Command & Conquer Headquarters | Alles über C&C bei CNC HQ
HQ MENÜ
SOCIAL:

C&C Fan Fiction – Drei Skorpione

Kapitel 8

Am Stadtrand von Niznebakarskij 

Der Abend war kühl und der Himmel von dicken Wolken verhangen. Es sah aus, als könnte es jeden Moment einen Ionensturm geben. Gregor beobachtete die Stadt durch sein Fernglas und suchte nach neuen Patrouillen. Letzte Nacht waren sie kurz vor dem Aufbruch in die Stadt auf eine weitere Einheit gestoßen, welche in und um die Stadt ihre Runden drehte. Zuerst war sie ihnen nicht aufgefallen, da ihr Weg nicht sehr regelmäßig zu verlaufen schien, doch letztendlich war ihnen doch ein Muster aufgefallen. Der Zeitraum, in dem diese Wacheinheit ihre Runde machte war einfach nicht so eng. Gregor hatte den Abmarsch um einen Tag verschoben um nach weiteren ähnlichen Wachtrupps zu suchen, aber weitere waren nicht aufgetaucht.
Aber sie hatten den erste Konvoi aus dem Süden eintreffen sehen, was natürlich bedeutete, dass die Straße wieder geräumt worden waren. Doch der Konvoi schien den Bedarf nicht decken zu können. Selbst auf der Ferne konnte man sehen, wie die meisten Versorgungsgüter direkt an die Front weiterfuhren. Nur Treibstoff schien in rauen Mengen vorhanden zu sein. Gregor blickte nochmals auf die Stadt und beschloss nun doch diese Nacht loszuschlagen. Es war wichtig dem Feind, noch geschwächt durch den Versorgungsausfall, noch größere Schäden zuzufügen. Vor allem die Treibstoffreserven schienen verlockend und würden die Bewegungsfreiheit des Feindes enorm einschränken, sollte man sie verringern. Mit einigen Handgriffen verstaute Gregor das Fernglas und verlies seinen Beobachtungspunkt. „Abmarsch!“ bellte er seinen Kameraden zu, als er das kleine Lager zwischen einer Baumgruppe erreichte. Die Drei standen augenblicklich auf und schulterten ihre Ausrüstung, auf diesen Befehl warteten sie schon seit Stunden. Doch erst jetzt war die Sonne hinter den Horizont verschwunden und die Nacht brach herein. „Der Plan bleibt bestehen. Samuel und Chris nehmen sich den Sendemast vor, Phillip und ich werden das Treibstofflager hochnehmen. Ich wünsche gute Unterhaltung!“ Mit diesen Worten teilten sie sich auf und gingen in zwei Gruppen den Hügel hinunter. Phillip und Gregor bahnten sich ihren Weg durch das Unterholz am westlichen Hang, Samuel und Chris näherten sich der Stadt von östlicher Richtung. Dies hatte den Sinn, bei Entdeckung einer Gruppe nicht auch noch die zweite Gruppe einer Gefahr auszusetzen, schließlich konnte es gut sein, dass es nur eine der beiden Gruppen schaffte das Ziel zu sprengen.

Die flache Ebene vor der Stadt schien für beide Gruppen das größte Problem zu sein. Nur wenige Büsche und Baumgruppen schirmten sie vor den Patrouillen ab. Zum Glück waren sowohl der Sendemast als auch die Treibstoffdepots am Rande der Stadt gelegen und es würde nicht nötig sein, tief in die Stadt vorzudringen. Mit jedem Schritt, den sie tiefer in die Stadt marschierten, setzten sie sich größerer Gefahr aus, das war allen klar. Die Möglichkeiten, was alles schief gehen konnte, waren unendlich, stellte Gregor fest und verbannte diese Gedanken aus seinem Kopf. Er musste sich konzentrieren und möglichst vorsichtig bewegen um mit der Umgebung zu verschmelzen. Ein falscher Schritt, ein falsches Geräusch würde ihnen den Tod bringen. Langsam robbten Gregor und Phillip auf den Stadtrand zu. Gregor schmeckte die dunkle Erde dieser Region als sie abermals flach auf den Boden pressten um nicht entdeckt zu werden. Erst als die Patrouille außer Sichtweite war, bewegten sie sich wieder.

Es war schon eine Ironie des Schicksals, dass die Deckung direkt am Stadtrand besser war als auf der Ebene. Die Straße am Rand der Stadt war erst vor kurzem entstanden und überall gab es Schutthaufen, Baumaschinen und ähnliche Deckung. In diesem Wirrwarr aus Schatten würde es den Wachen sehr schwer fallen einen Feind zu erkennen. Als sie noch etwa fünfzig Meter vom Stadtrand entfernt waren, standen sie auf und liefen geduckt auf die Straße zu. Mit einem Lächeln hielt Gregor auf einen großen, breiten Schutthaufen zu und kniete sich dahinter. Beide kontrollierten ihre Waffen und horchten nach Geräuschen, aber es war nicht zu hören. Nach etwa einer Minute des Horchens, gab Gregor mit einem Handzeichen zu Seite 186 verstehen, dass sie weiter schleichen würden. Sie setzten sich leise in Bewegung und liefen geduckt von Deckung zu Deckung.

Die Überquerung der Eben hatte sich auch für Samuel und Chris als langwierig herausgestellt. Doch auch die zweite Gruppe erreichte schließlich den Stadtrand und suchten im Schatten einer Seitengasse Deckung. Hier, in der Nähe des Sendemastes fehlte es an guter Deckung wie es Gregor und Phillip ausnutzen konnten. Es gab keine neugebaute Straße, der Stadtrand wurde durch die ersten Häuser und die angrenzenden Gärten markiert. Natürlich gab es hier auch nicht so viele Wachen, aber die Bewohner der Häuser konnten sich auch als Gefahr entpuppen.
Leise schlichen sie auf das flache Gebäude zu, auf welchen der Sendemast errichtet worden war. Nachdem Samuel das Gebäude einige Zeit beobachtet hatte, schienen tatsächlich nur zwei Wachen für den Mast abgestellt zu sein. Vielleicht war der Sendemast doch nicht so wichtig, vermutete Samuel, als er die Wachen beobachtete wie sie miteinander plauderten. Samuel zuckte die Achsel. Diese Unaufmerksamkeit der Wachen würde ihnen sehr helfen. Langsam glitten sie durch die Schatten und bewegten sich auf das Gebäude zu. Nur wenige Straßenlaternen warfen Licht auf die Asphaltstraßen, die meisten waren offensichtlich zerstört. Nach einigen Minuten hatten Samuel und Chris das Gebäude umrundet und näherten sich der fensterlosen Rückwand. Chris zog eine C-4 Ladung aus dem Gürtel und schaute fragend zu Samuel. Dieser nickte zustimmend. Es sollte genügen die tragenden Außenwände des Gebäudes zu sprengen. Die Sprengladungen waren so ausgerichtet, dass die gesamte Wucht nach innen getragen würde. Natürlich, der Sendemast könnte die Explosionen überstehen, sollte er zusätzlich tragende Elemente im Gebäude haben, aber dann wäre er trotzdem vorerst nutzlos, da alle Installationen zur Bedienung des Mastes zerstört sein würden. Chris setzte die C-4 Ladung an die Wand und drückte eine Taste um die Ladung scharf zu machen. Mit einem weiteren Knopfdruck deaktivierte er die visuelle Countdownanzeige um das C-4 nicht zu verraten. Ein dauerhaftes Aufblinken eines roten Lichtes an einer sonst immer leeren Wand wäre sicherlich etwas zu auffällig gewesen. „Auf Fernsteuerung umgeschaltet,“ wisperte Chris und beendete seine Einstellungen an der Ladung.

Samuel zog sein Kampfmesser aus dem Gürtel und bedeutete Chris das Selbe zu tun. Sie trennten sich und umrundeten das Gebäude je von einer Seite. An den Flanken des Gebäudes brachten sie jeweils eine Sprengladungen an, bevor sie weiter schlichen. Sie benötigten etwa die selbe Zeit und lugten dann um die Ecke zu den Wachen. Die Wachen standen im matten Schein einer kleinen Lampe, welche über der Eingangstüre zum Gebäude hing. Samuel musste lächeln als er sah, auf was sie ihre Aufmerksamkeit gerichtet hatten. Sie hatten sich zur Türe gedreht um das Licht voll auszunutzen und die Fotos eines einschlägigen Magazins besser erkennen zu können.
Das Kampfmesser von Samuel war dank seiner mattschwarzen Beschichtung kaum in der Dunkelheit zu erkennen. Wie eine Einheit glitt er mit der Waffe in der Hand auf die Wachen zu. Auf der anderen Seite tat es ihm Chris gleich. Es war eine Sache des Timings, aber schließlich waren sie ein eingespieltes Team und auch diesen Auftrag würden sie erfüllen. Kane würde über ihre Taten wachen, dem war sich Samuel sicher.
Die kleine Lampe warf nur einen kleinen Lichtkegel und so erkannten die abgelenkten Wachen nicht die drohende Gefahr. Leise, in geduckter Haltung näherten sie sich den Wachen. Chris sprang eine Millisekunde früher aus dem Schatten und fiel die Wache einem Raubtier gleich, an. Auch Samuels Messer zuckte vor und rammte es der Wache direkt in den Kehlkopf. Die Wachen starrten sich mit weitaufgerissenen Augen an und suchten verzweifelt nach den Angreifern. Doch sie konnten nicht Alarm schlagen, kein Laut entfuhr ihrer Kehle, als sie vor den beiden lautlosen Angreifern zusammensanken. Samuel zog sein letztes C-4 Packet aus dem Rucksack und befestigte es über der Tür.
Die kleine Lampe warf nur einen kleinen Lichtkegel und so erkannten die abgelenkten Wachen nicht die drohende Gefahr. Leise, in geduckter Haltung näherten sie sich den Wachen. Chris sprang eine Millisekunde früher aus dem Schatten und fiel die Wache einem Raubtier gleich, an. Auch Samuels Messer zuckte vor und rammte es der Wache direkt in den Kehlkopf. Die Wachen starrten sich mit weitaufgerissenen Augen an und suchten verzweifelt nach den Angreifern. Doch sie konnten nicht Alarm schlagen, kein Laut entfuhr ihrer Kehle, als sie vor den beiden lautlosen Angreifern zusammensanken. Samuel zog sein letztes C-4 Packet aus dem Rucksack und befestigte es über der Tür.

Die Wachen schienen nicht besonders Aufmerksam und unterhielten sich lautstark. Scheinbar erwartete niemand einen Angriff oder einen Überfall. Dennoch stellte sich die Frage wie zwei Soldaten dort eindringen konnten um dann auch wieder lebend davon zu kommen. Gregor drehte sich um und rutschte leise von dem Bulldozer hinunter. Er blickte Phillip fragend an. „Vorschläge?“ wisperte er. Phillip zuckte die Achseln und runzelte die für den Einsatz geschwärzte Stirn. „Still und leise kommen wir da auf jeden Fall nicht rein,“ meinte Phillip und wagte einen Blick auf das Depot, indem er an dem Bulldozer vorbei lugte. Dann blickte Phillip auf den Bulldozer und grinste. „Aber müssen wir überhaupt selbst hinein?“ fragte er. Gregor zog eine Augenbraue in die Höhe. „Schau mal,“ flüsterte Phillip und deutete auf den Bulldozer, „der steht doch genau in Fahrtrichtung zum Zaun.“ Gregor begriff und grinste breit. Wenn man den Bulldozer zum fahren brachte, würde ihn so schnell nichts aufhalten und konnte bis zu den Treibstofftanks fahren. Die C-4 Ladungen konnte man an den Seiten des Bulldozers anbringen und so direkt an die Tanks bringen.
„Mal sehn ob das funktioniert,“ meinte Gregor und zog sich langsam an dem Bulldozer hoch. Zum ihrem Glück befand sich der Bulldozer nicht in den Lichtkegeln der vereinzelten Straßenlaternen und den Scheinwerfern des Depots. Als Gregor das Führerhaus erreicht hatte, untersuchte er die Zündung des Bulldozers. Es war offensichtlich ein altes Modell, denn es gab kaum Elektronik im Führerhaus. Um das Fahrzeug zu starten benötigte man noch einen echten Schlüssel und nicht nur eine Plastikkarte. Aber das machte die Sache in diesem Fall leichter, stellte Gregor fest. Man konnte das Fahrzeug wesentlich leichter kurzschließen als mit einer elektronischen Sicherung.
Phillip reichte einen schweren Stein nach oben, mit dem Gregor das Gaspedal festklemmen konnte. In einem Anflug von Übermut erinnerte Gregor sich an alte Filme, welche er einmal gesehen hatte. Bei vielen dieser Filme hatten die Helden Autos klauen müssen um ihren Häschern zu entkommen und fast immer war der Autoschlüssel im Fahrzeug selbst versteckt gewesen. Er zuckte grinsend die Achseln und klappte die Sonnenblende auf der Fahrerseite herunter. Gregor hätte fast laut losgelacht als ihm leise klirrend ein kleines Bündel Schlüssel in den Schoß fiel.

Phillip hatte inzwischen alle verfügbaren C-4 Ladungen am Bulldozer angebracht, möglichst so, dass diese bei Beschuss nicht sofort detonieren würden. Als er wieder nach oben blickte grinste in Gregor an und zeigte ihm die Schlüssel. Dieser rollte die Augen und lächelte ebenfalls. Doch nun würde die heikle Phase ihrer kleinen Aktion beginnen. Das erste Aufheulen des Motors würde die Wachen auf den Bulldozer aufmerksam machen und Gregor musste unter Beschuss das Fahrzeug unbemerkt verlassen. Schließlich durfte niemand erkennen was sie vorhatten und sie im Anschluss verfolgen. Wenn sie Glück hatten, würde es zuerst wie ein Selbstmordanschlag aussehen und ihnen die Möglichkeit geben zu entkommen. Die Leichen der zwei Wachen hatten sie in eine Seitengasse geschleppt und hinter einem Berg von alten Kisten versteckt. Bisher war das fehlen der beiden Wachposten vor dem Gebäude nicht aufgefallen, aber das würde sicherlich nur eine Frage der Zeit sein. Spätestens die Ablösung oder ein Arbeiter aus dem Inneren, welcher eine Zigarette rauchen wollte, würde das Fehlen der Wachen bemerken.
Chris und Samuel entfernten sich so schnell wie möglich wieder von dem Sendemast und schlichen durch die zwischen zwei kleinen Häusern dem Stadtrand entgegen. Als sie die letzten Häuser hinter sich gelassen hatten und in einer kleinen von Büschen bewachsenen Mulde Deckung gefunden hatten, zog Chris den Fernzünder aus der Tasche. Samuel nickte knapp und sah Chris zu wie dieser einen kleinen Deckel entfernte und einen roten Knopf freilegte. „Wir unterbrechen unsere Sendung wegen einer technischen Störung,“ murmelte Chris und drückte den Knopf. Eine Sekunde lang geschah überhaupt nichts, doch dann durchbrach eine vierfache Detonation die Nacht und eine große helle Feuersäule stieg um den Sendemast in den Himmel, gefolgt von dicken Rauchschwaden. Samuel zog sein Fernglas aus der Tasche und lies seinen Blick über den Platz um den Sendemast schweifen. „Volltreffer,“ kommentierte er, als der Sendemast leicht zu einer Seite abknickte.
Die Detonation am Sendemast war in der ganzen Stadt zu hören. Auch Gregor und Phillip zuckten bei dem Donnergrollen der Sprengladungen zusammen. „Oh, die Anderen waren wohl schneller,“ meinte Phillip und beobachtete die Wachen die nun alle zusammenliefen und in Richtung der aufsteigenden Rauchschwaden blickten. Vielleicht sind sie jetzt abgelenkt, dachte Gregor und startete den Bulldozer. Das Brummen des Motors war ohrenbetäubend, aber keine der Wachen schien darauf zu achten. Vermutlich hielten dachten sie, das Brummen rührte von gestarteten Panzer her, welche zum Ort der Explosion ausrückten.
Gregor legte den Stein auf das Gaspedal und der Bulldozer setzte sich rückartig in Bewegung. Langsam rollte der Bulldozer über die Straße auf den gegenüberliegenden Zaun zu. Gregor kletterte hinter das Führerhaus und sprang schnell von dem Bulldozer. Offensichtlich hatte noch immer keine Wache die anrollende Gefahr entdeckt. Alle Augen waren auf die aufsteigenden Wolken gerichtet. Die Wachen schienen lebhaft darüber zu diskutieren was dort wohl geschehen war und deuteten immer wieder in die Richtung des Sendemastes. Gregor sprintete inzwischen in Richtung einiger Schotterhaufen und ging wieder in Deckung. Phillip wartete bereits und winkte ihm zu, schnell zu verschwinden. Gregor gab das Zeichen für „Ok“ und die Beiden entfernten sich so schnell wie möglich von den Depots. Erst jetzt bemerkte ein Leutnant den anrollenden Bulldozer, der sich gerade anschickte den Zaun einzureißen und auf die Depots zuhielt. Mit einem lauten Brüllen machte er seine Untergebenen darauf aufmerksam und alle Wachen eröffneten das Feuer auf das Führerhaus. Schnell war der Aufbau des Führerhauses über und über mit Einschusslöchern übersät, doch das Fahrzeug rollte weiter.

Der Leutnant begriff wie aussichtslos die Lage war und begann zu laufen, als der Bulldozer noch einige Meter vom ersten Treibstofflager entfernt war. Seine Untergebenen schienen nicht so schnell begriffen zu haben und feuerten weiter auf das Fahrzeug. Schließlich krachte das Bulldozer in den Tank und riss mit seinem Schieber ein breites Loch in den Tank. Sofort strömten viele hundert Liter aus dem Leck und bildeten einen kleinen See.
Der Leutnant hatte damit gerechnet, dass der Bulldozer explodieren würde, musste nun aber feststellen, wie sehr er sich vor seinen Untergebenen blamiert hatte. Schnell rannte er zurück zu dem Bulldozer und ignorierte das hämische Grinsen seiner Untergebenen. Grimmig blickte der Leutnant auf das große Leck im Tank und dann auf den Bulldozer, welcher immer noch mit Vollgas versuchte weiter voran zu kommen. Dann sah er ein kurzes Aufblinken unter einem der Seitenverkleidungen des Bulldozers und seine Augen weiteten sich erschrocken. Phillip hatte gerade den Deckel für die Fernzündung entfernt und blickte zurück auf das Treibstofflager, dann zu den dicken Rauschwaden beim Sendemast. „Ok, sie waren schneller, aber unser Bums is’ größer!“ murmelte er und lächelte versonnen.
Die Explosion zerriss die gesamte Wachmannschaft in einem großen Feuersturm und fegte sie wie Puppen von dem Bulldozer weg. Dieser hob sich durch die Explosionen in die Höhe und krachte auf einen weiteren Tank etwa zwanzig Meter entfernt. Nun griff das Feuer über die Leitungen auf die anderen Tanks über und Einer nach dem Anderen verwandelte sich in eine fünfzehn Meter hohe Feuersäule. Die Stadt war plötzlich hell erleuchtet und zu den Rauchschwaden am Sendemast gesellten sich die Rauchschwaden des Treibstofflagers. Gregor lächelte zufrieden und lief geduckt über die Ebene zurück zum Treffpunkt. Um die Wachen mussten sie sich nun keine Sorgen mehr machen, niemand achtete mehr wer wohin ging. Die wenigen organisierten Truppen versuchten die Feuer zu löschen, aber inzwischen breitete sich das Feuer durch den Wind auch auf weitere Lagerhäuser in der Umgebung aus.

Deutschland, In den Privaträumen von Kasian

Berge von Papier und Datenblöcken stapelten sich auf dem Schreibtisch vor Kasian. Wie immer mussten lange Listen und endlose Berichte der einzelnen Basen gelesen werden. Niemand, außer Kasian selbst, konnte diese Arbeit tun, denn die Daten auf zu viele Untergebene zu verteilen würde auch bedeuten viele Daten an den Feind zu verlieren. Überall hatten seine Widersacher Spione sitzen und Kasian wusste von mindestens einem Spion in seinem Oberkommando. Noch hatte er ihn nicht gefunden, doch solange musste er sich wohl oder übel noch mehr Arbeit machen um die sensiblen Daten zu schützen.

Es gab nur zwei Personen denen er blind vertraute, dachte Kasian. Da wäre zum Einen natürlich sein Sohn Gregor. Gregor würde sein Nachfolger sein und so Kane wollte, einmal die gesamte Bruderschaft gegen die GDI führen. Die zweite Person war sein Adjutant Sander. Kasian runzelte die Stirn. Nein, Freunde waren sie nicht, Kasian konnte den Grund nicht bestimmen, aber bestand eine gewisse Verbundenheit zwischen ihm und seine Adjutanten. Die absolute Loyalität, mit der ihm Sander diente war eines der Zeichen dafür. Kasian dachte noch eine Weile in dieser Richtung nach, kam aber zu keinem Ende. Wem konnte man schon in dieser Welt trauen, fragte er sich. Die Bruderschaft war von Neid, Lügen und Machthunger zerrissen worden und er sah sein Ziel darin diese schwarzen Schafe aus der Bruderschaft zu tilgen. Welche Ironie war es doch, dass er sich dazu genau den selben Mitteln bedienen musste wie die schwarzen Schafe es taten. Als seine Gedanken an diesem Punkt angekommen waren, entlockten sie ihm ein grimmiges Lächeln, doch es verschwand sofort wieder als es an der Türe klopfte.
Ohne auf eine Antwort zu warten betrat Adjutant Sander den Raum, ein weiteren Stapel Papiere in der Hand. Kasian rieb sich erschöpft die Augen und musterte dann seinen Adjutanten. Verwundert stellte er wieder einmal fest wie frisch Sander wirkte, obwohl er bereits acht Stunden Dienst tat.

„Was gibt es diesmal Sander?“ fragte Kasian erschöpft und deutete auf die Papiere. Adjutant Sander straffte sich und blickte auf die Papiere. „Nun, ähm … hier haben wir eine Meldung aus Portugal. Es gab zwei Gefechte nahe einer Basis von uns, aber die GDI hat die getarnte Basis nicht entdeckt. Der Kommandeur der Basis hat alle Aktivitäten einstellen lassen und stellt sich erst einmal tot. Wollen sie daran etwas ändern?“ Kasian schüttelte den Kopf. „Der Mann versteh sein Handwerk, geben sie nur eine Bestätigung raus. Was noch?“ Sander blickte auf das nächste Blatt Papier. „Der Feldzug am schwarzen Meer scheint erfolgreicher zu verlaufen. Die Truppen kommen wieder voran, ihr Sohn scheint eine Kommandoaktion durchgeführt und den Feind schwere Verluste zugefügt zu haben. Scheint sehr beachtlich gewesen zu sein. Zumindest ist das Kommando dort hell auf begeistert.“ Kasian lächelte zufrieden und nickte. „Schön mal von ihm zu hören. Weiter!“
„Nun,“ Sander reichte das letzte Blatt Papier an Kasian weiter, „dies ist eine Vorladung für Sie, Sir. Ich habe Sie noch nicht gelesen, kam vor wenigen Minuten herein.“ Kasian nahm im wirsch das Blatt aus der Hand. „Eine Vorladung? Wer will MICH denn vorladen?“ fragte er zornig. Sander trat von einem Fuß auf den Anderen und strich dann über seine Uniform als wollte er sie glätten, während er wartete bis Kasian zuende gelesen hatte. Während Kasian die Vorladung las begann er die freie Hand zur Faust zu ballen. Schließlich zerknüllte er das Papier wütend und schnaubte regelrecht. „Der innere Zirkel, den ich selbst ins Leben gerufen habe, will mich vorladen,“ fauchte er wütend.
Sander blickte überrascht auf. „Der innere Zirkel? Bisher gab es doch noch keinerlei Versammlung, oder irre ich mich, Sir?“ fragte er. Kasian nickte langsam. „So ist es Sander. Bisher hatten sich zwar viele für eine Versammlung ausgesprochen, aber niemand hatte dem Ganzen richtig getraut. Es hätte schließlich auch eine Falle sein können,“ erwiderte er. Der Adjutant runzelte die Stirn. „Aber warum der Sinneswandel, Sir?“ fragte er dann. Kasian schwieg für einen Moment und starrte auf das zerknüllte Papier mit der Vorladung. „Jemand hat die kleineren Gruppen mehr oder weniger gezwungen würde ich vermuten,“ beantwortet er die Frage schließlich. Sander schien noch immer nicht die Tragweite der Vorladung begriffen zu haben und blickte auf seinen wütenden Anführer.
Kasian strich sich über das Kinn und blickte ins Leere. Sein Adjutant wartete geduldig und blieb neben Kasian stehen. Schließlich hob Kasian den Kopf und blickte Sander an. „Sie wollen mich vorladen um mich anzuklagen Sander,“ sagte er leise. Der Adjutant spannte vor Überraschung alle Muskeln seines Körpers und öffnete den Mund. „Sie haben die Sache mit dem Übersetzungsfehler spitz bekommen, Sander. Dafür wollen sie meinen Kopf!“

N-TV – Das Thema: „Der Ende eines Bürgerkrieges!“

„Willkommen zu N-TV Das Thema.
Vor wenigen Stunde erreichte uns eine offizielle Meldung der irakischen Regierung. Der Premierminister des Iraks lies verlauten, alle Kampfhandlungen seien eingestellt, die Belagerung Bagdads durch Rebellen aufgelöst. Nach schweren Schlachten bei Al-Amarah hatten Panzerverbände der von der Association entsendeten Unterstützungstruppen die Rebellen in die Flucht geschlagen. Die offizielle Meldung der Regierung spricht nur von der Beendigung des Bürgerkrieges und geht auf keine weiteren Details ein. Doch N-TV liegen Berichte vor, nach denen sich große Teile der Rebellen nur zurück gezogen haben. Während die irakische Regierung von einer völligen Zerschlagung der Rebellen spricht, gehen Experten davon aus, dass die Rebellen nur zurückgewichen sind. Ein Augenzeugenbericht aus Bagdad erreichte uns über das Internet. Darin ist von großen Massakern unter der Zivilbevölkerung die Rede. Offensichtlich entledigt sich die Regierung vermeintlichen politischen Feinden in einem Rundumschlag. Ebenso sollen viele hundert angebliche Helfer der Rebellen hingerichtet worden sein. Es gibt noch keine klaren Berichte aus anderen Regionen des Iraks, aber man kann davon ausgehen, dass es dort zu ähnlichen Blutbädern gekommen ist.
Eine Stellungnahme zu diesen Vorwürfen konnten wir bisher nicht herhalten, auch die Association hat jegliche Stellungnahmen abgelehnt. Zumindest die GDI hat sich zu einem knappen Kommentar verlauten lassen. Der Pressesprecher, zuständig für den arabischen Raum begrüßte das Ende des Bürgerkrieges, mahnte aber die irakische Regierung die Menschenrechte nicht zu verletzten. Angesicht der uns vorliegenden Berichte wohl eher eine schwache Warnung.
Nach der Werbung beschäftigen wir uns damit, warum die GDI in diesen Bürgerkrieg nicht eingegriffen hat und welche Rolle die Association inzwischen im arabischen Raum spielt. Bleiben Sie dran!“

Deutschland, In den Privaträumen von Kasian

Immer noch stapelte sich eine Unzahl von Papieren und Akten auf dem Schreibtisch von Kasian, aber er verschwendete daran keine Gedanken. Ihn beschäftigte die Vorladung des inneren Zirkels. Bisher hatten sich die einzelnen Führer der Splittergruppen noch nicht einmal soweit vertraut um sich zu einer ersten Sitzung zu treffen, geschweige denn irgendetwas durch den Rat zu beschließen. Der innere Zirkel als Instrument der Schlichtung und Kooperation gegen die GDI war mehr ein Traum gewesen. Niemand hatte damit gerechnet, jemals zu einer Sitzung des inneren Zirkels eingeladen zu werden.
Doch Kasian war nicht nur eingeladen, er wurde vorgeladen. Jemand hatte es nicht nur geschafft alle Führer an einen Tisch zu bringen, er hatte auch gleich die Ächtung eines Mitgliedes als erste Tagesordnung fest setzen können. In Gedanken ging Kasian die Personen durch, die zu so einem Kraftakt fähig waren. Letztendlich blieb nur eine Person übrig und diese Person war niemand anderes als Hassan. Keine andere Gruppierung, außer Kasian selbst, hätte soviel Einfluss gegenüber den anderen Gruppen geltend machen können. Selbst dies hatte wahrscheinlich nur funktioniert, weil Hassan ihnen ein Stück von Kasians Macht angeboten hatte.
Kasian rieb sich die Augen und stützte dann sein Kinn auf die Hände. Es war ihm immer klar gewesen, irgendwann fand sich immer ein Hebel mit dem man einen Gegner vom Sockel stoßen konnte und genauso hatte Hassan nun einen Hebel gegen ihn gefunden.
Die Übersetzungsfehler der Tafeln von NOD waren eine Sache, aber Kasian hatte vorschnell gehandelt und nach der vermeintlichen Prophezeiung das Tiberium verbreitet. Damit hatte die GDI und die freie Presse auf die Reste der Bruderschaft aufmerksam gemacht oder zumindest stellten man nun Vermutungen an. Außerdem hatte er das Leben vieler Menschen zerstört. All diese Menschen hätten nach Auffassung der anderen Führer treue Diener der Bruderschaft abgegeben. Zumindest würde dies in der Anklageschrift so stehen, was die Führer selbst dachten war sicherlich weit weniger warmherzig.
Kasian lies seinen Blick ziellos durch den Raum schweifen und suchte nach einem Ausweg. Seine Koalition, mit der er die vielen kleinen Gruppen vereint hatte, war eine wacklige Konstruktion. Nur der andauernde Erfolg und der Neuanfang unter seiner Leitung hatte die Koalition zusammen gehalten. Was würde geschehen, wenn man Anklage gegen ihn erheben würde, fragte er sich.
Natürlich konnte er fliehen, untertauchen oder einfach die Anklage ignorieren und weiter versuchen seine Koalition zu führen. Aber vermutlich würde dann sein Lebenswerk zu Staub zerfallen und die Mühen vieler Jahre wären dahin. Es war wirklich ein langer Weg gewesen, bis er fast ein Drittel der Splittergruppen der Bruderschaft unter seinem Banner vereint hatte und nun sollte all dies wegen eines Fehlers zerbrechen.
Kasian war nicht bereit das zu akzeptieren und so kam eine Flucht nicht in Frage. Aber er konnte die Anklage auch nicht einfach ignorieren, denn dann würden sich seine Untergebenen fragen, was wirklich hinter all dem steckt. Er würde sicherlich viele Verbündete verlieren und dies würde sie direkt Hassan in die Hände treiben. Es musste eine andere Lösung geben, dachte Kasian und blickte weiter ins Leere.

Ägypten, Kairo – Im Palast von Hassan

Die privaten Gemächer waren regelrecht kühl, stellte Hassan überrascht fest. Es hatte manchmal wohl auch seine Nachteile über so eine effiziente Klimaanlage zu verfügen, dachte er lächelnd. In der Stadt selbst flimmerte die Hitze und eine dicke Staubwolke lag in der Luft. Aber Hassan plante nicht etwas für die hitzegebeutelte Stadt zu tun. Auch wenn die letzten zehn Jahre eine große Dürre gebracht hatte, sah Hassan keinen Handlungsbedarf. Im Gegenteil, diese Not im Land und auch in der Stadt machte ihm das Volk nur noch gefügiger. Die Engpässe konnten auf die GDI geschoben werden und dies schürte den Hass auf den großen imperialistischen Feind nur noch mehr.

„Es entwickelte sich alles zu seiner Zufriedenheit“, dachte er und schlenderte über einen Kreuzgang zu seinem privaten Garten. Manchmal half es ihm, wenn er einen Plan schmiedete, unter den kleinen Bäumen des Gartens etwas Luft zu schnappen. Gerade weil der zu entwerfende Plan so wichtig war, hielt Hassan an dieser kleinen Tradition fest und begab sich in den Garten. Dort angekommen setzte er sich auf eine Bank und schaute auf das grüne Gras zu seinen Füßen. Es musste Unmengen an Wasser gekostet haben um diesen Garten so zu gestalten, dachte er. Aber für solche Gedanken hatte er keine Zeit. Schließlich würde er bald die Bruderschaft vereinen und gegen die GDI losschlagen können. Es war nur noch ein kleiner Schritt bis dahin. Das erste Ziel hatte er fast erreicht, stellte er fest. Die Besahi NOD, seine ärgsten Feinde in der unmittelbaren Umgebung, hatte er besiegt. Natürlich gab es noch versprengte Reste, aber er war sich doch sicher, dass selbst Slavik aus den Trümmern keine neue, Macht zimmern konnte. Die Besahi NOD waren nur noch eine kleine unwichtige Gruppe, welche bald völlig ausgelöscht sein würde. Der nächste Schritt würde die Zersplitterung der Koalition sein und eben zu diesem Zweck würde er die unwichtigen, kleinen Gruppen benutzen.
Schon jetzt waren sie auf die Einladungen eingegangen und erhofften sich davon mehr Macht gegenüber den großen Gruppen. In Wirklichkeit würden sie seinem Urteil nur mehr Gewicht verleihen. Er allein würde das Urteil über Kasian fällen und sich dann die Reste seiner Koalition einverleiben. Aber so eine Anklage musste gut geplant sein, dachte Hassan. Viele Faktoren waren von Bedeutung um die Versammlung zu einem Erfolg zu machen. Sollte ihm hier ein Fehler unterlaufen und Kasian würde die Anklage überstehen, womöglich lebendig und gestärkt daraus hervor gehen, konnte dies seine Position gefährden. Alles war wichtig, der Ort, die Anklagepunkte, Beweise die er vorlegen musste. Doch seine Gedanken formten bereits ein Bild und Hassan begann wieder zu lächeln. Offensichtlich beflügelte ihn dieser Garten tatsächlich.

CNN News – Schwere Kämpfe in der Volksrepublik Krijecsk

„Guten Abend meine Damen und Herren,
unser erstes Thema am heutigen Abend ist wieder einmal der Bürgerkrieg in der Volksrepublik Krijecsk. Der kleine Staat, östlich der Krim gelegen ist seit einiger Zeit Schauplatz eines blutigen Bürgerkriegs. Nun sieht es so aus, als ob die Rebellen die strategisch wichtige Stadt Niznebakarskij eingenommen hätten. Nachdem es den Rebellen in den letzten Tagen offensichtlich immer wieder gelungen war die Versorgung der Regierungstruppen zu stören oder auszuschalten, griffen letzte Nacht schwere Panzerverbände die Stadt selbst an. Nach stundenlangen Häuserkämpfen und Dauerbeschuss von Granatwerfern fiel die Stadt in die Hände der Rebellen.
Der Einsatz von einer so großen Anzahl Panzerfahrzeugen zeugt nun endgültig von einer Beteiligung des Nachbarstaates. Dennoch beharrt die GDI weiter darauf, es handle sich hierbei um einen regionalen Bürgerkrieg. Eine Intervention ist nicht vorgesehen, auch wenn man alle beteiligten Parteien zu einer friedlichen Lösung auffordert.
Nach aktuellen Meldungen scheinen die Rebellen weiter gegen die Hauptstadt der Volksrepublik vorzurücken, während sich dort die Regierungstruppen eingraben. Derzeit sieht es so aus, als ob die Rebellen die Oberhand gewonnen hätten und es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis der Bürgerkrieg zu ende ist. Auch dies mag ein Grund für die Nichteinmischung der GDI sein, denn wozu Intervenieren, wenn sich das Problem schon bald von selbst lösen wird.
Wir halten sie natürlich auf dem Laufenden, sollte sich die Lage verändern.