Kapitel 11
Deutschland, In den Privaträumen von Kasian
Gregor hatte in einer kleinen Sofaecke Platz genommen und musterte seinen Vater. Es war lange her seit sie sich gesehen hatten und beide hatten sich verändert. Während Gregor seinen Vater betrachtete, bemerkte er die tiefen Augenringe und die neuen Falten in seinem Gesicht. Die Bruderschaft zu vereinen war immer sein größtes Ziel gewesen, doch nun zeigte sich, was ihm dies abverlangte, dachte Gregor und wartete darauf, dass sein Vater etwas sagte. Kasian blickte müde auf den kleinen Couchtisch in der Mitte der Ecke und griff nach etwas Gebäck, welches in einer Schale darauf stand. Adjutant Sander hatte die Schale zusammen mit einer Kanne Tee herein gebracht und war dann wieder verschwunden. Schließlich blickte Kasian auf. „Warum wolltest du nicht bei der Siegesfeier auf das Podium?“ fragte er. Gregor griff nach seiner Tasse Tee und nippte daran. „Soll ich mich als Sieger feiern lassen, nachdem unter meinem Kommando ein guter Freund gestorben ist?“ entgegnete er bitter. Sein Vater nickte und legte das angebissene Gebäck auf seinen Teller. „Ich habe davon gehört. Aber ihr habt gute Arbeit geleistet und das verdanken sie auch deinem Kommando.“ Gregor stellte seine Tasse klirrend auf den Tisch. „Heißt das ich soll kein schlechtes Gewissen haben?“ fragte er barsch. Kasian schüttelte den Kopf. „Nein, Sohn. Genau das ist es was einen guten Anführer auszeichnet. Er sorgt sich um seine Leute. Aber Soldaten sterben und es sind immer irgendjemandes Freunde dabei. Diese Tatsache muss man ebenso akzeptieren.“
Gregor nickte langsam und sank tiefer in die Couch. „Ich glaube ich hätte es verhindern können, Vater. Hätte ich ihn nicht direkt an der Treppe postiert, würde er mit uns feiern könne.“ Sein Vater schüttelte den Kopf und nahm einen weiteren Schluck Tee. „Glaub mir Sohn. Die Frage, ob man es hätte verhindern können, wird dich lange quälen. Aber denke daran, dass du Verpflichtungen hast, die du erfüllen musst.“
Gregor musterte die Züge seines Vaters und stellte eine Veränderung darin fest. Nach einigen Augenblicken des Schweigens fragte er nach. „Was hast du, irgendwas stimmt nicht oder?“ Die Miene seines Vaters verhärtete sich einen Augenblick, dann nickte er. „Ich habe in letzter Zeit viel über meinen Nachfolger nachgedacht,“ sagte er dann. Gregor hob überrascht eine Augenbraue. „Nachfolger? Du wirst die Koalition noch lange anführen. Oder hast du vor in Rente zu gehen?“
Kasian lächelte matt und schüttelte den Kopf. „Ich bin noch fit, glaub mir Sohn. Aber es gibt auch andere Faktoren die nicht von uns gesteuert werden können.“ Er machte eine kurze Pause und stellte eine Tasse auf den Tisch. Dann faltete die Hände über dem Bauch und lies sich ebenfalls tiefer in die Kissen sinken, bevor er fortfuhr. „Auch ich habe Fehler gemacht und das Leben meiner Leute aufs Spiel gesetzt, mein Sohn.“ Gregor überdachte die Worte seines Vaters, wusste aber damit nichts anzufangen. „Du hast selbst gesagt, dass so etwas im Krieg geschieht. Was hat das mit deinem Nachfolger zutun.“ Kasians Falten schienen tiefer zu werden und er wirkte alt. „Es ist der Grund, warum ich einen Nachfolger benötige,“ erwiderte er.
Überrascht blickte Gregor seinem Vater in die Augen. „Wie meinst du das?“ fragte er. Kasian lies den Kopf ein wenig sinken und blickte auf seine gefalteten Hände. „Erinnerst du dich an die Tafeln in unserem Haus?“ Gregor nickte und erwiderte: „Natürlich, du wolltest sie immer übersetzten, aber irgendwie bist du nie voran gekommen.“ Kasian lächelte erneut matt und setzte sich ein wenig auf. „Ich habe sie übersetzt, Sohn.“ Er machte eine kurze Pause und holte tief Luft. „Aber ich habe sie falsch verstanden und das war mein Fehler.“ Eine bittere Miene zog nun über sein Gesicht und er blickte zu Boden. „Die Tafel schien mich anzuweisen das Tiberium zum Wohle der Bruderschaft zu verbreiten und das habe ich getan. Im Namen von Kane und seinen Visionen.“ Gregor blickte erschrocken auf seinen Vater. „DU hast das Tiberium in Europa verbreitet?“ fragte er schockiert. Sein Vater nickte nur und vermied es seinem Sohn in die Augen zu blicken. Gregor überdachte dies einen Augenblick, dann straffte er sich. „Aber deswegen benötigst du keinen Nachfolger,“ stellte er fest.
Überrascht blickte Gregor seinem Vater in die Augen. „Wie meinst du das?“ fragte er. Kasian lies den Kopf ein wenig sinken und blickte auf seine gefalteten Hände. „Erinnerst du dich an die Tafeln in unserem Haus?“ Gregor nickte und erwiderte: „Natürlich, du wolltest sie immer übersetzten, aber irgendwie bist du nie voran gekommen.“ Kasian lächelte erneut matt und setzte sich ein wenig auf. „Ich habe sie übersetzt, Sohn.“ Er machte eine kurze Pause und holte tief Luft. „Aber ich habe sie falsch verstanden und das war mein Fehler.“ Eine bittere Miene zog nun über sein Gesicht und er blickte zu Boden. „Die Tafel schien mich anzuweisen das Tiberium zum Wohle der Bruderschaft zu verbreiten und das habe ich getan. Im Namen von Kane und seinen Visionen.“ Gregor blickte erschrocken auf seinen Vater. „DU hast das Tiberium in Europa verbreitet?“ fragte er schockiert. Sein Vater nickte nur und vermied es seinem Sohn in die Augen zu blicken. Gregor überdachte dies einen Augenblick, dann straffte er sich. „Aber deswegen benötigst du keinen Nachfolger,“ stellte er fest.
„Der innere Zirkel, die Versammlung aller wichtigen Anführer der Bruderschaft, will mich vorladen. Sie wollen mich vor ein hohes Gericht der Bruderschaft stellen und für das Vergehen zur Rechenschaft ziehen,“ erklärte Kasian. „Einigkeit in der Bruderschaft? Das ist aber was Neues,“ meinte Gregor und wunderte sich über die Vorladung. „Ja, das ist neu und wurde mit Sicherheit von Hassan inszeniert. Ich hatte gehofft ich könnte den Fehler geheim halten, aber wir haben wohl einen Spion im Hauptquartier. Jedenfalls klingt dieses Gericht mehr wie ein Witz.“ Gregor stimmte diesen Vermutungen zu und nickte. „Aber warum bist du dann besorgt? Du willst doch nicht auf diese Vorladung eingehen, oder?“ Kasian schüttelte den Kopf. „Ich muss, sollte ich dort nicht erscheinen würde man mir vorwerfen, nicht um die Einigkeit der Bruderschaft bemüht zu sein. Damit würde mein Leitspruch, die von mir entworfenen Ziele in sich zusammen fallen und mit ihr die Koalition.“ Gregor stand auf und schaute auf seinen Vater. „Aber die wollen dich doch dort eh absägen. Wahrscheinlich würdest du direkt im Anschluss daran hingerichtet werden. So eine Chance lässt sich Hassan sicher nicht entgehen,“ protestierte er.
Sein Vater stand ebenfalls auf und blickte zu seinem Sohn auf. Wieder einmal stellte er fest, dass sein Sohn ihn doch um mehr als einen Kopf überragte. „Aber ich werde trotzdem gehen müssen um mein Erbe zu erhalten. Verstehst du nun war ich einen Nachfolger brauche?“ fragte er.
Gregor verstand nun was sein Vater vorhatte und war damit gar nicht einverstanden. Aber er wusste auch, dass sein Vater nicht von diesem Vorhaben abzubringen war. Sein Vater schien das Gespräch für beendet zu halten und verließ den Raum.
Gregor blieb allein im Raum stehen und blickte einen Moment ins Leere. Dann beschloss er den Gedanken an das, was sein Vater vorhatte erst einmal zu verdrängen und nach seinen Freunden zu schauen. Zwar stellte sich für Gregor nur noch die Frage, wen sein Vater als Nachfolger ausgewählt hatte. Aber er vermutete es würde Sander sein, der den Posten übernahm. Er beschloss seinen Vater beim Abendessen danach zu fragen und verließ ebenfalls den Raum.
Er durchquerte einen Korridor und stieg die kleine Treppe in das Kommandozentrum hinab. Es war später Nachmittag und dies war schon immer die Zeit gewesen, wo es etwas ruhiger wurde. Adjutant Sander war als ranghöchster Offizier anwesend und las einen der Berichte, die man ihm übergeben hatte. Genauso wie seine Untergebenen hatte auch er eine Tasse Kaffee an seinem Platz stehen und nippte ab und an daran. Irgendwo in einem Nebenraum des Kommandoraums konnte man das leise Gurgel einer Kaffeemaschine hören. Es war offensichtlich wirklich ein ruhiger Nachmittag, stellte Gregor fest und durchquerte den Raum. Sander blickte kurz auf und nickte im freundlich zu, bevor er sich wieder seinem Bericht zuwandte.
Gregor hatte den Kommandoraum zur Hälfte durchquert als einer der Nachrichtenoffiziere genervt fluchte und auf eine Konsole hieb. Er blieb stehen und sah dem Offizier zu wie er verzweifelt auf der Tastatur herum hämmerte. Sander stand bereits kurz darauf neben ihn und bedachte den fluchenden Offizier mit einem tadelnden Blick, nicht aber ohne auch ein wenig zu schmunzeln. Gregor trat heran und fragte: „Was ist denn los?“ Sander zuckte die Achseln. „Seit einiger Zeit haben wir ab und an Ausfälle an den Geräten. Muss an einer Leitung liegen oder so. Es fällt immer nur eine Konsole aus und der Hauptrechner verbraucht laut den Protokollen dann Unmengen an Speicherkapazität, obwohl gar keine Rechenaufträge vorliegen. Die Techniker grübeln immer noch über den Grund und suchen nach einer Lösung,“ erklärte Sander. Gregor runzelte und blickte auf den Bildschirm auf dem die Anzeigen eingefroren waren. „Ein Virus oder ein Wurm vielleicht,“ fragte er und blickte Sander an. Dieser zuckte die Achseln. „Das wäre dann aber ein verdammt komischer Wurm. Er nimmt uns nur Rechenkapazität wenn nichts ernstes zutun ist, zerstört nichts und ist auch sonst kaum zu sehen, außer wenn mal eine Konsole auffällt. Ein Spionagevirus oder etwas ähnliches kann es auch nicht sein. Die Techniker haben nichts finden können was darauf hindeutet. Ich glaube wir haben ein Problem mit den Leitungen. Heute Abend schicke ich ein Team raus, die sollen in den Schächten mach Tiberiumratten suchen, wäre nicht das erste Mal, dass diese Mutanten unsere Leitungen anknabbern.“
Gregor schüttelte den Kopf. „Computer sind schon eine Wissenschaft für sich,“ meinte er lächelnd und verabschiedete sich.
Es war Abend geworden und er hatte mit seinem Kameraden den Rekruten bei der Ausbildung zugesehen. Natürlich hatten sie vieles belacht und mit ihrer Ausbildung bei Terag verglichen. Hier und da hatten bemängelten sie etwas und murrten über nachlässige Ausbilder. Aber dann tauchte ihr alter Ausbilder und Gruppenführer Terag auf dem Übungsgelände auf und scheuchte eine Schar Rekruten herum. Nun wussten sie endlich wo ihr Gruppenführer ab geblieben war. Er bildete die Elitesoldaten für die Koalition aus und machte aus ihnen die berühmten Skorpione. Nach einiger Zeit bemerkte Terag die Beobachter und schritt auf sie zu. Zuerst wollte er, dem Gesichtsausdruck nach, die unverschämte Schaulust der Soldaten bestrafen, doch dann hellte sich sein Gesicht auf, als er seine erste Ausbildungsgruppe erkannte. Sie begrüßten sich herzlich und sprachen über alte Zeiten. Die Rekruten blickten auf die Soldaten, als wären sie die leibhaftigen Söhne Kanes. Offensichtlich waren sie zum Einem unendlich dankbar für die Verschnaufpause und zum Anderen sahen sie zum ersten Mal Soldaten die Terags Ausbildung offensichtlich überstanden hatten ohne geistigen Schaden zu nehmen. Terag schien das nur zu amüsieren und scheuchte seine Rekruten in die nächste Schlammgrube, damit er sich weiter unterhalten konnte. Erst als Gregor aus die Uhr sah, bemerkte er, dass er zu spät zum Essen mit seinem Vater kam. Schnell verabschiedete er sich und rannte durch einen Tunnel zum nächsten Transportwagen der in der Höhle pendelte.
Auf dem Weg zur Zitadelle im Zentrum der Höhle fuhr er an den Gefangenenlager vorbei. Sofort waren seine Gedanken wieder bei Yeremi, seinen alten Freund. Er beschloss heute beim Essen seinen Vater dazu zu bringen, seinen Freund endlich frei zu lassen. Auf so eine Gelegenheit hatte er schon lange gewartet und nun bot sich ihm die Chance. Während der restlichen Fahrt überdachte er die Möglichkeiten seinen Vater zu überreden, Yeremi freizulassen.
Das Essen war natürlich vorzüglich und war von Kasians persönlichen Koch gezaubert worden. Es waren keine weiteren Gäste im Speisezimmer, also wollte Kasian ein Gespräch mit seinem Sohn. Nicht einmal Sander war in der Nähe und wartete auf Befehle. Das Überraschte Gregor dann doch sehr, als Kind war Sander immer wie ein älterer Cousin vorgekommen und war von ihm auch so behandelt worden. Irgendwie gehörte Sander zur Familie, dachte Gregor und nahm mit der Gabel noch ein Stück Wild.
Sein Vater schien so wenig Appetit zu haben wie er selbst. Zu sehr wurde das erste Familienessen der letzten Monate von der Vorladung des inneren Zirkels überschattet. Dennoch hatte sich Gregor dazu entschlossen seinen Vater darum zu bitten seinen Freund Yeremi frei zu lassen.
Als sie das Abendessen beendet hatten machte Gregor den ersten Anlauf. Er holte tief Luft und sagte: „Wie geht es eigentlich Yeremi?“ Kasian blickte überrascht auf und runzelte die Stirn. „Er lebt und leistet im Lager seinen Beitrag für die Bruderschaft. Warum fragst du Gregor?“
Gregor blickte auf den leeren Teller vor ihm. „Ich will nicht einen meiner Freunde im Gefangenenlager besuchen,“ erwiderte er. Sein Vater schüttelte den Kopf. „Ich werde ihn nicht frei lassen können. Er weiß zuviel. Dein Freund hat unsere Höhle gesehen und vergiss nicht sein Vater ist immer noch bei der GDI.“ Gregor blickte wütend seinen Vater an. „Yeremi stellt mit Sicherheit keine Gefahr für uns dar. Gut er weiß das diese Höhle existiert. Aber die GDI wird nicht den ganzen Untergrund Deutschlands umgraben um diese Höhle zu finden, nur weil ein Gefangener von einer großen unterirdischen Basis berichtet.“ Kasian griff nach seinem Weinglas und schwenkte den Inhalt im Glas. „Bist du dir da so sicher?“ fragte er schließlich. Gregor nickte nur.
Sein Vater seufzte und schüttelte den Kopf. „Nein mein Sohn. Solange ich hier die Führung habe wird Yeremi im Lager bleiben. Was du tun wirst, wenn du das Kommando übernimmst, ist deine Sache.“ Gregors Kopf schnellte überrascht nach oben. „Wie meinst du das, wenn ich das Kommando übernehme?“ fragte er sichtlich verblüfft. „Was glaubtest du wer mein Nachfolger sein würde?“ entgegnete Kasian und begann zu lächeln. „Ah Sander, ich verstehe. Nein,“ er schüttelte den Kopf. „Sander ist ein guter Adjutant, aber er ist ausgebildet zu dienen, nicht zu führen. Du allerdings…“ er brach ab und blickte seinem Sohn in die Augen. „Du allerdings hast eine andere Ausbildung durchlaufen. Sander wird dich morgen früh einweisen.“ Gregor, der gerade seien trockenen Mund befeuchten wollte, verschluckte sich an seinem Getränk. „Morgen?“ hustete er heraus. Sein Vater nickte. „Ich werde heute Nacht abreisen und mich dem inneren Zirkel stellen.“ „Das kannst du nicht tun,“ platzte Gregor hervor. Sein Vater schüttelte den Kopf. „Ich habe keine Wahl. Es muss sein.“ Mit diesen Worten stand er auf und verließ den Raum. Gregor blieb wie betäubt sitzen und starrte auf den leeren Platz seines Vaters.
Kasian ging gleich im Anschluss an das Abendessen zu seinen Koffern, die er schon am Nachmittag hatte packen lassen. Es hatte ihn dann doch überrascht, dass sein Sohn nicht damit gerechnet hatte seinen Posten zu übernehmen. Aber das war mit Sicherheit nicht schlecht. Jemand der zu sehr auf die Macht aus ist, würde Fehler begehen und seine Organisation gefährden. Die Bescheidenheit und auch das schlechte Gewissen über den Verlust eines Untergebenen, von dem Gregor berichtet hatte, machten seinen Sohn erst zu einer Person die seine Organisation übernehmen konnte. Zumindest erschienen ihm diese Attribute wichtig, den Rest musste Sander erledigen und seinen Sohn einweisen.
Kasian nahm seinen Koffer in die Hand und blickte noch einmal durch ein Fenster auf seine Basis. Vermutlich würde er dies zum letzten Mal tun, aber er hatte vorgesorgt und so schnell würde Hassan die Koalition nicht loswerden. Er lächelte grimmig und betrat seinen Aufzug, der ihn direkt zum Bahnhof bringen würde. Er erinnerte sich, wie viel Mühen es gekostet hatte, das geheime unterirdische Bahnnetz zu errichten um alle Basen zu versorgen ohne von der GDI entdeckt zu werden. Inzwischen waren die Tunnels soweit ausgebaut, dass er selbst sein weit entferntes Ziel recht schnell erreichen konnte ohne umzusteigen.
Er dachte an sein Ziel und gratulierte Hassan insgeheim für die Wahl. Das Treffen des inneren Zirkels würde auf Zypern stattfinden. Im Grunde war es neutrales Gebiet, da es dort keine aktive Gruppe der Bruderschaft gab. Bisher hatte alle Gruppen die Tatsache abgeschreckt, dass die GDI dort sowohl einen großen Marinestützpunkt, als auch ein Ausbildungslager unterhielt. Doch trotz dieser Präsenz hatte die GDI nie die versteckte Basis in den Bergen entdeckt und genau in dieser würde das Treffen stattfinden. Es würde sicherlich interessant Seite 212 sein, einmal alle Widersacher auf einem Fleck zu sehen. Dieser Gedanke amüsierte Kasian ungemein. Jeder der Führer würde eine Anzahl an Leibwächtern mitbringen um die eigene Sicherheit zu garantieren, es würde sicherlich eine groteske, von misstrauen bestimmte Versammlung sein.
Kongo, auf einem Berg über dem Tal des Tempels von NOD
Der Anblick war irgendwie atemberaubend, dachte Faisal. Unter ihm im Tal erhob sich die Tempelanlage und die darum errichtete Basis. Er kannte aus vielen Abbildungen den Tempel von NOD, der in Sarajevo gestanden hatte, aber die Bauweisen unterschieden sich völlig. Der Tempel unter ihm im Tal, erinnerte an die alten Ausbildungsanlagen der NOD Infanterie. Diese Anlagen hatten über ihrem Tor eine große Hand aufragen lassen. Die Hand von NOD hatte sie Kane einmal genannt und es war ein Symbol für die Schlagkraft der NOD Infanterie gewesen.
Der Tempel dort unten im Tal schien eine größere Version dieser Hand von NOD zu sein. Wenn auch bei genauerer Betrachtung auffiel, dass der Tempel wesentlich älter sein musste. Faisal und seine Truppe hatten gestern den Feind geschlagen und waren dann als Rückendeckung hinter dem Konvoi her marschiert. Es war ein langer und beschwerlicher Weg gewesen, aber der Anblick des Tales schien alle zu entschädigen. Im Tal selbst hatte sich die kleine Rumpfmannschaft und die neu eingetroffenen Truppen bereits organisiert. Überall war man geschäftig dabei LKWs auszuladen und Material einzulagern. Einige Trupps gingen auch an die Ausbesserung von Gebäuden und Verteidigungsanlagen. Man rechnet also mit weiteren Angriffen, dachte Faisal und machte sich an den Abstieg ins Tal.