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C&C Fan Fiction – Drei Skorpione

Kapitel 1

Deutschland, Im Hauptquartier von Kasian

Kasian saß in seinem schwarzen Ledersessel und betrachtete die Wand die ihm gegenüber lag. In die graue Betonwand war ein großes Fenster eingelassen. Es gewährte einen guten Ausblick auf die Höhle. Seine Höhle. Das Hauptquartier der Koalition. Er richtete sich ein wenig auf und nahm einen Stein von seinem Schreibtisch. Die Glas-Keramik Beschichtung schimmerte rötlich im Licht der Schreibtischlampe. Kasian drehte den Stein in der Hand hin und her. Der Stein stammte von den Ruinen des Tempels. Im Grunde war es eine Reliquie der Bruderschaft. Viele getreue Anhänger hatte es das Leben gekostet diesen kleinen Stein aus der Abschirmungszone bei Sarajevo zu schmuggeln.

Kasian schüttelte den Kopf. Hätte er den Befehl zu jener Zeit gehabt, wären diese Leute nicht gestorben. Für so ein Souvenir riskierte er nicht das Leben seiner Leute. Aber Wulf hatte es getan. Kasian hatte er nach einer gründlichen Durchsuchung der Datenbanken im Berg von Wulf davon erfahren. Kasian legte den Stein zurück und stand auf.

Aber auch er hatte solche Aktionen gestartet. Die Tafeln von NOD waren sein Makel. Er hatte damals in Kairo einigen seiner Männer befohlen sie unter allen Umständen zu erbeuten. Mit dieser Last musste er wohl leben. Nicht, dass er ein schlechtes Gewissen haben würde. Es war notwendig, da war er sich sicher. Die Tafeln würden die Bruderschaft vereinen. Auch hatte er kein schlechtes Gewissen, den Berg von Wulf mittels Giftgases zu erobern. Nur ab und zu quälten ihn des Nachts Träume, die ihn daran erinnerten. Kasian seufzte und aktivierte ein Display. Leise murmelte er: „Aber es war notwendig und nur ich konnte es tun.“

Hassan hieb auf den Aus-Knopf und der Bildschirm wurde schwarz. Er ballte seine Hände bis die Fingerknöchel weiß hervortraten. Wieder hatte es Kasian sehr gut verstanden, die geheimen NOD Sender für sich zu benutzen. Nur selten wurden darüber wirkliche NOD Sendungen ausgestrahlt und dann auch nur verschlüsselt. Man konnte es sich nicht leisten sich zu offen zu zeigen, aber das würde sich bald ändern. Die Macht der wenigen verbliebenen Splittergruppen wuchs.

Die Rede von Kasian war perfekt gewesen. Schon jetzt konnte Hassan sich ausmalen, welche Wirkung solch eine gut ausgefeilte Rede auf die Moral seiner Truppen wirken würde. Sicherlich hatte dessen Adjutant Sander die Rede verfasst oder zumindest überarbeitet, denn Sander schien ein äußerst befähigter Mann zu sein. Bisher hatte Hassan keinen solchen Adjutanten gefunden. Nur einmal hatte es ein Adjutant geschafft ihn wirklich zu Frieden zu stellen.

Hassan schüttelte enttäuscht den Kopf. Es war wirklich ein Jammer um Mu-Berek. Seine Fehler bei der Suche nach den Tafeln von NOD hatten dazu geführt, dass er bestraft werden musste. Nun war er wieder ein einfacher Feld Commander in den Truppen. Hassan hatte ihm die Hand abgeschlagen und ihm damit regelrecht vergeben. Andere Adjutanten hatten stets mit dem Leben bezahlt.

Hassan ging auf seinen Taktik-Tisch zu und betrachtete die Karte. Er beschloss Mu-Berek eine zweite Chance zu geben und gab ihm über das Cabal-Net den Befehl, das Kommando über den Irak Feldzug zu übernehmen. Hassan lächelte verschlagen und betrachtete weiter die Karte. Seine Gegner waren fast alle ausgeschaltet. Nur die Wenigsten wagten es gegen ihn zu agieren. Es würde nicht mehr lange dauern, dann konnte er sich wieder gegen die GDI stellen. Lange hatten sie ihn benutzt, aber er hatte immer seine eigenen Ziele verfolgt. Er würde die GDI vertreiben und über die Welt herrschen.

Langsam umkreiste er den Tisch und betrachtete die taktische Situation aus allen Blickwinkeln. Der Einmarsch im Irak war gewagt gewesen, aber bei Kane, es würde klappen. Wenn Mu-Berek seine Arbeit gründlich machte, würden in vier Wochen die Besahi aus der Region vertrieben sein. Hassan rieb sich das unrasierte Kinn. Rasieren war auch eine Sache, welche er in den letzten Tagen vernachlässigt hatte, aber dieser Feldzug war wichtig. Der Iran unterstand seinem Handlanger, dort war alles ruhig. Seine offizielle Organisation, die Association lenkte im Grunde auch den Irak, die Regierung dort war auch unter seiner Kontrolle, aber dann hatte sich viele Unterkommandeure plötzlich zu den Besahi bekannt. Es war lange geplant gewesen und so war im die Kontrolle über das Land entglitten. Seine Handlanger in der Hauptstadt hielten immer noch die Stellung. Dank einigen Elitetruppen waren wichtige Städte und Regionen noch in seiner Hand, aber die Bevölkerung lehnte sich auf und unterstütze die Besahi. Er hoffte, mit seinem Feldzug nicht zuviel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Nicht, dass dieser aufgeblasene GDI General sich doch noch für einen kleinen Befriedungsfeldzug entschied.

Hassan rieb sich nochmals das Kinn und beschloss, sich zu rasieren bevor er weiter machte. Die Motoren des leichten Kampfpanzers heulten auf und sie flogen regelrecht über die Ebene. Der M1A3-N war zwar nicht mehr der beste Panzer auf dem Markt, aber in ihrer Lage waren solche Panzer wie ein Goldschatz. Ihre Lage war nicht gut, da waren sich alle einig. Erst vor wenigen Tagen hatte der geheimnisvolle neue Commander den Oberbefehl über die NOD Besahi übernommen und gleich die gesamte Struktur der Truppe umgestaltet. Einige alte Hasen behaupteten, man würde wieder in Kampfgruppen aufgestellt wie zu Zeiten Kanes. Wie schnell sich doch Gerüchte und Geschichten verbreiten können, dachte Faisal und schaute auf seinen Datenblock. Er rief die aktuelle Lage ab.

Für den heutigen Tage hatten sie sich nicht schlecht geschlagen. Nach den verlustreichen Rückzugsgefechten der letzten Wochen hatten sie nun das erste Mal ihre Stellungen halten können. Ob dieser Erfolg an dem Kommandowechsel lag, wusste er nicht. Er hatte nur das Kommando über diesen einen altersschwachen Panzer. Bevor Hassan mit seiner Offensive auf das Territorium der Besahi begonnen hatte, war er Teil einer kleinen Einheit aus PanzerErsatzkräften gewesen. Eine Reserveeinheit in der frische Rekruten an älteren Modellen ausgebildet wurden. Zu dieser Zeit hatte man sich noch so etwas wie eine Ausbildung leisten können. Die schweren Gefechte an den Grenzen und gegen die Elitetruppen waren meist erfolgreich und Nachschub konnte geruhsam herangeführt werden. Genau in dieser Zeit hatte er seine theoretische Prüfung bestanden und war zu jener Reserve- und Ausbildungseinheit versetzt worden.

Kaum zwei Wochen nach Beginn seiner praktischen Ausbildung waren sie als Reserve an die Front beordert worden. Dort sollten sie einen Versorgungsstützpunkt im Hinterland sicher. Die Offensive Hassans hatte gerade begonnen und die Front lag etwa 60 Kilometer vor AlAmarah. Niemand machte sich wirklich Sorgen um die feindlichen Einheiten, aber man hatte auch nicht mit so einem massiven Angriff gerechnet. Laut Faisals Daten waren die befestigten Stellungen an der Grenze direkt nach Beginn der offenen Kampfhandlungen durchbrochen worden. Das Oberkommando hatte es nicht für nötig gehalten, sie zu benachrichtigen. Am nächsten Morgen stand eine komplettes Panzerregiment vor ihrer Stellung bei Al-Halfáyah und nahm sie unter Feuer. Im Grunde hatten sie dabei noch Glück gehabt, denn Al-Halfáyah war von Südosten durch ein Moor geschützt. Zwar gab es dort wenig wirkliche Wasserläufe, aber der unbeständige Boden hatte ein weiteres Regiment feindlicher Panzer aufgehalten. Faisal fand, dass sie sich gut geschlagen hatten. Gegen einen überraschenden Angriff eines ganzen Panzerregimentes im Morgengrauen, hatten sie allerdings nicht viel entgegen zu setzen. Zwar zerlegten sie einige Panzer des Feindes, aber dann hatte sich die überlebenden Truppen zurückziehen müssen. Nach kurzer Zeit war der geordnete Rückzug auseinandergefallen. Der Volltreffer auf den Panzer des Kommandanten hatte ihr übriges getan.

Faisal hatte sich mit zwei weiteren Panzern in Richtung Jurayt zurückgezogen. Er selbst hatte das Kommando übernommen, da er der Dienstälteste war, was als Rekrut in der sechsten Woche aber nicht viel hieß.

Die feindlichen Truppen hatten bei Al-Halfáyah halt gemacht um nachgetankt zu werden und Munition zu fassen. Die zum größten Teil unversehrten Depots, welche Faisals Panzerverband hatte bewachen sollen, war ihnen dabei von großen Nutzen. Allein diese Tatsache ärgerte Faisal schon ungemein. Auf dem Rückzug hätte er eine Salve auf die Treibstoffsilos abfeuern sollen, aber in diesem Moment war er darauf leider nicht gekommen. Ihre Flucht war mehr als Kopflos gewesen. Auf halben Weg hatten sich die kleine Dreiergruppe getrennt. Faisal hatte dem leichten Schützenpanzer vom Typ Marder 1A3-N befohlen, zurück zu bleiben und die feindlichen Bewegungen zu beobachten. Vom Oberkommando war nichts zu hören, wie sich schnell herausstellte. Keine Antwort auf die Anfragen der beiden Panzer, welche sich weiter zurück zogen. Als sie in der kleinen Stadt Jurayt ankamen, war die örtliche Basis nicht in Alarmbereitschaft. Sie wussten schlicht nichts über eine richtig große Offensive. Das Oberkommando hatte sich nicht gemeldet. Der Basiskommandant war aus allen Wolken gefallen als die zwei verschrammten Panzer in den Ort einrollten. Nach kurzem Lagebericht hatte auch er versucht das Oberkommando zu erreichen, kam aber nicht durch. Faisal hatte einen der Panzer abgestellt, um der Infanterie der Stadt Rückendeckung zu geben. Der Basiskommandant hatte sofort damit begonnen die Stadt für einen Angriff vorzubereiten. Immerhin würde dieser Ort nicht überrascht werden, hatte sich Faisal gedacht und seinen Fahrer angewiesen, mit Vollgas nach Al-Amarah zu fahren. Die dortigen Truppen mussten genauso ahnungslos sein und da die Kommunikation fast total zusammengebrochen zu sein schien, musste jemand dorthin. Die Strecke war weit, aber nachdem sie den Panzer aufgetankt hatten, glaubte Faisal es schaffen zu können.

Er irrte sich. Schon von Weitem sah er dicke Rauchschwaden aus dem Tal aufsteigen. Das feindliche Panzerregiment hatte bereits die halbe Stadt eingenommen. Nur der Tigris, welcher die Stadt teilte hielt sie noch davon ab, auch den Rest der Stadt einzunehmen. Offensichtlich hatte der Kommandant der Basis geistesgegenwärtig die Brücken der Stadt sprengen lassen. Zumindest sah es danach aus, als Faisal die Schlacht um die Stadt von einem Hügel beobachtete. Sein Fernglas zeigte einen Panzerverband, welcher aus dem eroberten Viertel kam und auf eine Brücke außerhalb der Stadt zuhielt. An jener Brücke gruben sich eilig zwei Schützenpanzer ein und einige Infanteristen legten offensichtlich Minen. Dieser Schauplatz war nur eine Facette bei dieser großen Schlacht gewesen, aber Faisal hatte die Gefahr erkannt, sollte diese Brücke in die Hände des Feindes fallen. Die Verteidiger hatten vermutlich keinen Sprengstoff mehr, aber Faisals Panzer hatte genügend Feuerkraft um die Brücke zum Einsturz zu bringen. Die zwei Schützenpanzer hätten das in der kurzen Zeit nicht erreichen können. Sie waren genau richtig gekommen und sahen die feindlichen Panzer auf die Brücke zurollen. Die Schützenpanzer wehrten sich verzweifelt, hielten aber nicht lange stand. Nur vier feindliche Panzer waren durch Beschuss und die schwachen Minen zerstört worden. Faisal hatte sofort das Feuer auf die Brücke eröffnet und einen der Pfeiler zum Einknicken gebracht. Der erste feindliche Panzer wagte sich trotzdem auf die Brücke. Aber diese hatte der Belastung nicht mehr Stand gehalten und war unter ihm zusammen gebrochen. Ein kleiner Erfolg, welcher aber nicht viel bewirkt hatte, wie Faisal nun im nachhinein feststellte. Nach diesem kleinen Erfolg hatten sie sich weiter zurückgezogen und bei Suwaylim mit einigen überlebenden Verteidigern getroffen. Der kleine Ort, etwa 5 Kilometer von Al-Amarah entfernt, entwickelte sich schnell zum Sammelpunkt für den Rückzug. Gegen Abend stand fest, Al-Amarah war gefallen. Aber immerhin hatte sich das Oberkommando wieder gemeldet. Ein neuer Mann hatte das Kommando und hatte den sofortigen Rückzug für eine Neuformierung befohlen. Am nächsten Morgen waren sie zu verschiedenen Sammelpunkten aufgebrochen. Nur eine Rumpfmannschaft blieb zur Verteidigung von Suwaylim zurück. Der Sammelpunkt für die restlichen Panzerverbände war zehn Kilometer hinter Suwaylim gewesen. Ein kleiner Ort namens Mizhán diente als Kommandoposten. Dort waren die wenigen Panzer dann neuen Gruppen zugewiesen worden. In den folgenden Tagen hatten sie hart um jeden Meter gekämpft, aber die Truppen von Hassan waren in der Übermacht. Sie rumpelten über einen Graben und das riss Faisal aus einen Gedanken. Sie befanden sich 30 Kilometer hinter Al-Amarah. Suwaylim war gestern Nacht nach schweren Kämpfen gefallen. Die Front verlief nun an den Ufern des Tigris. Aber nur hier hatten es Hassans Truppen bisher geschafft über den Fluss zu kommen. Zum Glück war es bisher gelungen, die feindlichen Verbände im Norden aufzuhalten. Dort verlief die Front noch nicht am Tigris, aber das war auch gut so, denn sollten es Hassans Truppen schaffen, den Kessel um Bagdad zu sprengen, würden die regierungstreuen Elitetruppen aus ihren Löchern kriechen und ebenfalls wieder angreifen. Zur Zeit verschanzten sie sich nur noch in der Hauptstadt und hielten so die Marionettenregierung Hassans an der Macht. Bisher war es nicht, geglückt die Stadt zu erobern, aber derzeit hatten sie auch andere Probleme.
Das Hinterland von Al-Amarah musste unter allen Umständen gehalten werden. Der Feind massierte nun bei Suwaylim seine Panzerverbände. Sollte es Hassan schaffen, hier weiter vorzurücken, konnte es böse ausgehen, für die Besahi.

N-TV – 21 Uhr – „Das Thema“

„Willkommen zum Thema am Abend, meine Damen und Herren. Unser erster Bericht kommt aus dem Irak. Vor fast 30 Jahren wurde das Land von den Überresten der Bruderschaft von NOD gesäubert. Doch die neue Regierung schafft es nicht dem Land Frieden zu bringen. Immer wieder erhalten wir Berichte von Aufständen und Gefechten mit unbekannten Rebellengruppen. Nach Gerüchten sollen viele dieser Rebellen ehemalige Anhänger der Bruderschaft von NOD sein. Nun ist dieser Konflikt entgültig eskaliert. Die Regierung des Iraks hat den Beitritt zum Bund der arabischen und afrikanischen Staaten nochmals bestätigt. Schon länger gehört der Irak trotz Proteste in der Bevölkerung zu diesem Staatenbund. Nun hat die irakische Regierung die Association um Hilfe bei den Aufständen gebeten. Landesweite Ausschreitungen und Angriffe der Rebellen im großen Stil waren die Folge. Während der Bund der arabischen und afrikanischen Staaten, die Association, ihre Kontrolle auf den Irak ausweitet, versuchen kleine Gruppen von Rebellen gegen diese vorzugehen. Zur Stunde marschieren Truppen der Association im Irak ein. Zwei Panzer Brigaden befinden sich laut Berichten eines Reporters bereits kurz vor Bagdad.
Die Bevölkerung steht diesem Kampf gespalten gegenüber. Zum einen alte Treue zu den Rebellen, welche vermutlich aus der Bruderschaft hervorgingen, zum anderen der Wunsch nach Frieden, welche die Association verspricht, scheinen die Bevölkerung zu spalten. Doch die Beteiligung von NOD Anhängern wirft neue Fragen auf. Ist dies ein Kampf zwischen den immer noch vorhandenen Splittergruppen der einstigen Bruderschaft?
Ihre Existenz ist bewiesen. Kämpfe in Portugal zwischen zwei NOD Splittergruppen bestätigten dies unlängst. Ist der irakische Bürgerkrieg also nur ein Stellvertreterkrieg? Die Pressesprecherin der GDI, Samantha Garden dementierte dies vehement. Die GDI sehe in diesem Konflikt ein regionales Problem und überlässt es der irakischen Regierung, die Lage zu entschärfen. Zwar verurteile man jegliche Kampfhandlungen, aber man wolle sich nicht ohne ausdrücklichen Wunsch der irakischen Regierung einmischen.

Eine andere Quelle lies verlauten, dass der GDI auch gar kein anderes Statement übrig blieb. Die Truppenstärke im nahen Osten ließe eine Intervention derzeit nicht zu. Das Tiberium Problem laste die GDI völlig aus.“
„Wir halten Sie natürlich auf dem Laufenden über dieses brisante Thema. Bleiben sie dran. Nach der Werbung berichten wir über vermehrte Kampfhandlungen an der östlichen Küste des schwarzen Meeres.“