er den Mund zu öffnen. „Ich heiße Christian Mensk. Keine Ahnung woher meine Eltern gekommen sind, aber mein Lehrer sagte sie kamen aus der Ukraine.“ Dann verstummte er wieder. Samuel schaute ihn an und fragte: „Was tun sie in der Bruderschaft?“ „Nichts. Sie haben mich vor einem Versteck der Bruderschaft ausgesetzt und sind verschwunden.“ Gregor war bestürzt über diese komprimierte Form der Schicksale die sich hier offenbarten. Doch nun war er an der Reihe. Seite 43 Er hatte schon lange gegrübelt was er den Jungs auftischen sollte, also erhob er sich schlicht und begann einfach.

„Ich bin Gregor Panterre. Ich komme aus Ägypten, aber ich bin so etwa mit 4 Jahren nach Deutschland gekommen. Meine Vater ist Wissenschaftler.“ Er wurde ebenso gemustert wie er die Anderen gemustert hatte. Dann flog plötzlich die Türe der Baracke auf. Innerhalb von wenigen Sekunden standen alle wieder vor ihren Betten. Stramm und mit eiserner Miene. Der Ausbilder stampfte in den Raum. Ihm folgte ein älterer Mann mit einer Tasche und einem kleinen Hocker in der Hand. „Die Zeit ist gekommen Euch von überflüssigem Ballast zu befreien“ sagte der Anführer und stampfte sogleich wieder aus der Tür. Gregor sah aus den Augenwinkel wie sich auf Christians Stirn ein dünner Film Schweiß bildete. Dann sagte der alte Mann plötzlich in die Stille hinein. „Mit anderen Worten, ich bin der Friseur und ihr verabschiedet Euch heute von diesen scheußlichen Föhnfriseuren.“ Er lachte laut und stellte den Hocker auf den Boden.

Es war eine lange Nacht gewesen. Nachdem der Friseur sie fast aller Haare befreit hatte, war es noch interessant geworden. Der Friseur hatte einige Geschichten über den Ausbilder, Vlad Terag, erzählte. Er sollte angeblich aus Transsylvanien stammen und schon so manche blutige Schlacht hinter sich haben. Weiter im Osten war die Bruderschaft noch stärker und kämpfte teilweise offen gegen die GDI. So sollte er dort in einer Gruppe gedient haben, dessen Anführer sich für einen direkten Nachfahren von Vlad Tepes hielt. Entsprechend sei es dort zugegangen. Gefangene GDI Soldaten sollen angeblich gepfählt worden sein. Nach alter Tradition und zwar die grausame Methode. Der Friseur schien sich damit auszukennen. Er schilderte sehr genau wie dort gepfählt wurde. Die Stamme waren nur stumpf zugespitzt. Darauf wurden die Gefangene gebunden. Mit dem Bauch auf der stumpfen Spitze. Nun trieb sich der Gefangene durch sein Eigengewicht den Pfahl langsam und qualvoll durch die Gedärme. Angeblich lebten einige Gefangene noch Tagelang bevor sich der Pfahl dann seinen Weg durch das Rückrat brach.

Diese Geschichten hatten Mensk den Rest gegeben. Es schien als hätte er gar nicht geschlafen. Dagegen hatten die restlichen Rekruten eher die Auffassung, einem Friseur nicht alles zu glauben was er erzählte.

Es war Punkt 5 Uhr. Mit einem Krachen flog die Türe der Baracke auf. Ein ohrenbetäubendes Brüllen durchquerte den Raum. Es dauerte keine zehn Sekunden, da standen alle Rekruten wieder einmal vor ihren Betten in strammer Pose. Vlad Terag stand in der Tür. Von draußen schien das künstliche Licht der Höhle grell in die Baracke. „Ihr habt zwei Minuten um Euch fertig zu machen!“ brüllte er. Hecktisch begannen sie sich anzuziehen. Nicht nur noch Mensk schien erschrocken zu sein über den Ausbilder.

Gregor erkannte schnell, dies würde die Hölle sein. Sie waren vor drei Minute aus der Baracke gekommen. Sie hatten ihre neuen Uniformen angelegt. Komplett schwarze Kampfanzüge aus robustem Material. Sie hatten sich zu einer größeren Gruppe von Rekruten gesellt. Alle waren in Gruppen zu vier Mann aufgeteilt, also stellten sie sich auf zu einer Gruppe. Vor jeder Gruppe stellte sich ein Ausbilder. Gregor vermutete zuerst es handle sich um eine Zeremonie oder etwas ähnliches, doch er wurde eines besseren Belehrt. Plötzlich begann die erste Gruppe ganz weit recht im Laufschritt hinter ihrem Ausbilder her zu laufen. Sie liefen mit einem Schlachtgesang in die Richtung eines Tunnels. Nun setzte sich eine weitere Gruppe in Bewegung. Alle sangen sie rhythmisch ein Lied, aber Gregor bezweifelte, dass es wirklich einen inneren Rhythmus besaß. Er lauschte kurz dem Gesang. „Der Spieß der lässt uns rennen …. selten dürfen wir richtig pennen …Hey Hey Hey! Wir kämpfen gegen GDI. Wir zertreten sie wie ein faules Ei … Jaaa haaa! … die Lehre Kanes ist uns bewusst. Jaaa Haaa Jaaa Haaa. .. NOD .. NOD … NOD…“ Der Text war einfach und einprägsam. Dann setzte sich Terag vor ihnen in Bewegung. Sie liefen im Laufschritt hinter ihm her. Er stimmte mit schwerem Akzent das selbe Lied an. Es schien ihnen nichts übrig zu blieben als einzustimmen.

Nach etwa einem Kilometer Lauf ging ihnen langsam die Puste aus. Der Gesang wurde brüchiger und das Keuchen lauter. Gregor bemerkte wie sich sein Magen meldete und erkannte, dass sie heute kein Frühstück bekommen hatten. Trotz des lauten Ächzen und Keuchen hinter Terag blieb dieser nicht stehen. Er führte sie im Laufschritt in einen Tunnel. Plötzlich blieb er stehen und drehte sich zu seinen vier Opfern um. Ein Grinsen huschte über sein Gesicht. „Am Ende des Tunnel ist eine Höhle. Ich warte auf der anderen Seite auf Euch.“ Mit diesen Worten drehte er um und lief wieder zurück.

Die vier Rekruten schauten sich erstaunt an. Nach einer Minute zuckte Samuel die Achseln und ging weiter in den Tunnel. Die Anderen folgten ihm hustend und schnaufend. Sie waren noch lange nicht erholt von diesem Lauf. Das Keuchen hallte durch den Tunnel, der nicht mehr als eine enge Röhre war. Sie waren nun tief in den Tunnel vorgedrungen, da erlosch das Licht. Sie blieben stehen und es wurde still. Dann hörte man Phillip. „Scheiße noch mal. Das ist ein Test, lasst uns weitergehen, die Höhle wird sicherlich interessant.“ Gregor schluckte hart und ihm war so, als hörte er auch jemand anderen laut schlucken. Sand knirschte unter ihren Stiefeln als sie sich weiter in die Höhle vortasteten. Sie hatten einige Meter vorher beschlossen dem Vordermann die Hand auf die Schulter zu legen um sich nicht zu verlieren. Alle Vier erwarteten jeden Augenblick eine Überraschung in diesem Tunnel, aber es geschah nichts und sie erreichten einen Tunnelabschnitt in dem es wieder heller wurde. Ein matter roter Schein empfing sie, als sie in die kleine niedrige Höhle traten. Sofort brach die Hölle los. Ein lautes Krachen hallte durch die Höhle und Steinbrocken brachen aus der Decke. Hinter ihnen brach der Tunnel zusammen. Die Rekruten drängten sich erschrocken gegen die Wand neben ihrem verschütteten Tunneleingang. Dann rief Samuel: „Hey Leute denkt nach. Warum sollte der blöde Tunnel einstürzen und das Ganze hier! Das gehört dazu. Wir sollen da durch, rüber zu dem Tunnel auf der anderen Höhlenseite!“ „Hast du nen Dachschaden?“ stieß Christian hervor. „Warum? Schau dir die Höhle an. Das riecht gerade zu nach einem Testgelände“ sagte Phillip. Gregor mischte sich nicht ein und schaute sich nur um. Das Donnern begann zum Dritten mal und wieder brachen Steine aus der Decke. „Die Lawinen haben ein Muster“ stellte er fest.

Sie waren sich lange nicht sicher gewesen, aber dann hatten sie sich eine Stelle heraus gepickt und sie beobachtet. Tatsächlich fielen die Steine in regelmäßigen Abständen. So begannen sie die Abstände zu zählen und nach dem zehnten „Erdbeben“ hatten sie eine Route durch die Höhle ausgemacht. Während sich Gregor und Phillip sicher waren die richtige Route gefunden zu haben, zögerten Samuel und Christian. Aber sie waren schon jetzt ein Team, dies stand außer Frage. Mit einem lauten Fluch stürmten Samuel und Christian den anderen Beiden hinterher um das Zeitfenster zu erwischen.

Tatsächlich schafften sie es bis in die Mitte der Höhle, dann begann das Donnern erneut unheilverkündend. Sie hatten drei Viertel des Weges im Laufschritt zurückgelegt, da begannen die ersten Trümmer wieder von der Decke zu fallen. Doch die Route die sie ausgetüftelt hatten, schien tatsächlich sicher zu sein. Phillip reif laut einen Countdown. „17, 16, 15 …“ Das war ihr Zeitfenster. Gregor sprang über einen Spalt im Boden und neben seinen Kopf zischte plötzlich ein Steinbrocken zu Boden. Aber sie waren fast da. Das Zeitfenster das sie ausgetüftelt hatten war vorbei, dessen war sich Gregor sicher als er mit einem Hechtsprung den Tunneleingang erreichte. Seine Kameraden taten es ihm gleich und entgingen nur knapp einem Hagel von kleineren Steinen.

„Das war knapp“ kommentierte Samuel und keuchte laut. Ihre Uniformen hatten längst die erdige Farbe des Höhlenbodens angenommen als sie durch den Tunnel krochen. Sie hatten erwartet einen richtigen Tunnel für aufrechten Gang vorzufinden, aber nach einigen Meter hatte sich der Tunnel so sehr verengt, dass sie auf Knien durch den Schacht kriechen mussten. Gregor fluchte laut als er sich an einem Stein die Hand schürfte. Es schien kein Ende in Sicht. Die Zeit schien langsamer zu werden als sie durch den Schacht krochen. Das Kratzen und Scharren der Vier war der einzige Begleiter. Gregor fühlte sich erschöpft und müde. Das möchte auch an der schlechten Luft in diesem Schacht liegen. Er wusste, sie konnten noch nicht lange unterwegs sein. Höchstens eine oder zwei Stunden und dennoch kam es ihm wie ein halber Tag vor. Phillip war zuerst in den Schacht gekrochen. Gregor folgte ihm zusammen mit Christian. Die Nachhut bildete Samuel der lautstark fluchte und sie antrieb. „Habt ihr ne‘ Ahnung wie lange das noch weitergehen soll? Ich dachte wir werden Soldaten und keine Wühlmäuse.“

Gregor lachte und antwortete: “Ich denke das gehört einfach dazu. Erst machen sie uns fertig und dann erzählen sie uns, dass wir nun das Rückrat der Bruderschaft sind.“ Alle fielen in das Lachen ein. „He Christian. Immer noch so ängstlich? Leg mal nen‘ Zahn zu“ stieß Samuel hervor . „Nennt mich Chris. Ach und hey, was heißt hier ängstlich? Uns sind gerade ein paar Tonnen Gestein um die Ohren geflogen. Witzig, echt witzig.“ Samuel lachte und die anderen stimmten ein. Nur Chris blieb stumm und kroch weiter. Nach einiger Zeit erreichten sie einen Tunnelabschnitt, der wieder aufrechtes Gehen ermöglichte. Fluchend liefen sie ihn entlang und stießen kurze Zeit später auf den Ausgang. Dort wurden sie von ihrem Ausbilder erwartet. Das Licht in dieser neuen Höhle war weitaus heller und sie mussten sich die Hände vor die Augen halten um besser sehen zu könne, bis sich ihre Augen an das Licht gewöhnt hatten. Noch während sie versuchten sich an das Licht zu gewöhnen, hörten sie Schüsse in der Nähe, aber sie berührte das nicht weiter. Dies hier war ein Ausbildungscamp. Sie stellten sich vor dem Ausbilder auf. Dieser musterte sie und grinste breit. „Schön meine Herren. Sie haben schneller begriffen als so manch andere Rekruten vor ihnen. Ich bin erfreut. Aber das muss noch gar nichts bedeuten.“ Gregor lauschte den Worten und das angedeutete Lob ließ ihm die Brust schwellen. Er bemerkte, dass es den anderen ebenso ging. Nach einer kurzen Pause fuhr Terag fort. „In dieser Höhle werden sie an Waffen ausgebildet.“ Er drehte sich um und deutete auf entfernte Schießstände an denen bereits einige Rekruten trainierten. „Heute werden sie an Handfeuerwaffen ausgebildet. Ich werde ihnen eine kurze Erklärung geben, aber es wird erwartet, dass ihr bereits wisst wie man Waffen dieser Art handhabt. Das müssten sie in der Militärschule gelernt haben. Nun sehen wir was sie können.“ Er ging voraus und die Vier folgten ihm.

Es war wohl eine Marotte von Terag sich vor seinen Rekruten aufzubauen und die Hände hinter dem Rücken zu verschränken. Nun es war wieder soweit. Terag stand vor dem Schießstand, der inzwischen leer war. „Die Bruderschaft verfügt über eine Vielzahl von Waffengattungen. Viele davon basieren auf Laser- oder Impulsenergie. Trotz diesem technologischen Fortschrittes sind die zuverlässigsten Waffen immer noch Projektilwaffen. Handfeuerwaffen der altmodischen Sorte sind kleiner und leichter gebaut als ihre Nachfolger. Sie überhitzen sich selten und der Energiebedarf beschränkt sich auf das Abrücken.“ Terag grinste und fuhr dann nach kurzer Pause fort. „Daher verwenden Offiziere der Bruderschaft die Glock 2010. Österreichisches Fabrikat. Kaliber 9mm. Das Gewicht liegt bei etwa einem Kilo. Die Glock 2010 fasst ein Magazin mit 20 Patronen. Die Bruderschaft bevorzugt Patronen mit Tiberiumfüllung, da die Herstellung jedoch teuer und gefährlich ist, müssen wir die Standartmunition des Herstellers verwenden. Diese Munition durchschlägt lediglich die normalen Schutzanzüge von Infanteristen. Der Herstellermunition wurde ein Prozentsatz Quecksilber beigemischt. Der Hersteller legt großen Wert darauf zu behaupten, dass dank dieses Zusatzes die Munition panzerbrechend wirkt. Das ist falsch. Das Quecksilber ist allerdings ideal um Mutationen zu töten. Sie vertragen Quecksilber nicht. Eine Tiberiumfüllungen würden dagegen die Panzerplatten eines Werwolfs durchdringen UND die Mutation die hinter dem Werwolf steht.“

Nach diesem Schnellkursus standen allen vier Rekruten mehr oder wenig die Münder offen. Das war etwas schnell gewesen und nun deutete ihr Ausbilder auch schon auf einen Tisch hinter sich. Dort lagen fünf Pistolen. Er hob eine der Pistolen hoch. „Dies ist die Glock. Wir verwenden keine Übungsmunition.“ Er machte eine kurze Pause um dann fortzufahren. „Seihen sie also vorsichtig und wagen sie es nicht vorbei zu schießen.“ Mit diesen Worten deutete er auf die Pappmaschee die in Form von GDI Soldaten weiter hinten im Schießstand hing.

Alle vier Rekruten versuchten die richtige Haltung einzunehmen. Sie standen inzwischen jeder vor einem Schießstand. Gregor vermisste irgendwelchen Schutz für seine Ohren, welchen man aus den vielen Fernsehsendungen kannte, aber hier gab es so etwas nicht. Auf die GDI Soldaten waren rote Kreise gemalt. Alle mühten sich ab sie zu treffen, aber der Rückschlag der Waffe ließ oftmals den Schuss zu hoch aus der Mündung austreten und in den Felsen weiter hinten in der Höhle zu krachen. Schweiß stand ihnen auf der Stirn, den alle erinnerten sich an die Warnung ihres Ausbilders nicht zu versagen. Es ist Kanes Wille, dass ich hier bin, dachte Gregor und zielte erneut. Jeder hatte ein Magazin um durch Treffer Punkte zu sammeln. Die Bestenliste der Gruppe führte Phillip an. Er hatte von 20 Schuss 17 in die roten Kreise gebracht. Gregor folgte mit 14 Treffern. Samuel und Chris hatten beide eine Trefferzahl von Zehn erreicht. Alles noch im grünen Bereich, soweit das Gregor das einschätzen konnte. So beendeten sie ihre ersten Übungen. Gregor schmerzte das Handgelenk vom Rückstoß der Waffe genauso wie die Ohren von dem grausam lauten Donnern der Schüsse. Er rieb sich das Handgelenk, aber die Ausbildung wurde bereits fortgesetzt. Er kam langsam zu dem Schluss, dass neue Truppen dringend gebraucht wurden, denn er konnte sich sonst nicht vorstellen warum sie so im Akkord ausgebildet wurden. „Das war gute Arbeit. Ich bin überrascht. Kasian, unser großer Anführer scheint diese Gruppe persönlich zusammen gestellt zu haben“ sagte der Ausbilder und musterte sie ungläubig. Sie mussten wohl etwas über dem normalen Schnitt liegen. Gregor grinste breit als er Terag über Kasian reden hörte. Man sollte es nicht glauben, aber es war so. Diese Gruppe WAR von Kasian selbst zusammengestellt worden. Terag riss Gregor wieder aus seinen Gedanken. „Gut. Nehmt Eure Glock und zerlegt die Waffe. Da hinten in diesem kleinen Gebäude sind Werkzeuge und Reinigungsmittel.“

Die Vier schauten etwas ratlos, als sie die Waffe zerlegt hatten. Jeder von ihnen hatte das ein, zwei Mal in der Militärschule machen müssen, aber das war lange her. Die Glock bestand aus einigen mehr Teilen als die Waffe die in Schulen verwendet wurde. Gregor begann den Lauf mit einem kleinen Lappen zu reinigen. Nachdem er und seine Kameraden die Waffe gesäubert hatten, war es an der Zeit Magazine nach zu füllen. Im Klartext hieß das die Patronen in das Magazin pressen und dies bei ca. 30 Magazinen pro Mann. Samuel brummte etwas von „Arschlochkarte gezogen.“ Und presste erneut einige Patronen in das Magazin. Allen knurrte der Magen inzwischen enorm. Es musste bereits kurz vor Mittag sein. Ihre Finger fühlten sich taub an und sie waren inzwischen sichtlich erschöpft. Doch sie beendeten ihren Auftrag und gaben die Waffen und die Magazine in dem Gebäude bei einem anderen Ausbilder ab. Dieser nickte und sagte: „Ok Leute. Raus mit Euch, Terag wartet nicht ewig.“ Schnell waren sie aus dem Gebäude gelaufen und stellten sich vor Terag auf. Terag grinste und fragte: „Sind die Herren müde?“ Keiner der Rekruten antwortete. Terag lachte und begann im Laufschritt in Richtung eines Tunnels zu laufen. Die Vier folgten ihm und stimmten wieder das Lied an, dass sie am Morgen gelernt hatten. So erreichten sie nach einiger Zeit die Baracken wieder. Terag führte sie jedoch in eine größere Halle. Sie bestand aus schlichtem Wellblech, so wie ihre eigene Baracke. Im Inneren standen in langen Reihen große Tische. Dies war also der Speisesaal, stellte Gregor fest, als seine Nase einen wohligen Geruch von warmen Essen erfasste. Die Tische waren fast alle leer. Nur eine anderen Gruppe schien noch zu essen. Sie sahen ähnlich müde aus wie sie selbst. Vermutlich hatten sie die Hauptstoßzeit verpasst. Aber trotz ihrer Müdigkeit schlangen sie das erste Essen an diesem Tag herunter, als hätten sie schon Tagelang kein Essen mehr gesehen. Auch Terag nahm sich an der Gulaschkanone einen Teller und setzte sich zu seinem Kollegen an einen extra Tisch.

Kasian stellte den Soßentopf wieder an seinen Platz auf der langen Tafel. Der Rehbraten sah vorzüglich aus und die pikante Pilzsoße gab dem Ganzen den letzten Schliff. Ein leichter Duft von Knoblauch und frischen Pilzen vermischte sich mit dem Duft des Bratens. Kasian beschloss dem Koch für dieses Mahl eine Sonderprämie zukommen zu lassen. Er schnitt ein Stück vom Braten ab und steckte es sich genüsslich in den Mund. „Ah, vorzüglich, vorzüglich“ murmelte er leise und kaute weiter auf dem Braten. Die Kartoffeln die den Braten garnierten leuchteten goldgelb und die Petersilie stach sattgrün aus der kleinen Ansammlung Kartoffeln.

Leise trat jemand an Kasian heran und räusperte sich. Kasian sah auf und erkannte seinen Adjutanten. „Was gibt es Sander?“ fragte Kasian. „Verzeihen sie die Störung, aber Hochgeneral Wulf möchte sie sprechen“ antwortete Sander. Kasian fluchte leise und legte sein Besteck ordentlich neben den Teller.

Kasian konnte diesen Wulf nicht ausstehen. Er wischte sich die Hände an einer Serviette und machte sich auf den Weg zu seinem Arbeitszimmer. Die Österreicher wollten wahrscheinlich wieder irgendetwas. Seitdem Wulf dort Anführer geworden war, wurden sie zunehmend aggressiver. Mit einigen Winkelzügen hatte er es geschafft einen Teil von Norditalien zu erobern. Die kleinen Gruppen dort standen nun unter seinem Befehl. Damit hatte er sich noch größere Unterstützung verschafft und nun versuchte er seit einiger Zeit Kasians Leute zu überzeugen auf seine Seite zu wechseln. Wulf hatte bisher nie genügen Ressourcen gehabt um ihm bedrohlich zu werden. Das Land war viel zu dünn besiedelt um genügen Anhänger NODs zu finden und sie in den Basen von Wulf dienen zu lassen.
Kasian trat in sein Arbeitszimmer. Der große Bildschirm war angeschaltet und das große Gesicht von Wulf war zu sehen. Kasian musterte das Gesicht. Wulf hatte eine Halbglatze. Das verbliebene Haar war schwarz, welches von grauen Strähnen durchzogen war. Tiefe Falten zogen sich durch das frisch rasierte Gesicht. Unter dicken Augenbrauen lugten grüne Augen hervor. Trotz der Tränensäcke machten diese kaum den Anschein müde zu sein. Hellwach und flink schossen sie umher um alle Details des Arbeitszimmers aufzunehmen. Der Mund verzog sich zu einem oberflächlichen Lächeln als Kasian eintrat.
„Kasian! Schön sie zu sehen.“ Kasian lächelt und antworte ebenso freundlich. „Die Freude ist ganz meinerseits. Sie haben ein Anliegen?“ Wulf versuchte beleidigt zu wirken und antwortete dann: „Aber, aber mein Freund. Denken sie ich rufe sie nur an, wenn ich etwas von Ihnen will?“ Kasian lächelte wieder und zeigte seine Zähne. „In gewisser Weise schon.“ Das Lächeln wich aus Wulfs Gesicht und wurde durch ein Pokerface ersetzt. „Schön sie haben mich ertappt, Kasian. Ich brauche Ihre Hilfe.“ Kasian beließ es bei dem Lächeln. „Worum geht es, Mein Freund?“
„Es gibt gewisse Gruppierungen in der Bruderschaft, die es nicht gerne gesehen haben, dass ich meinen Einfuß in die Po Ebene ausweiten möchte. Man hat mir gedroht. Aber ich folge nur dem Willen Kanes, wenn ich die Bruderschaft unter einem Dach einen will.“ Kasian hob die Hände und seufzte. „Schön, schön kommen sie zur Sache Wulf!“ Wulf nickte schlicht. „Ja natürlich. Eine Kommandoeinheit dieser Gruppe drang in eines meiner Depots ein. Zu meinem Unglück befanden sich in diesem Depot gerade etwa die Hälfte meines Sammler Fuhrparks zur Wartung. Sie haben das Depot vernichtet….“ „… und nun sitzen sie ganz schön tief im Dreck“ beendete Kasian den Satz. „So könnte man es sehen“ stimmte Wulf zu. „Und welche Rolle haben sie mir bei ihrem Debakel zugedacht?“ fragte Kasian ungeduldig. „Ich möchte sie bitten mir einige Sammler zu borgen, mein Freund“ antwortete Wulf. Es wurde still im Raum. Kasian starrte erstaunt auf das Bild von Wulf. Dann begann Kasian leise zu lachen. Schließlich wurde das Lachen laut und dröhnend. „Sie wollen meine Erntemaschinen, obwohl sie schon nicht fähig waren ihre eigenen zu schützen?“ Kasian Seite 48 beruhigte sich wieder und schaute amüsiert in das wütende Gesicht von Wulf. „Sehr witzig Wulf.“ Das Gesicht von Wulf wurde von Wut verzerrt. Die blasierte Freundlichkeit war wie weggewischt. „Dieser Engpass ist nur kurzfristig. Mit ihren Sammlern würde es bedeutend schneller gehen.“ „Ich kann leider keinen meiner Sammler entbehren. Ich habe selbst einige Engpässe zu überwinden, seitdem eine belgische Gruppe versuchte meine Außenposten zu übernehmen. Das verstehen sie doch sicher“ entgegnete Kasian und lächelte.

„Ja. Sicher verstehe ich sie“ antwortete Wulf wütend und griff zu einer Konsolen außerhalb des Bildschirmes. „Sie werden von mir hören.“ Dann wurde der Bildschirm schwarz. Kasian stand im Raum und wurde sich seines Adjutanten in seinem Rücken bewusst. „Haben sie das gehört Sander?“ fragte Kasian und drehte sich zu ihm um. „Äh ja ,Sir. Er scheint große Schwierigkeiten zu haben, wenn er sich an uns wendet.“ „Das sehe ich auch so und Wulf ist unberechenbar“ dachte Kasian laut nach. „Aber er wird uns doch nicht angreifen, geschwächt wie er ist?“ fragte Sander beunruhigt. „Ein tödlich verwundeter Tiberiumteufel wird nach allem in seiner Nähe beißen“ philosophierte Kasian und schaute nachdenklich aus dem Fenster.

Gregor war entsetzt über das Mittagessen. Es sah genauso aus wie es schmeckte und er wollte im Grunde gar nicht genau wissen, welche besonderen Ingredienzien der verfluchte Koch alles hineingemischt hatte. Dennoch hatte er seinen Teller leer gegessen. Die Ausbildung machte hungrig. Aber die Mittagspause hatte nicht lange gedauert. Schon nach einer halben Stunde waren sie wieder im Laufschritt in die Richtung eines Tunnels aufgebrochen. Es stellte sich als Trainingshöhle heraus. Als sie in diese Höhle traten sah man den Vier an, wie ungemein erfreut sie über diese Höhle sein würde. Über hundert Meter erstrecke sich die ovale Höhle. In ihr war ein Circle aufgebaut. Aber natürlich kein normaler Circle. Nein normale Sportgeräte fand man hier natürlich nicht. Die erste Station bestand aus einer hohe Wand. Sie musste bezwungen werden und zwar ohne jegliches technisches Hilfsmittel. Es wurde offensichtlich öfters Einfallsreichtum von den Rekruten erwartet.
Die zweite Station bestand aus einem breiten Graben. Der Graben war mit braunem Morast gefüllt. Nur ein Seil war stramm über den Graben gespannt. Es erübrigte sich, darüber nachzudenken, was hier zu tun war. Dem Graben folgte ein Gestell aus Balken über das ein Netz gespannt war. Diesem Hindernis folgte eine Kletterwand aus Seilen und ein Weg aus Autoreifen. Es schien als müsste man immer so laufen, dass ein Fuß immer in einen Reifen landete. Gregor schluckte schwer und blickte zur nächsten Station. Über den morastigen Boden waren mehrere Stränge Stacheldraht gespannt. Da würde man wohl drunter durch kriechen müssen.
All seine Vermutungen sollten sich bestätigen. Mit einem sadistischen Grinsen zeigte Terag auf den Parkur. „Ich will Euer bestes sehen! Bewegt Euch!“
Die Vier schauten sich an und Phillip zuckte die Achseln. Dies war das Zeichen und sie liefen in den Parkur hinein. Die Wand stellte sogleich ein Hindernis dar, welches nur mit Grips überwunden werden konnte. Aber es schien als wäre das ganze Team schnell zur selben Entscheidung gekommen. Phillip ging in die Knie und faltete die Hände zusammen, so dass die Anderen ihn als Steigbügel benutzen konnte. Zuerst wuchtete er Gregor empor. Gregor erreichte die obere Kante und klammerte sich an sie. Mit einem lauten Ächzen zog er sich auf die Mauer. Sie war etwa zwanzig Zentimeter breit und sehr rau. Gregor hatte sich gleich die Finger aufgeschürft. Dann kam Chris an die Reihe. Er hatte mehr Probleme nach oben zu kommen. Er brauchte zwei Anläufe und er schaffte es dann den ausgestreckten Arm von Gregor zu fassen. Er zog sich ebenfalls auf die Mauer. Zusammen zogen sie dann Samuel auf die Mauer. Dieser sprang leichtfüßig die Mauer auf der anderen Seite hinunter. Nur um laut fluchend festzustellen, dass er die Höhe falsch eingeschätzt hatte. Phillip war groß, aber dennoch war es schwer ihn nach oben zu bekommen. Chris und Gregor lehnten sich so weit wie möglich nach unten und erreichten schließlich die gestreckten Arme von Phillip. Mit vereinten Kräften zogen sie ihn nach oben. Dieser stöhnte nur und meinte: „Toll, das war die erste Station, richtig?“
Das Seil war straff gespannt. Gregor hatte die Ehre zuerst zu gehen. Er schwang sich rückwärts vom Rand des Grabens und klammerte sich an das Seil. Er hob seine Beine an und kreuzte sie über dem Seil, um sein Gewicht zu verteilen. Wie ein nasse Sack hing er nun am Rand des Grabens. Er konnte den fauligen Geruch des Schlammes im Graben riechen. Ok, dachte Gregor, man konnte nicht erwarten, dass die Ausbilder jede Woche den Schlamm frisch einfüllten, damit er gut duftete. „Beweg dich. Spiel ein wenig Affe“ sagte Samuel hinter ihm. Gregor murmelte eine Verwünschung und bewegten sich über den Graben. Er lockerten den Griff einer Hand und schob sie weiter vor. Dann zog er seinen Körper nach. Nach einigen Schrecksekunden, in denen er glaubte, er verliere den Halt, begann er rhythmisch zur anderen Seite zu zuckeln. Bald war er über den Graben hinweg und stand schwitzend auf der anderen Seite.

Seine Kameraden taten es ihm gleich. Langsam folgten sie. Phillip verlor tatsächlich den Halt. Nur die verkrampften Beine hielten ihn noch am Seil. Aber er schien gut in Form. Mit einem lauten Stöhnen zog er sich wieder empor, nachdem er mit dem Haaransatz den Schlamm gestreift hatte.

Das Netz aus Seilen, welches zu überqueren war, stellte nicht annähernd solch eine Herausforderung dar, dennoch dauerte es seine Zeit, bis sie alle auf der anderen Seite angekommen waren. Die Kletterwand war da schon von anderem Kalieber. Etwa fünf bis sechs Meter hoch ragte die Mauer senkrecht in die Höhe. Nur kleine Einbuchtungen konnten als Kletterhilfe genutzt werden. Als alle Vier diese Hürde genommen hatte, waren sie kaum noch in der Lage durch die Autoreifen zu springen. Langsam und erschöpft krochen die Rekruten schließlich durch die Stacheldrahtbarriere. Ihr Ausbilder hatte sich nicht einmal zu Wort gemeldet. Gregor hatte im Grunde von einem Ausbilder erwartet, brüllend neben ihnen her zu laufen. Aber Terag stand wie eine Statue auf einer kleinen Anhöhe und beobachtete sie. Voller Schlamm und außer Atem erreichten sie wieder ihren Ausbilder. Er musterte sie abschätzig. „Das war erbärmlich… Noch mal!“ So endete der Tag mit unzähligen Durchgängen des Circels. Voller Schlamm und mit schmerzenden Muskeln erreichten sie irgendwann die Baracke. Sie waren total geschafft. Keiner konnte glauben, dass dies erst der zweite Tag ihrer Ausbildung war. Nach einer Dusche lagen sie alle erschöpft auf ihren Bette. Es hatte kein Abendessen gegeben.
„Das war der zweite Tag, richtig?“ wollte Phillip wissen. Samuel nickte mit säuerlicher Miene. „Ich fühle mich wie nach zwei Wochen Wandern.“ Chris schlief bereits und schnarchte laut. Das Schnarchen hallte leise von den Metallwänden wieder. Gregor kam aus dem Waschraum und rubbelte sich kurz die kurzen Haare mit einem Handtuch. „Hmm Leute ich glaube wir sollten auch pennen. Morgen machen wir bestimmt keinen Ausflug nach Disneyland“ meinte Gregor und warf sich auf sein Bett. „Jo, denke auch“ antwortete Samuel und drehte sich in seinem Bett um und machte eine Lampe aus. Phillip tat es ihm gleich und knipste seine kleine Bettlampe aus und legte sich schlafen. Es dauerte keine zwei Minuten bis alle tief und fest schliefen.

Das laute Brüllen von Terag weckte sie. „Was glaubt Ihr wo wir hier sind?“ brüllte er in die Baracke. „Glaubt Ihr wir veranstalten ein Pfadfinderlager? Bewegt Eure Ärsche!“ Es dauerte keine zwei Sekunden bis alle auf den Beinen waren und keine fünf Minuten später standen sie auf dem Exerzierplatz. Terag hatte sich wieder vor ihnen aufgebaut.
Andere Gruppen waren schon zu unterwegs zu anderen Tunnels. Laut und vielstimmig klang das Lied der Rekruten über den Platz. Dann drehte sich auch Terag um und begann zu laufen. Die vier Rekruten folgten ihm. Bald stimmten auch sie das Lied der Truppe an und fielen in den Chor der anderen Gruppen ein. Terag steuerte auf einen neuen Schacht zu und Gregor war sich sicher, dass sich dahinter eine neue Folterkammer befand. Er spürte wie seine Muskeln unter der Belastung des schnellen Trabs laut protestierten und er wusste, den anderen Drei ging es genauso. Terag wechselte kurz vor dem Schacht, den er angesteuert hatte die Richtung. Gregor war verwirrt, bis er begriff, dass Terag nur die Strecke durch einen kleinen Umweg etwas verlängert hatte. Nun steuerten sie auf den Schießstand-Tunnel zu. Gregor war überrascht, als sie tatsächlich in den Tunnel eintauchten und dann zum Schießstand gelangten. Alle schnauften leicht als sie schließlich zu stehen kamen. Der Ausbilder schritt zu einem Schrank der neben den langen Reihen von Schießständen aufgebaut war. Er schob eine Magnetkarte in das Schloss und dieses piepte bestätigend. Die Schrankflügel schwangen zur Seite und gaben den Blick auf etwas frei, mit dem keiner der Vier gerechnet hatte. Terag nahm eines der Maschinengewehre heraus und hielt es quer vor der Brust, damit es alle betrachten konnten. „Dies ist das M16 MK II. Die Universalwaffe der Infanterie. Sowohl NOD als auch GDI benutzen diese Waffe. Eine Hochenergiezelle liefert die Munition. Die Geschosse bestehen aus Impuls-Energiestößen. Mit dieser Waffe kann man Schäden an jeder noch so starken Panzerung anrichten.“ Terag sah in die Runde und ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. „Im Klartext: Wenn mir der Feind die Zeit lässt, bekomme ich alles damit klein, selbst einen Titanen.“ Terag drehte sich halb von seinen Rekruten weg und zog einen Tisch näher an sich heran. Fachmännisch zerlegte er das Gewehr in seine Einzelteile. Er nahm das Magazin heraus, welches leicht bläulich leuchtete und hielt es den Rekruten hin. „Um so heller es leuchtet, um so voller ist es. Ist es Grau, braucht man ein neues Magazin. Aber das merkt man auch ohne nachzusehen, wenn man den Gegner plötzlich nur noch mit kleinen Lichtstrahlen blenden kann, sollte man nach laden. Sollte das Magazin rot leuchten, werft es weg und zwar schnell. Denn dann habt ihr einen ‚Blinden‘ erwischt. Wenn ihr das nicht mitkriegt, dann fliegt es Euch um die Ohren. Klar?“ Die Vier antworteten: „Jawohl, Sir!“ Terag nickte und zog an zwei Klammern. Dann löste er mit einem Klicken den Magazineinschub ab und deutete auf die Öffnung. „Wenn sich hier Ruß oder Erde ansetzt, seit ihr tot. Dann bekommt ihr ein rotes Magazin.“ Er legte den Magazineinschub zum Magazin auf den Tisch und zerlegte den Lauf. „Angeblicher Vorteil einer Energiewaffe. Man muss den Lauf nicht reinigen. Die Energie tut dies laut Hersteller selbst beim Abfeuern der Waffe.“ Er hob den zerlegten Lauf in die Höhe. „Das stimmt. Aber verlasst Euch nie auf den Hersteller. Die Verschmutzung des Laufs wird durch den ersten Schuss gereinigt. Dies erzeugt eine Schwächung des Impulsgeschosses und der Lauf erhitzt sich. Außerdem säubert der Schuss nie den ganzen Lauf. Also vergesst den Hersteller. Bis ihr den Gegner ernsthaft erwischt, ist Eurer M16 heißgelaufen.“ Mit diesen Worten setzte Terag die Waffe wieder zusammen. Dies tat er in einer unglaublich schnellen Geschwindigkeit. Gregor war sich sicher, Terag konnte diese Übung mit verbundenen Augen und halb bewusstlos in totaler Präzision vollführen.
Dann sah der Ausbilder auf. „Jetzt ihr!“

Es dauerte einige Zeit, bis sie die Kniffe heraus hatten, wie man das Gewehr schnell zerlegte und wieder zusammen setzte. Terag zeigte ihnen noch einmal auf welche Stellen sie achten mussten um eine Überhitzung zu vermeiden. Nach etwa zehn Durchgängen war Routine in die Übung gekommen. Magazin entfernen, Magazin überprüfen, Magazineinschub entfernen, Verschmutzungen entfernen, Lauf zerlegen, reinigen. Lauf zusammen setzten, Magazineinschub nochmals kontrollieren und einsetzten. Magazin einschieben und wieder auf den Tisch ablegen.
Terag verfolgte das Schauspiel. Nach einiger Zeit schaute er auf seinen Datenblock und notierte sich etwas. Dann sah er auf. „Ihr lernt schnell. Wir liegen vor dem Zeitplan.“ Gregor befürchtete, dass nun die Zeit für das Magazin aufladen gekommen sei. Er konnte sich nicht vorstellen wie das bei diesen Magazinen bewerkstelligt wurde, aber es gab immer einen Weg, da war er sich sicher. Doch es folgte etwas anderes. Terag zeigte auf die Schießstände. „Gut dann machen wir weiter. Nehmt ein M16 und versucht einmal damit zu treffen.“ Er grinste verstohlen als alle vier etwas unbeholfen mit ihren Gewehren hantierten und Richtung Schießstand gingen. Chris war der erste Schütze. Der Rückstoß ließ ihn beinahe das Gleichgewicht verlieren und die erste knatternde Garbe von Geschossen prasselte gegen die Höhlendecke. Terag kam näher. „Benutze deine Schulter um die Wucht abzufangen. Haben alle seinen Fehler gesehen? Er versuchte aus der Hüfte zu schieße. Damit brecht ihr Euch höchstens das Kreuz. Einen GDI Soldaten erwischt ihr so nie. Noch mal Mensk!“ Chris legte diesmal richtig an und die Geschosse rissen große Löcher in die Pappmänner, welche GDI Soldaten darstellten. „Ganz gut“ sagte Terag. „Zielt auf den Torso des Gegners. Auch wenn das Gewehr noch so bockt, ihr werdet irgendetwas vom Feind treffen. Diese Waffe ist nicht für Kopfschüsse gedacht. Obwohl …“ er verstummte und nahm Gregor das M16 aus der Hand. Er legte an und schoss. Zwei kleine Löcher im Kopf des Soldaten zeigten sich. Er reichte das M16 wieder Gregor und schaute auf seine Rekruten. „… Obwohl es möglich ist.“
Die vier Rekruten starrten auf die zwei Löcher, bis der Ausbilder sie aus ihrer Trance holte. „Panterre, nun mach schon.“ Gregor zuckte zusammen und legte dann ebenfalls an. Das leise Summen, das mit dem Auswechseln der Pappsoldaten einher ging, war gerade verstummt, da schoss Gregor. Er spürte das Hämmern des Gewehres in seinem ganzen Körper. Die Stöße hämmerten gegen seine Schulter, aber er hatte den Soldaten getroffen. Nicht immer, aber er hatte seine Schussbahn immer wieder korrigieren können. Dann setzte er das Gewehr ab. Der Ausbilder nickte knapp. „Etwas mehr Konzentration und du triffst öfter.“ Gregor nickte stumm und versuchte den Schmerz in seiner Schulter zu unterdrücken. Phillip und Samuel erzielten ähnlich gute Ergebnisse, aber auch ihnen war der Schmerz anzusehen, der in ihrer Schulter pochte.
Der Ausbilder baute sich wieder vor ihnen auf und schaute auf seinen Datenblock. „Erstaunlich“ murmelte er und schaute auf seine Armbanduhr. „Meine Herren. Ich sehe gerade, dass wir immer noch 30 Minuten vor der Zeit sind. Sie dürfen zur Kaserne zurückkehren und in die Kantine gehen. In einer Stunde sind sie wieder auf dem Exerzierplatz.“
Freudig machten sich die Vier auf den Weg durch den Tunnel. Es war noch ein weiter Weg, aber sie würden ihn schnell zurück gelegt haben. Sie hatten alle großen Hunger. Gregor fluchte laut als der Schmerz in seine Schulter noch zunahm. „Bei Mordechai*. Das tut echt weh.“ Die Anderen stimmten ihm zu. „Ich vermute das gibt sich mit der Zeit“ bemerkte Phillip, nur um ein schnauben von Chris zu ernten. „Das hoff‘ ich doch!“
(*Mordechai: Legendärer General unter Kane. Sein Ruf ist vergleichbar mit dem Rommels) Der Speisesaal war noch relativ leer. Einige ältere Rekruten standen beisammen und schauten erstaunt zu den Grünschnäbel, sie so früh hier auftauchten. Die Vier störte das wenig. Sie aßen einen seltsamen Eintopf, der heute auf der Karte stand. Die Karte behauptete es wäre Nudeleintopf, aber das konnte nicht stimmen. Gregor war sich sicher, so eine Farbe bisher nur von Erbrochenem kannte. Aber da es heute höchstwahrscheinlich nichts anderes mehr gab, aßen sie so viel wie möglich davon. Während sie mit dem Eintopf beschäftigt waren, unterhielten sie sich über die Schießübungen.
„Ich kann es nicht glauben. Wie kann man so gut schießen. Man hat nur zwei Einschusslöcher gesehen“ begann Samuel. „Hmm … so wie sich meine Schulter anfühlt, braucht man eine Menge Konzentration und Kraft um das M16 überhaupt ruhig zu halten. Aber dann auch noch den Kopf zu treffen. Ich bin total platt“ stellte Phillip fest. Die Unterhaltung drehte sich noch einige Zeit um das M16 Gewehr, aber dann war es Zeit wieder auf dem Exerzierplatz zu erscheinen.
Ihr Ausbilder wartete schon auf sie und studierte einen Datenblock. Als sich die Vier vor ihm aufstellten, schaute er auf und lächelte. „Schön. Dank ihrer außergewöhnlich guten Leistung wurde ihr Ausbildungsprogramm gestrafft. Ich denke es wird für sie Zeit wieder einmal die Oberfläche zu sehen.“ Gregor schluckte schwer als er das hörte. War das sein ernst? Sie sollten schon jetzt an die Oberfläche? Das Ausbildungsprogramm schien tatsächlich für sie sehr gestrafft worden zu sein.
Terag schaute befriedigt auf die eingeschüchterten Rekruten. Schließlich drehte er sich um und sie trabten zu einem größeren Tunnel. Dieser Tunnel stellte sich als Depot heraus. Man ging von Schalter zu Schalter und nahm seine Einsatzausrüstung entgegen. Sie stellten sich in einer Reihe auf und liefen an den vergitterten Schaltern entlang. Zuerst wurde jedem ein Anzug ausgehändigt. Er war robuster als ihre Ausbildungsanzüge. Der Anzug war dick und Gregor spürte die dünnen Kevlarplatten im Futter des Anzuges. Zum Anzug gab es einen Helm. Dieser hatte eine integrierte Funkeinheit und eigene Luftzufuhr, falls die Truppe durch verseuchtes Gebiet musste. Schließlich händigte man ihnen am zweiten Schalter Gürtel, Rucksäcke und ähnliche Dinge aus. Darunter auch Tiberiumbrandsalbe und Notrationen. Nun erreichten sie einen Umkleideraum. Alle legten ihre Anzüge an und klemmten sich die Helme unter den Arm. Terag wies auf die Helme. „Aufsetzten und Kommunikation testen!“ Alle schoben sich die Helme über den Kopf. Dann erklang die Stimme von Terag aus einem kleinen Lautsprecher im Helm. „Im Namen von Kane!“ Einer nach dem Anderen antwortete. „Kane lebt im Tode!“ „Gut, nehmt die Helme ab“ sagte Terag. Er erklärte nun die Einzelheiten des Anzuges und des Helmes. „Der Anzug wird Titanpanzer genannt. Aber im Grunde besteht fast komplett aus Kevlar. Nur ein kleiner Prozentsatz ist aus Titan. Der Anzug würde schlicht zu schwer. Kevlar wurde entwickelt um Projektilgeschosse abzuwehren und das Opfer mit Prellungen davon kommen zu lassen. Es stellte sich heraus, dass auch Impulsgeschosse das Kevlar nicht leicht durchdringen können. Das Kevlar leitet die Energie ab. Allerdings verbrennt dabei immer ein Teil der Panzerung. Also dauert es nicht lange bis ihr wirklichen Schaden nehmt. Niemand ist Unverwundbar!“ Der Ausbilder schaute jedem einzeln ins Gesicht und wartete auf ein Nicken, dann fuhr er fort. „Der Helm ist Luftdicht und wird Euch vor allen Giften in der Luft schützen. Aber der Luftfilter hat zwei Schwächen. Längerer Aufenthalt im Tiberium lösen ihn ebenso auf wie das Tiberiumgas mancher Mutationen. Also haltet Euch von beidem fern. Ok, weiter!“
Die Gruppe ging durch eine Tür am Ende des Umkleideraumes und hinterlegte dort ihre Sachen. Jeder bekam eine Metallmarke ausgehändigt. Gregor wog die Metallplatte an seiner Kette in der Hand. Das Metall war matt schwarz lackiert. Eine Reihe gestanzter Löcher teilte das Metall in zwei Hälften. Jede Seite trug die selben rote gestanzte Kennziffer. Er ballte die Hand zur Faust und hängte sich die Hundemarke dann um den Hals. Nach einigen Schritten waren sie an der Waffenausgabe angekommen. Gregor war überrascht, als jeder von ihnen ein M16 Gewehr erhielt. Zudem drei Reserve Magazine, die sie in ihrem Gürtel verstauten. Terag nahm sich mehr als nur ein M16 Gewehr. Der alte Mann hinter dem Schalter drückte ihm zusätzlich noch eine Glock 2010 in die Hand. Ebenso hierfür zwei Reservemagazine. Dann murmelte der alte Mann zu Terag: „Hmmm. Sind die nicht noch zu grün für die Oberfläche Terag?“ Terag schüttelte den Kopf. „Sie sind bereit, da bin ich sicher.“ Der alte Mann nickte nur und drehte sich um. Er stand auf und enthüllte dabei eine Beinprothese aus schwarzem Metall. Sie surrte leise als er auf ein Regal zuging. Dort blieb er stehen und runzelte die Stirn. Nach einigen Sekunden hatte er gefunden was er suchte und zog eine Schachtel aus dem Regal. Er kam mit zwei schwarzen Eiern zurück. „Ich denke die nimmst du besser. Nur für alle Fälle“ sagte er zu Terag. Dieser nickte widerwillig und hängte sich die Handgranaten ebenfalls an den Gürtel.

Die Waffen geschultert stapften sie durch einen langen breiten Gang. Der Gang war sauber und aus Beton. Auf dem Boden waren verschiedenfarbige Linien angebracht die ab und an in einen Seitengang abzweigten. Die Ausrüstung klapperte leise als sie so in Formation auf eine dicke Türe zusteuerten. Auf der Tür war das Logo der Bruderschaft angebracht. Nur eine farbige Linie verschwand unter der Tür. Der Ausbilder zückte wieder seine Magnetkarte und schob sie in eine Kontrollbox. Eine Bestätigung piepte und ein leises zischen erklang, als sich die Tür öffnete.

Gregor staunte über den Anblick, der sich ihnen hier auftat. Ein großer Hangar lag vor ihnen. Etwa zwanzig Parkbuchten umfasste der Hangar durch den sich ein Tunnel zog. Jeweils zehn Parkbuchten befanden sich auf jeder Seite des Tunnels. Hoch über ihnen verliefen schmale Stege über die Straße in der Mitte. Überall war geschäftiges Treiben zu beobachten. Mechaniker warteten zwei BMTs auf der anderen Seite. Eine andere Gruppe schien gerade angekommen zu sein. Sie waren verschmutzt und sahen müde aus. Einer der Soldaten wurde gestützt und als sie näher kamen, sah Gregor warum. In seiner Schulter klaffte ein großes Loch. Der Medipack der auf die Schulter gepresst wurde, war durchweicht von Blut und einige Tropfen platschten auf den Betonboden. Terag schien das nicht zu beeindrucken. Er steuerte auf einen weiteren BMT in den Buchten zu. Seine Rekruten folgten ihm, aber ihre Blicke waren auf den Verwundeten gerichtet, der von seinen Kameraden an ihm vorbei getragen wurde. Als sie ihn passierten schaute der Soldat auf und lies seine Zähne sehen. Sie waren rot vom Blut und gaben seinem seltsamen Blick noch mehr Wirkung. „Für Kane!“ stieß er hervor und sackte dann wieder etwas zusammen. Gregor schluckte hart und zwang sich weiter zu gehen.
Sie bestiegen den BMT und warteten auf ihren Ausbilder. Er besprach gerade den Zielort mit dem Fahrer. Dieser schien wenig begeistert darüber zu sein sie an diesen Ort zu bringen. Leise vibrierte der BMT als er durch die Tunnels fuhr. Terag hatte sich auf den fünften Sitz im Mannschaftsraum gesetzt und sein Datenblock gezückt. Dieser Sitz war ihnen gegenüber und so saß Terag mit dem Rücken zum Cockpit. Er machte einige Notizen und schien sich etwas durchzulesen. Dann schaute er plötzlich auf und musterte seine Rekruten die ihn gespannt ansahen. Er nickte und sagte: „Gut, alles herhören. Einsatzbesprechung. Wir werden in etwa fünfzehn Minuten aus dem Tunnel in eine Seitenbucht ausweichen. Von dort an wird es etwas ruppiger. Der BMT wird sich durch Gestein bohren müssen um uns nach oben zu bringen. Wenn wir dort sind, steigen wir unverzüglich aus. Die GDI hat keine Ahnung von unseren Untergrund Einheiten und so soll es auch bleiben. Wir landen in einer kleinen Ebene. Im Norden befindet sich ein kleiner GDI Außenposten, der einen Wald beobachtet, der mutiert ist. Wir sehen uns die Sache ebenfalls an. Wir werden dabei lernen wie man sich verhält, wenn man auf Tiberium trifft und was noch wichtiger ist, wir werden sehen wie sich Tiberiummutationen verhalten, wenn auf sie geschossen wird. Alles weitere vor Ort.“ Dann schaute er wieder auf seinen Datenblock und studierte irgendeinen Text.
Gregor musste seinem Ausbilder recht geben. Es wurde tatsächlich ruppig. Mit lautem Dröhnen bohrte sich der BMT durch eine Felsschicht. Sie wurden durch die Aufwärtsbewegung des BMT in ihre Sitze gepresst. Terag hatte seinen Sitz kurz vorher von ihnen weg gedreht und sich ebenfalls in eine bequemere Lage gebracht. Sonst hatte er wie ein Sack Sand in den Haltegurten gehangen, aber die Konstrukteure hatten auch an den Kommandeur einer Gruppe mit seinem Sitz gedacht. Erst als das Fahrzeug lockeres Erdreich erreichte ebbte das Dröhnen etwas ab. Das schütteln wurde merklich weniger und dann bockte das Fahrzeug plötzlich auf, als die Grabwerkzeuge ins Leere griffen. Mit einem weiteren Ruck kam das Fahrzeug wieder in normale Lage. Sie lösten ihre Gurte und setzen sich die Helme auf. Dann nahmen sie ihre Gewehre aus den Haltern an der Wand. Während sich zischend die Luke öffnete und einen ersten Schwall Luft von außen in den Raum ließen, kontrollierten sie ihre Waffen. Überall klickte es leise, als nochmals die Magazine überprüft wurden. Gregor roch die frische Luft und rammte freudig das Magazin in das Gewehr. Er hatte nicht gedacht, dass er die frische Luft so vermisst hatte. In Formation schritten sie aus der Luke. Gregor schaute in die Eben die sich vor ihnen auftat. Sanfte Grashügel erstreckten sich über einige Kilometer um dann in höhere Berge überzugehen. In der Ferne glitzerte etwas grünlich in der Nachmittagssonne. Gregor konnte sich denken, dass es Tiberium war. Das Komm knisterte. „So meine Herren. Nur weil sie gut sind, sollte keiner glaube, unsterblich zu sein. Alles hört genau auf mein Kommando. Niemand tut auch nur einen Schritt ohne meine Erlaubnis! Ist das Klar?“ Die Bestätigungen kamen im Sekundentakt. Auch Gregor antwortete mit einem: „Ja Sir!“

Kasian stand vor seinem Panoramafenster und schaute in das Tal. Die Nachmittagssonne lies die Bäume des Waldes in all seinen grünen Facetten aufleuchten. Er lies seinen Blick über das Dorf schweifen, welches sich so friedlich in dem kleinen Tal versteckte. Hier war die Welt scheinbar noch in Ordnung, stellte Kasian fest. Als er leise Schritte auf dem Marmorboden näher kommen hörte, schaltete er die Übertragung ab und das Bild verschwand. An dessen Stelle trat der Blick auf die Höhlenstadt unter ihm.
Er drehte sich um und setzte sich wieder an seinen Schreibtisch. Nach einigen Sekunden klopfte es an der Tür. „Kommen sie rein Sander“ rief Kasian und startete eine Kalkulation auf seinem Display. Die Kalkulation befasste sich mit der Tiberiumförderung der Hauptbasis. Kasian runzelte die Stirn und studierte die Zusammenfassung der letzten zwei Monate. Sie waren ertragreich gewesen. Ein Plus von zehn Prozent in der Produktivität. Es schien keiner auch nur den Hauch einer Vorstellung zu haben wie kompliziert es war, all die Zahnräder im Getriebe seiner Organisation am laufen zu halten. Überall gab es Probleme und nun schien auch noch Wulf Ärger zu machen.
Sander kam an den Arbeitstisch und brachte einen Stapel Datenblöcke. „Was haben wir heute alles Sander?“ Sander räusperte sich und sah dann auf seinen Notizblock. „Nun, wir haben eine Übertragung aus Österreich erhalten, Sir. Einer unserer Spione scheint etwas ausgegraben zu haben. Dann haben wir hier den Wochenbericht der Technologie Zentren. Hmm mal sehn, ah hier ist der erste Report des Ausbilders Terag den sie angefordert haben und hier ist eine Petition des Basiskommandanten aus Frankfurt.“ Sander legte den Stapel auf den Tisch und wartete. Kasian griff nach dem obersten Datenblock. „Interessant“ murmelte er und überflog erneut den Bericht des Spions. „Sander, ich denke Wulf hat ernsthafte Probleme. Es hat den Anschein, als würden einige seiner Vorposten kaum noch Ressourcen bekommen.“ Er machte eine kurze Pause und runzelte die Stirn. „Ach sieh an. Eine kleine Gruppe, die ihm Feindlich gesinnt ist. So, so. Unser Spion behauptet, dass Wulf sich in der Po Ebene schwere Kämpfe mit einigen anderen Gruppen liefert. Selbst die GDI scheint inzwischen aufmerksam geworden zu sein und verlegt Einheiten in das Gebiet. In Pressemitteilungen heißt es, einige verfeindete Familien würden sich bekämpfen. Na wie äußerst elegant umschrieben.“ Er legte den Datenblock wieder auf den Tisch und schürzte nachdenklich die Lippen. „Kein Wunder, dass er unsere Hilfe wollte.“
„Sir, wenn ich mir die Bemerkung erlauben dürfte…“ Kasian hob den Kopf und sah Sander an. „Aber natürlich. Was denken sie?“ Sander schien unruhig zu werden dann fasste er sich. „Nun Sir. Ich könnte mir vorstellen, dass Wulf sich seinen Mangel an Ressourcen anderweitig ersetzten will und nun, wir wären wohl sein Ziel.“ Kasian musterte seinen Adjutanten und nickte dann. „Da könnten sie recht haben. Ich denke aber, alle unsere Transporte und Depots werden ausreichend bewacht. Er kann sich keine großen Einsatzgruppen leisten. Die Mehrzahl seiner Verbände sind in Italien gebunden.“
„Sir, wenn ich mir die Bemerkung erlauben dürfte…“ Kasian hob den Kopf und sah Sander an. „Aber natürlich. Was denken sie?“ Sander schien unruhig zu werden dann fasste er sich. „Nun Sir. Ich könnte mir vorstellen, dass Wulf sich seinen Mangel an Ressourcen anderweitig ersetzten will und nun, wir wären wohl sein Ziel.“ Kasian musterte seinen Adjutanten und nickte dann. „Da könnten sie recht haben. Ich denke aber, alle unsere Transporte und Depots werden ausreichend bewacht. Er kann sich keine großen EinsatzgrDer Adjutant nickte stumm, auch wenn er eine andere Meinung zu haben schien. Er reichte Kasian die Petition des Basiskommandanten. Dieser überflog den Datenblock und lächelte dann. „Helmer bittet also darum, dass ihm mehr Panzer zugeteilt werden. Natürlich die neuen Maulwurfpanzer.“ Sander nickte eifrig. „Ja Sir, er befürchtet einen Angriff der GDI auf seine Sammler.“ Kasian lächelte nur und drehte seinen Sessel zu Sander um. „Sie müssen noch viel lernen mein Junge. Helmer hat mehr als genug Truppen um seine Sammler vor einer kleinen GDI Patrouille zu schützen. In seinem Areal gibt es nicht annähernd genug GDI Soldaten um ihm Angst zu machen.“ Sander schaute verwirrt auf den Datenblock. „Aber warum will er dann mehr Truppen?“ Kasian schüttelte leicht den Kopf. „Ach Helmer war noch nie der treuste Gefolgsmann der Organisation. Es ist eine Schande, wie manche Menschen an der kurzen Leine gehalten werden müssen, damit sie die Lehren Kanes befolgen.“ Sander schaute erstaunt auf den Datenblock und dann wieder in das Gesicht von Kasian. „Glauben sie er versucht sich selbständig zu machen Sir?“ Kasian setzte wieder ein Lächeln auf und nickte. „Ich denke mehr als die Hälfte meiner Kommandanten würde gern ihr eigener Anführer sein, aber sie brauchen jeweils die anderen und MICH. Ich halte den Laden zusammen und das wissen sie. Alleine wären sie schwach und würden gegen die GDI nichts ausrichten können.“ Dann drehte Kasian seinen Sessel wieder zum Schreibtisch und betrachtete den Report von Terag. Die Augen von Kasian weiteten sich. „Haben sie das schon gelesen Sander?“ fragte er leise. „Äh nein. Es kam gerade erst herein. Warum Sir?“ Kasian lehnte sich in seinem schwarzen Sessel zurück. Der Sessel knarrte leicht unter der Belastung, hielt aber der plötzlichen Verlagerung stand. „Terag unternimmt mit seinen Rekruten einen Oberflächenlehrgang.“ Sander schaute erstaunt auf den Datenblock. „Aber ist das nicht viel zu früh? Das steht doch erst nach zwei Wochen auf dem Plan.“ Kasian nickte und lehnte sich wieder nach vorn. „Ich wies ihn an, meinen Sohn und diese Gruppe etwas schneller auszubilden. Aber ich wusste nicht, dass er unter schnell, rasant versteht.“ Sander studierte den Text genauer. „Sir hier steht, dass die Leistungen der Gruppe außergewöhnlich seien. Sowohl im Teamgeist wie auch in den Meisten anderen bisher absolvierten Tests.“ Kasian runzelte die Stirn und betrachtete den Text abermals. „Unglaublich“ murmelte er nachdenklich. Nach einigen Minuten der Stille räusperte sich Sander. Kasian schreckte aus seinen Gedanken. „Ach ja, der Wochenbericht.“uppen leisten. Die Mehrzahl seiner Verbände sind in Italien gebunden.“
Er ging den Wochenbericht der Wissenschaftler durch und schüttelte den Kopf. „Sie haben immer noch keine Ergebnisse erzielt. Was für ein Sauhaufen“ fluchte er. „Es scheint zumindest, dass sie Fortschritte mit der Stealthtechnologie gemacht haben“ bemerkte Sander und deutete auf ein Diagramm. „Ja das haben sie. Aber es ist nicht zu gebrauchen. Was nützt es mir wenn ich meine Waffenfabrik vor dem Radar tarnen kann, aber neben der Fabrik zwanzig Kraftwerke benötige um die Energie zu liefern?“ Sander nickte. „Sie werden sehen, in einigen Monaten werden wir ein Tarnfeld errichten und auf der Oberfläche operieren ohne die Aufmerksamkeit der GDI zu erregen.“ Kasian lächelte und schaute Sander in die Augen. „Im Endeffekt sollten sie aber auf uns Aufmerksam werden.“
Gregor schob einen großen Büschel Gras aus dem Weg und richtete seinen Blick auf das Tiberiumfeld vor ihnen. Sie waren mehrere Kilometer gelaufen bis sie in die Nähe des Feldes gekommen waren. Als sie sich dem Feld näherten, waren sie nur noch auf dem Boden entlang gerobbt. Nun erkannte er den Grund für das Anschleichen. Eine kleine Herde Tiberiumteufel befand sich im Feld und schien sich zu Sonnen. Einige lagen müßig auf den Kristallen und verschwanden so fast völlig. Ihre von Kristallen bedeckten Rücken tarnten sie vorzüglich. „Das sind Tiberiumteufel. Sie sind aggressiv, wenn sie ihren Wurf verteidigen, wenn es um ihr Revier geht und im Grunde immer wenn man sich ihnen nähert“ erklärte Terag. Gregor konnte das sadistische Lächeln beinahe durch den Helm scheinen sehen. Er wusste, irgendetwas hatte Terag vor.
Dann hob Terag die Hand. Seine Handfläche war ausgestreckt und wies damit alle an unten zu bleiben. Nach einigen Minuten glaubte Gregor in seinem Anzug zu ertrinken. Er schwitzte in der Nachmittagssonne und die schwarzen Anzüge waren dabei nicht unbedingt eine Hilfe. Große Schweißtropfen versuchten sich ihren Weg über die Augenbrauen in Gregors Gesicht zu bahnen. Dies trieb ihn fast in den Wahnsinn. Gregor fluchte in sich hinein und überlegte sich eine Möglichkeit ohne den Helm abzunehmen, den Schweiß aus dem Gesicht zu bekommen. Aber es fiel ihm kein möglicher Weg ein und so war er all die Minuten damit beschäftigt sich zu beherrschen und nicht einfach aufzuspringen und sich der verfluchten Helm vom Kopf zu reißen. Irgendwann vernahm er in der Ferne ein leises Brummen von Motoren. Terag hatte es offensichtlich längst lokalisiert als Gregor versuchte die Richtung des Lärms auszumachen. Der Ausbilder hatte sich auf die Ellbogen gestützt und hob ein Fernglas an sein Gesicht. Gregor schaute ungläubig. Terag hatte sein Visier die ganze Zeit offen gehabt. Kein Schweißtropfen war in seinem Gesicht. Er schaute sich nach seinen Kameraden um, aber die sahen genauso verschwitzt und belämmert aus wie er. Dieser Mistkerl hatte sie reingelegt.
Sie beobachteten einen kleinen Konvoi der GDI. Ein alter BMT mit dem Schwenk-MG auf dem Dach, sowie zwei LKWs. Ein kleinen Jeep eskortierte den Konvoi. Die polterten über einen Feldweg nahe dem Tiberiumfeld. Terag drehte sich zu seinen Rekruten um und das breite Grinsen auf seinem Gesicht verhieß nichts gutes. Er klappte sein Visier herunter und verstaute das Fernglas wieder in einer Tasche. Dann erklang seine Stimme über das Komm. „So meine Herren. Jeder gibt einen Feuerstoß auf die Teufel im Feld ab. Ich möchte sehen, dass jeder Teufel getroffen wird. Aber tötet sie nicht, wir wollen nur ihre Reaktion beobachten und daraus lernen.“

Alle Vier kontrollierten ihr M16 Gewehr nochmals. Der kleine Schlitz im schwarzen Magazin leuchtete blau und gab so die Meldung ab, dass es voll sei. Sie visierten die Mutationen an. Terag hob ebenfalls sein Gewehr und zielte. Schließlich, nach nervenaufreibenden Sekunden kam der Befehl aus dem Komm. „Feuer!“
Fünf kurze Feuerstöße lösten sich aus den kleinen Hügeln neben dem Tiberiumfeld und trafen einige Teufel. Eines der Tiere brach zusammen, die restliche Herde brüllte panisch auf. Der GDI Soldat auf dem Jeep drehte gerade sein MG in die Richtung der Tiere, als diese wie wild auf den Konvoi zu stürmten. Er rief panisch etwas in sein Komm und der Jeep versuchte auszuweichen. Doch die Tiere waren zu schnell und griffen an. Große Tiberiumkristalle prasselten gegen die Fahrzeuge des Konvois. Ein Tiberiumteufel rammte auf seiner wilden Flucht den BMT und warf diesen um. Der Teufel war bis zu den Schultern in die Karosserie eingetaucht und sein Hinterteil ragte nun schlaff in die Höhe.
Ein Geschoss der Teufel musste etwas explosives erwischt haben, denn plötzlich detonierte einer der LKWs in einem großen Feuerball. Als sich der Feuerball wie in Zeitlupe ausbreitete erfasste er auch den anderen LKW welcher von der Fahrbahn abkam und im Graben liegen blieb. Der Jeep versuchte immer noch zu fliehen und sein Motor heulte laut auf, als der Fahrer versuchte Gas zu geben. Der GDI Soldat am MG des Jeeps fiel schlaff herunter, als sich ein großes Geschoss tief in seine Brust bohrte. Der Jeep kam ins schlingern und fuhr dann gegen einen der wenigen Bäume am Wegrand. Auch er explodierte beim Aufprall in einem kleinen Feuerball.
Die Rekruten duckten sich tiefer in das Gras, als einige Splitter von der Explosion herüber flogen. Zwei große Metallfragmente landeten knapp neben Phillip. Er schnappte erschreckt nach Luft um sich dann fester auf den Boden zu pressen. Dann erklang die Stimme des Ausbilders im Komm. „Das hätten wir. Die Exkursion: Tiberium Mutationen ist hiermit beendet. Rückzug.“
So robbten sie wieder zurück zu ihrem Ausgangspunkt. Nach einigen hundert Meter auf dem Boden gab Terag den Befehl zum Aufstehen. Nun liefen sie sehr schnell über die Ebene in die Richtung aus der sie gekommen waren. In der Ferne hörten sie bereits das typische Geräusch von Rotoren, welche von einem Helikopter stammen mussten. Gregor vermutete, dass es sich um einen Rettungsheli handelte, der zum Unglücksort unterwegs war.
Nach einiger Zeit erreichten sie den Ort, an dem sie ausgestiegen waren. Die Erde war dort aufgewühlt, aber der BMT war nirgends zu sehen. Terag zog ein kleines schwarzes Kästchen aus dem Gürtel und drückte einige Tasten. Nach drei Minuten spürten sie ein leichtes Vibrieren in der Erde. Dies verstärkte sich von Sekunde zu Sekunde und ein Dröhnen kam hinzu. Dies musste der BMT sein. Tatsächlich brach plötzlich das Fahrzeug aus der Erde. Gregor schien sich an Bilder aus dem Fernsehen erinnert. Bilder von ausgestorbenen Tieren. Das Fahrzeug erinnerten ihn an Wale die wie große Raketen aus dem Meerwasser brachen um dann platschend wieder in ihr zu versinken. Nur diese Fahrzeug wurde von der Oberfläche getragen und öffnete sogleich seine Einstiegsluke. Aus dem Inneren hörte man den Fahrer. „Man macht schon, ich hab mehr Signale von GDI Truppen auf dem Schirm, als ihr Euch Zecken eingefangen habt. Was zum Teufel habt ihr angestellt?“
Sie sprangen schnell in den BMT und noch bevor sie alle richtig saßen, bohrte sich der BMT wieder in die Erde.

Die Fahrt zurück in den Tunnels verlief still. Niemand sagte etwas. Der Ausbilder hatte wieder seinen Datenblock gezuckt und notierte etwas. Die vier Rekruten starrten stumm auf den Boden. Alle machten sich ihre Gedanken über das Vergangene. Gregor konnte sich denken was Phillip als nächstes sagen würde, wenn er sich trauen würde die Stille zu durchbrechen. Dies ist der vierte Tag, richtig? Ein Kampfeinsatz am vierten Tag. Gregor verzog sein Gesicht zu einem Lächeln. Sie waren nicht mehr so grün wie er gedacht hatte. Als sie den Hangar erreichten, hatte sich das Adrenalin aus ihrem Blut zurück gezogen und nur die Müdigkeit zurückgelassen, die solch einem Einsatz folgte. Im Grunde hatten sie Glück gehabt dachte Gregor, als er sich an den verletzten Soldaten erinnerte, den sie bei ihrer Abfahrt gesehen hatten. Keiner hatte sich verletzt. Der Feind hatte einen Totalverlust erlitten und sie hatten auch noch gelernt was es bedeutete einen Tiberiumteufel wütend zu machen. Sie stiegen aus dem BMT und gingen auf die Stahltür mit dem Logo der Bruderschaft zu. Nun wiederholte sich ihr Gang vor der Abfahrt in umgekehrter Reihenfolge. Sie gaben ihre Waffen und Magazine ab. Der alte Mann hinter dem Schalter lächelte Terag an und nickte ihm zu. Nachdem sie Anzüge wieder gegen ihre normalen Rekrutenanzüge getauscht hatten, bemerkte Gregor, dass sie immer noch die Hundemarken trugen. Diese Marken würden wohl von nun an ihr ständiger Begleiter werden. Es war spät als sie schließlich in der Baracke ankamen. Allen wollten nur noch schlafen und so dauerte es auch nicht mehr lange, bis Stille in der Baracke herrschte. Keine Unterhaltung über das Erlebte, keine Verwunderung mehr über Terag, ihren Ausbilder. Nur Müdigkeit.